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Published: July 23rd 2014
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unserem letzten frühstück an bord der “treasure of galapagos” folgt ein ausflug ins hiesige interpretationszentrum. wie genau das denn jetzt mit el niño, den wasservermengungen und den auslösen dazu (vornehmlich wir!), vor sich geht, lernen wir dort. unser gepäck wird ans dock gebracht und schon sind wir wieder auf uns gestellt. ein letzter kaffee mit unserer liebgewonnenen schiffsgruppe (die engländer ausgenommen) und wir beziehen unser erfreulich schönes hostel, casa gosen. das kleine städtlein, in dem wir hier die nächsten zwei tage verbringen, beheimatet ein paar tausend menschen und einen flughafen. viele schöne strände sind nur wenige gehminuten rechts und links am ufer entlang zu finden. einer davon ist playa loberia. am weg entlang der schwarzen lava-felsen sonnen sich die größten land-iguana, die wir bislang gesehen haben. dunkel glänzend mit vermeintlich verschmitztem lächeln hocken sie da, verkrallen sich mit faltigen füßen im porösen stein. etwas weiter sieht man dann die ersten seelöwen. ja, dazu: immer habe ich von seehunden geschrieben. das stimmt aber nicht, es sind immer seelöwen, die wir sehen. seehunde leben hier nicht und haben auch keine äußerlich sichbaren ohren. diese seelöwen haben ohren. nur ganz kleine, aber ohren.
wir erreichen also den strand, sind fast alleine und steigen in die wirklich eher unangenehm kalte brandung um eeendlich mit seelöwen unter wasser sein zu können. und schon kommt der erste erschreckend nahe an uns heran. und ein zweiter. einer stupst markus zweimal an. um zu sehen, wer denn da neu im revier ist und ob er spielen will. wildes getummel der zwei jungen tiere erfolgt. mit verfolgungsjagd, liebevollen bissen und vielen rollen übereinander, aus dem wasser gehüpfe und wellen-gejage. der rudel-papa brüllt entfernt anderen männchen den marsch, kuschelt schließlich aber auch friedlich und völlig in sand eingebacken neben einem seiner zahlreichen weibchen. scharen von (kinder-) gruppen belagern den strand und wir sind froh, vor ihnen einen kurzen unterwasser-blick auf unsere freunde geworfen zu haben! ein neues, unvergessliches erlebnis! so neugierig, so unbefangen sind sie die wunderbaren seelöwen!
wir liegen noch weiter am strand herum, lachen viel über die touristen, die sich von den aus den wellen an land zischenden tieren schrecken lassen und genießen sonne, wie auch ein bisschen die neu gewonnene freiheit. die freiheit von der gruppe ;-) das mit den gruppen-reisen ist nichts für uns. nur kurzfristig.
am späten nachmittag wandern wir zurück durch sand, lava, gebüsch und rollfeld bis zur kleinen stadt. die letzten vorkehrungen für unseren morgigen tauchtag werden getroffen und sonst genießen wir nur weiterhin unseren urlaub. urlaub vom reisen quasi. klingt schrecklich dekadent, aber es ist ziemlich so. das reisen strengt an und die langersehnte wärme ist willkommene abwechslung. apropos dekadent (@ lisa: diesmal stimmt das apropos auch!). der spruch des tages. anna und markus beim mittagessen, es bleiben brösel am tisch zurück, markus wischt sie zusammen. anna: “ach, gib sie doch den darwin-finken…!”. ja, schrecklich ist das mit uns! der vogel, der mit die evolutionstheorie unterstützte wird von uns achtlos wie jeder hundsgemeine spatz mit brösel-abfall gefüttert. obwohl man ja natürlich die wilden tiere nicht füttern darf. ich meine aber, dass endemisches getier mit endemischem abfall ganz gut zurechtkommen sollte.
jetzt ist es abend, wir schaukeln in den hängematten vor dem hostel. mopedlärm, hundegebell und südamerikanisch kitschige tanzmusik im hintergrund. das riesige südkreuz theoretisch über uns und in hundert metern luftlinie schlafen die seelöwen…
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