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Published: August 31st 2006
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Mein Schreibtisch
hier sind einige Ausschnitte meines Zimmers in Ecuador. Meine ersten Eindruecke von Ecuador
Als ich am Montag (28.8.06) in New York in den Flieger stieg wusste ich nicht wo meine Reise genau endet. Ich hatte noch kein Visum (aber als Tourist kann man ja ohne grosse Probleme einreisen), keine Adresse und wusste auch nicht ob und von wem ich abgeholt werde. Alles was ich wusste war, dass wenn keiner da steht, ich mit Wuschi mitfahren werde. Doch nachdem wir durch ein paar Kontrollen durch sind und in die Eingangshalle kamen stand auch schon ein netter Herr mit einem Schild und meinem Namen darauf da. Es war vermutlich der Hasumeister doch genau kann ich das nicht sagen, da sich unsere Kommunikation auf die Begruessung und die Frage wie es geht beschraenkte. Denn er sprach weder Deutsch noch Englisch und meine Spanischkentnisse lassen auch noch zu wuenschen uebrig. Doch er wusste genau wo er mich hinbringen sollte und so endete die Fahr nachdem wir ein paar Security Schranken passierten vor einem Haus in dem ich wohl das naechste Jahr verbingen soll. Ueberraschenderweise wusste die Familie schon seit ca vier Wochen von meiner Ankunft und haben bereits meinen kompletten Lebenslauf studiert. Die Familie scheint nett zu sein, was ich bisher beurteilen
kann. Ich habe noch drei Gastschwestern - Genka (14 Jahre), Winni (13 Jahre) und Gitte (8 Jahre) - die beiden aelteren sprechen ein wenig Deutsch. Der Gastvater, Winfried, kommt urspruenglich aus Hamburg, spricht also auch Deutsch. Die Gastmutter allerdings ist durch und durch Ecuadorianerin und kann weder Deutsch noch Englisch, was unsere Kommunikation natuerlich erheblich erschwert. So laeufft derzeit alles nur ueber den Vater oder auch die Kinder. Das Haus und das ganze Umfeld erinnert mich sehr stark an meine erste Gastfamilie aus den Staaten. Auch hier habe ich ein Zimmer im Untergeschoss mit einem kleinen Badezimmer dran. Es ist recht dunkel, obwohl ich zwei grosse Fenster habe. Durch kleinere Loecher in den Waenden kriechen allerlei Tierchen hindurch um es sich vorzugsweise in meinem Badezimmer gemuetlich zu machen. Deshalb lernt man schnell frueh morgens einmal alles kraeftig auszuschuetteln bevor man seine Sachen und vorallem seine Schuhe anzieht. Man ist also nie allein beim duschen. Die Dusche hat aber auch sonst ihren ganz besonderen Charme. Einmal haengen offene Stromkabel herab, die eigentlich dazu benutzt werden sollen das Wasser zu erhitzen. Doch in meinem Fall funktioniert das wohl nicht richtig, denn ich kann nur kalt duschen, was schon recht unangenehm ist auf
mein Bett
wie in vielen warmen Laendern gibt es auch hier keine wirklichen Decken, sondern nur eine Art Bettlagen...fuer mich sehr ungemuetlich, da nichts da ist in das man sich reinkuscheln kann... die Dauer. (Aber der Gastvater hat sich dessen Problem angenommen und will es baldmoeglichst beheben!)
Ansonsten ist das Haus ziemlich gross und nobel (zumindest in den oberen Etagen). Das Wohnzimmer wird sogar als Set fuer eine Ecuadorianische Telenovela verwendet. Die Kameraleute kamen heute um einen Teil zu drehen. Wir haben eine Putzfrau bzw. einen Putzmann, eine Koechin, eine Buegelfrau und einen Gaertner. Um also die Fragen zu beantworten, die ihr mir gestellt habt, ich muss mich nicht um den Haushalt kuemmern und auch nicht um die Kinder. Ich wurde lediglich darum gebeten den Maedchen hier und da bei den Hausaufgaben zu helfen, was natuerlich gar kein Problem ist, zumal ich sicherlich auch bald Hilfe gebrauchen kann bei den Spanisch Hausaufgaben. Denn naechste Woche geht die Schule los und damit auch der Spanischunterricht fuer uns Praktikanten. Die Schule ist ca 1 ½ km von dem Haus entfernt, also recht gut zu erlaufen, aber ich bekomme wohl auch ein Fahrrad mit dem ich zur Schule fahren kann, wenn ich nicht mit den Kindern mit fahre. Die Schule ist total abgesichert mit Security, was am ersten Tag schon ein riesen Spass war zu erklaeren wer ich bin und was ich hier mache. Sie
das Badezimmer
