nach etwa einer Woche in Guayaquil


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September 4th 2006
Published: September 4th 2006
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Das erste Wochenende in Guayaquil neigt sich dem Ende zu. Trotz der kurzen Zeit, die ich erst hier bin, habe ich schon einiges gesehen, angefangen vom Malecón 2000, dem Cerro Santa Ana (der Aussichtsturm, welcher im uebrigen 457 Stufen und nicht wie vorher geschrieben 444 Stufen hat), den Markt in der Stadt downtown, sowie den Parque Histórico letzten Donnerstag. Die meiste Zeit war ich mit Christiane und anderen Praktikantinnen und Bekannten bzw. Freunden von Christiane unterwegs. Heute habe ich Wuschi, José und seine Familie in der Mall del Sol, einem riesen Einkaufszentrum hier in Guayaquil, getroffen. Sie waren gerade auf dem Heimweg von Salinas nach Cuenca, wo José wohnt und wo Wuschi seinen Spanisch Sprachkurs absolvieren wird. Wuschi war sehr begehrt bei den Ecuadoriansischen Damen oder soll ich eher sagen jungen Maedchen. 😊 Ja, einen „Wuschi Fan Club“ scheint es nun auch hier in Guayaquil zu geben. 😊 Das war schon recht lustig mit anzusehen, wie die jugen Maechen an ihrem Tisch sassen und vergeblich versucht haben ihn zu fotografieren, waehrend er in der Schlange am Pizza Hut stand, um zu bestellen. Anfangs noch schuechtern ging Wuschi dann doch mal zu den Maedels rueber und unterhielt sich mit ihnen, welche von da ab im siebten Himmel schwebten. 😊 Ich selbst stand mit meinen beiden Gastschwestern Genka und Winni in der Schlange daneben und beobachtete das ganze Geschehen. Als ich naemlich heute Vormittag den Anruf von Wuschi erhielt, dass sie ueber Guayaquil fahren und wir uns treffen koennten musste erst einmal geklaert werden, wie ich denn zur Mall und auch wieder zurueck komme. Denn die Sache mit dem Taxifahren habe ich noch nicht so raus, zwecks der sprachlichen Barrieren. Ich kann mich noch nicht wirklich mitteilen, wo ich hin will und somit ist es auch ein leichtes mich uebers Ohr zu hauen, um es mal so auszudruecken. Also bin ich mit meiner Gastfamilie mitgefahren, die sowieso die Kinder von der Tante abholen und noch einkaufen mussten. Damit war also das Problem hinzukommen geloest. Und auch der Rueckweg war gesichert, da José so nett war und mich nach Hause gefahren hat. Wir hatten leider nicht all zu viel Zeit, da sie ja nur auf der Durchreise waren und noch mindestens drei Stunden bis Cuenca vor sich hatten. Deshalb sind wir nur kurz herum gelaufen und haben bisschen erzaehlt. Aber es war schon ein schoenes Gefuehl mal wieder einen vertrauten Menschen zu sehen. Das kommende Wochenende plane ich nun nach Cuenca zu fahren und Wuschi, José und seine Familie dort zu besuchen. Es heisst ja, dass Cuenca viel schoener, vorallem sicherer sein soll, als Guayaquil, was daran liegt, dass es eine kleinere Stadt ist. Vielleicht ist auch genau das das Problem. Guayaquil ist eine Grossstadt. Ich habe staendig irgendwie Angst alleine auf die Strasse zu gehen, besonders wenn ich meine Tasche dabei habe und wenn es dunkel ist. Da es hier aber schon gegen 18:30Uhr dunkel wird laesst sich das oftmals einfach nicht vermeiden. Man kommt hier einfach nicht zur Ruhe, da man staendig auf der Hut ist, staendig wacht ueber seine Sachen und auf alles aufpasst, was um einen herum geschieht. Das ist furchtbar anstrengend. Ich bin Saalfeld gewoehnt, eine Kleinstadt wie sie im Buche steht.Mit dem Grossstadt feeling komm ich einfach nicht klar. Manche von euch moegen sich jetzt vielleicht fragen, wieso es mir dann in New York so gut gefallen hat. Nun, zum einen habe ich da in einem vorort von New York, also auch einer Kleinstadt, richtig gelebt. Zum anderen hatte ich dort die beste Familie, die man sich nur haette vorstellen koennen. Ausserdem bin ich immer nur tageweise, oder maximal ein Wochenende in die City gefahren und wusste, ich komme am Abend wieder in das gemuetliche Viertel von Somers, NY zurueck. Sicherlich hat Guayaquil auch seine schoenen Ecken, genauso wie New York City, welche man immer erst nach laengerer Zeit entdeckt. Jedoch ist selbst NYC bei weitem nicht so gefaehrlich wie Guayaquil...wenn man bedenkt, dass Praktikanten und andere Leute bei hellichtem Tage uebefallen wurden, die gerade mal ueber die Strasse zur Schule gehen mussten. Das gibt einem schon zu denken, besonders wenn man selbst ca. 15 Minuten Fussweg zur deutschen Schule hat und einem aber gesagt wird, dass dies hier eine der besseren Gegenden ist. Man wuerde dies auchschon vermuten, wenn man es von aussen betrachtet, da jedes eigene Viertel von Security Gates abgeriegelt ist. Doch gerade in diesen Vierteln treiben sich die Diebe wohl besondern gern herum, da sie wissen, dass es hier mehr zu holen gibt als vielleicht in den Slums, welche uebrigens auch nur wenige Strassen weiter zu finden sind. Wie breits einmal in einem frueheren Eintrag geschrieben ist es hier (zumindest in Gyauaquil) aehnlich wie in Sued Afrika. Arm lebt neben reich. Alle reicheren oder auch schon mittelstaendigen Familien haben Hausangestellte, und meist nicht nur eine. Da ware die Kinderfra, eine Koechin (was wahrscheinlich auch noetig ist, wenn die Eltern selbst auch aus besseren Verhaeltnissen stammen und somit auch in den Genuss einer solchen Kinderfrau gekommen sind), eine Putzfrau (oder wie in unserem Fall ein Putzmann), und natuerlich ein Gaertner. Da ist es doch kein Wunder, dass die meisten Kinder hier bis sie heiraten bei den Eltern wohnen. Das ist hier im uebrigen voellig normal! Schon schwer vorstellbar, aber das ist eben deren Mentalitaet (allgemein in Sued AmeriKa weit verbreitet)...alles etwas langsamer und gelassener. Und die Familie geht ueber alles!

So, morgen ist dann erstmal der erste Schultag. Ich bin sehr gespannt, was dieser Tag bringen wird...hoffentlich neue Informationen, Organisation und sicherlich viele neue Gesichter.

Bis zum naechsten Mal...

Ich bin in Gedanken immer bei euch!!!

Eure Anja


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