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Published: July 16th 2014
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leider bleibt uns der aufstieg zum cotopaxi-summit verwehrt. zu windig ist es zu dieser jahreszeit und so müssen wir uns wohl mit der erklimmung des refugios auf 4.865m begnügen. ich muss ehrlich zugeben, das ist mir nicht allzu unrecht… meine zehen erholen sich zwar von ihrem chachani-martyrium, aber nur langsam. vier zehen links und zwei rechts sind schon wieder normal. anscheinend habe ich mir mit zu eng geschnürten bergschuhen die hautnerven beleidigt. jedenfalls macht mich das noch nicht 100% bergfit.
mit unserem jefe de hacienda persönlich, paulo, einem langjährigen bergfex, der seine seven summit serie begonnen hat und reinhold messner auf du-und-du kennt, haben wir heute die ehre den cotopaxi trek zu gehen.
nach einem erklärenden museumsbesuch erfolgt eine kurzakklimatisierung auf 3.800m mittels umrundung der laguna limpiopunga.
wir lernen viel über flora und fauna, die wassernahen vögel und ihre vielen namen in quechua. die lagune liegt im flachen stück, direkt am fuße des cotopaxi, glitzert in stürmischen wellen und verzaubert mit immensem blumenreichtum. vor der lagune stehend, der blick gen wolkenumhangenen berggiganten, erstreckt sich rechts ein unglaubliches wolkengebilde. wie aus der erde emporstrebend erheben sich weiße massen zu einer riesigen welle. wie, als wolle sie cotopaxi umspülen, bewegt sich das monstrum
in fließender einheit. getürmte watteschichten reihen sich bis unter den himmel. völlig unerwartet und unseren augen fremd stehen wir mit offenen mündern und bestaunen das spektakel.
es geht weiter mit dem auto bis zum höchsten punkt der schotterstraße. weiter kann auch der 4WD nicht mehr. und so bemühen wir uns, die autotüren gegen die unglaublichen windeskräfte zu öffnen, um den weg inmitten unwirtlicher orkanböen zu beschreiten. noch nie zuvor habe ich derartigen wind erlebt. naja, vielleicht hurrican gustav 2008 in new orleans… aber der wind ist so stark, ich bange vereinzelt einem absturz entgegen. nicht, dass es so steil hier wäre, aber die schnelle luft drängt mich so an den rand des weges, ich könnte zu leicht abrutschen und den steilen steinhang entlangrutschen. passiert aber eh nicht ;-)
sand und regen prasseln wie rasierklingen auf jede kleinste freie hautstelle und hinterlassen eine “gute gesichtsfarbe”. der weg besteht nur aus geröll, die sicht, inmitten eisigen nebels, reicht gerade einmal wenige meter. warum tun wir das hier? manchmal ärgere ich mich über uns, weil wir erstens immer “alles” machen müssen und zweitens sehr schlecht im aufgeben sind. diesmal ist es also markus, der immer wieder fragt: “willst du umkehren?”. wie gesagt. da
gehört schon mehr dazu, uns von einem gesetzten ziel abzubringen. und so stapfen wir hinter paulo hinterher und erreichen das refugio immerhin viel schneller als erwartet. nur kurz reißt der nebel auf und gibt die sicht frei auf das weite tal. das hat sich überhaupt nicht gelohnt. zumindest nicht für die sicht. aber: wir waren am cotopaxi! uns reicht das als entschädigung für knallrote wangen, eisige finger und nasse hosen.
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