ich habe es mir schon ein wenig eingerichtet. Komisch finde ich, dass hier Kleiderschraenke und Kleiderstangen im Bad sind... ecuadorianische Verhaeltnisse eben... haben dann die anderen deutschen Praktikanten angerufen, die hier auf dem Campus wohnen. Der Campus selbst ist sehr gross, aber auch sehr schoen gestaltet. Zum Beispiel gibt es Strassennamen wie Leipziger Strasse und jeder Bereich hat seinen eigenen Stadtteil, wie zum Beispiel Berlin. Momentan wird hier noch alles um- und ausgebaut,weshalb es noch ein wenig chaotisch zugeht. Ich bin uebrigens auch nicht die einzige, die noch kein Visum hat. wie mir gesagt wurde haben alle neuen Praktikanten, die gekommen sind noch keins. Am Montag werden wir uns alle das erste Mal treffen, unseren Stundenplan bekommen und alle weiteren noetigen Informationen erhalten, die fuer das kommende Jahr wichtig sind. Bestimmte Regeln zur eigenen Sicherheit habe ich ja schon von der Familie erhalten. Das wichtigste ist wahrscheinlich so wenig wie moeglich aufzufallen, was allerdings fuer uns Europaeer echt schwer ist. Das Hupen und das Pfeiffen war im uebrigen nicht uebrtrieben. Es ist echt irritierend, aber man gewoehnt sich dran. Ansonsten sollte man moeglichst nicht alleine auf den Strassen herum laufen, lieber ein Taxi nehmen, was genauso funktioniert wie in NY...also Arm raus und dann um den Preis verhandeln. Auch hier gibt es Regeln, wie nur Taxis auswaehlen, die auch eine Nummer haben.
die Dusche
hier seht ihr die Dusche mit dem Stromkabel... Die erste Taxierfahrung durfte ich gestern schon machen als ich mit Christiane und ihrem Besuch aus Deutschland in die Stadt nach Guayaquil gefahren bin, um dort auf einem Markt, Schwarzmarkt, nach den ein oder anderen Dingen zu suchen und spaeter am Malecón, einer Promenade am Fluss Guaya, enlangzulaufen. Ueber den Markt zu laufen war sehr sehr anstrengend, weil man immer wachsam und aufmerksam ist und immer auspassen muss, dass man alles am Mann behaelt. Um so entspannter war es dann auf dieser Promenade, was auch zu einer der sichersten Strassen Guayaquils zaehlt. Rechtzeitig zum Sonnenuntergang sind wir dann noch 444 Treppenstufen auf so einen Aussichtsturm gestiegen, oder sagen wir eher gerannt, weil der Bekannte von Christiane seine Fotos mache wollte. Aber es hat sich gelohnt. Die Aussicht war wirklich toll, obwohl ich mir nach diesem Aufstieg die zusaetzlichen 200 Stufen auf dem Turm rauf erspart habe. Wenn ich heute noch dazu komme lade ich noch ein paar Fotos hoch.
Was sonst noch zu sagen waere ist, dass man hier nicht nur auf seine Sachen aufpassen muss, sondern auch darauf wo man hintritt, denn ueberall liegen Hundehaufen auf den Gehwegen. Ausserdem sind die Gehwege auch nicht wirklich fuer Europaeer konzipiert.
Besucher
diese Leguane laufen hier ueberall herum...sie werden schon als Haustiere betrachtet. Es kommt also auch oefter mal vor, dass sie dich im Haus besuchen... Die Ecuadorianer sind ja recht klein gewachsen und dementsprechend schneiden sie auch ihre Baeume. Das heisst, ich muss neben den Hundehaufen und meiner Tasche auch noch darauf achten, dass ich nicht gegen einen Palmenast laufe.
Wie dem auch sei....es geht mir ganz gut, aber ich muss mich erst noch an einiges gewoehnen. Alles weitere werden die naechsten Wochen und Monate noch zeigen.
Bis dahin...lasst es euch gut gehen und denkt mal an mich. 😊 Ich vermisse euch alle sehr!
Liebe Gruesse, eure Anja
PS: Im uebrigen kommen im Allgemeinen alle Briefe per Luftpost hier an, nur solche, die
wichtig aussehen werden unter Beschlag genommen. Das heisst ihr koennt mir auch
jeder Zeit schreiben. Die Adresse schick ich euch aber per eMail und nicht in diesem Blog,
einfach aus Sicherheitsgruenden.
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Thomas
non-member comment
Cool, das du gut angekommen bist. Schoen von dir zu hoeren. Tipp: nicht nur die Schuhe ausschuetteln, ich hab ja in Ecuador auch die liebe Erfahrung mit Floehen gemacht. 1te Bitte: wenn du mal auf einen dieser Indianermaerkte in der Stadt gehst (sind glaube ich in so einer Halle drin) dann bring mir bitte mal ne Halskette mit. Was fuer eine, ueberlasse ich deinem Geschmack. 2te Bitte: tritt mal ordentlich in diesen Leguan von deinem Foto rein. Ich glaube, ich habe in ihm den Uebeltaeter wiederentdeckt, der mir damals auch schon auf den Rucksack gekackt hat...