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Published: October 12th 2019
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Die Sonne ist noch gar nicht aufgegangen und schon müssen wir loslaufen Um 4:20 Uhr ging unser Wecker los. Warum nochmal steh ich so früh frewillig auf? Vermutlich Höhenkrankheit. Auf jeden Fall gab es um 4:30 Uhr Frühstück - die arme Frau Köchin war anscheinend gestern nach dem Abendessen mit dem Motorrad nach Güican (ca. 1 Stunde) und heute morgen wieder zur Hütte raufgefahren.
Pünktlich um 5:00 Uhr liefen wir los zum Eingang des Treks, unterwegs fuhr unser Guide, Gilde, mit dem Motorrad bei uns vorbei. Schließlich waren wir kurz vor halb 6 am Checkpoint und trafen ihn dort. Gilde war haupberuflich soviel ich verstand eine Art Handwerker für alles, der halt immer da half, wo Hilfe nötig war. Als Führer nahm er anscheinend nur ca. 3-4 Gruppen pro Jahr mit, anscheinend scheint es in El Cocuy eher viele nebenberufliche als wenige hauptberufliche Guides zu geben, auch die Besitzerin unseres Hotels in El Cocuy, Martha, hatte die Guidelizenz. Nachdem er kurz Papierkram für uns erledigte (oder vielleicht auch einfach nur mit seinen Freunden in der Hütte quatschte, wer weiß) marschierten wir los. Anfangs ging es auf einer kleinen Straße abwärts (ich dachte, wir gehen auf einen Berg rauf?), dann eine Weile auf einem Fußweg durch das Paramo in ein Tal rein. Bei
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Selbst der Sonne ist es zu kalt um aufzugehen einem kleinen See füllten wir unser Wasser auf, bevor der erste steilere Anstieg kam. Wir bewältigten diesen und machten dann auf 4200m eine kurze Pause.
Darauf folgte ein sehr steiles, felsiges Stück. Ein wirklicher Weg war teilweise nicht mehr zu erkennen, teils war es viel mehr ein Klettern über mittelgroße Steine. Das letzte Stück ging dan wieder etwas weniger steil über vom Gletscher geschliffene Felsen - früher war der Gletscher offensichtlich viel größer gewesen. Da es einem der Israelis nicht gut ging - er war wohl krank und meinte er habe in der dünnen Luft Atemprobleme - blieben sie ca. 1km vor dem Gletscher zurück und warteten auf unsere Rückkehr, weshalb wir uns etwas beeilten.
Wir erreichten den Pulpito, eine Felsformation die im Profil grob rechtecking ist und ein kleines Stück unter dem Zuckerbrot steht sowie das Zuckerbrot. Ca 50 m vor dem Gletscher mussten wir stehen bleiben, dies war eine neue Regel des Nationalsparks, die manchmal mit dem Schutz der zurückgehenden Gletscher (Wobei ich so meine Zweifel daran habe, dass der Gletscher wirklich zurückgeht, weil so viel Touristen auf ihn draufgehen) und teils damit begründet wird, dass er den indigenen U'wa heilig sei (was ich schon besser
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Dafür haben wir das schönste Kino
nachvollziehen kann, ich glaube Katholiken wären auch nicht allzu glücklich, wenn jemand auf dem Papst rumlaufen würde). Wir waren auf ca. 4800m gekommen, so hoch war ich zu fuß wohl noch nie gewesen.
Auf dem Rückweg sammelten wir unsere Israelis wieder ein, dann ging es langsam zurück richtung Parkeingang. Da sich einer der Beiden nicht wohl fühlte, verkündeten sie uns, dass sie wohl anstatt auf die nächste Hütte mitzukommen nach El Cocuy zurückfahren würden und warten würden, bis er wieder gesund würde. Omri meinte, vielleicht würde er übermorgen zur letzten Wanderung zum Berg "Ritacuba Blanco" mitkommen, er werde uns noch schreiben. Auf dem Rückweg merkte man, dass sie beide ziemlich fertig waren und sich zum Ausgang schleppten, doch schließlich schafften sie es auch noch (halbwegs) gesund anzukommen. Insgesamt waren wir heute ca. 26km gelaufen, von 3800m auf 4800m und zurück.
Gilde hatte unterwegs schon den einen Fahrer angerufen, der uns nach kurzer Zeit abholte. Wir sammelten in der Hütte unsere Rucksäcke auf, teilten das Essen mit den Israelis auf und fuhren dann zur nächsten Hütte, "La Esperanza", auf 3600m. Dort verabschiedeten wir uns von den Israelis, die nach El Cocuy zurückfuhren. La Esperanza war größer als die Cabana
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Die Sonne kommt so langsam doch hervogekrochen El Pulpito, hatte ebenfalls warmes Wasser und keine Heizung, besaß jedoch einen Duschkopf. Da sie tiefer lag, sollte sie eigentlich etwas wärmer sein (wovon ich jedoch nicht allzu viel merkte), vor der Hütte wuchsen einige Blumen, es liefen Schafe, Hühner, eine Katze und ein Hund rum. Der Besitzer, ein 68-jähriger Mann, zeigte uns ein paar Fotos und stolz seine Ruana, etwas ähnliches wie ein Poncho (natürlich besser, auch wenn ich nicht genau verstand warum, ich glaube weil sie aus anderer Wolle besteht). Etwas nach 6 bekamen wir Abendessen und fanden heraus, dass die süße Katze vielmehr eine nervige als eine süße Katze war.
Schließlich bemerkten wir, dass es in unserem Zimmer auch nicht wirklich wärmer war als außen, vielleicht hatte das damit zu tun, dass eine Fensterscheibe fehlte. Der Weg morgen sollte direkt bei der Cabana anfangen, und so hörte ich mich kurz vor dem schlafengehen einen Satz sagen, den ich so nie von mir erwartet hatte: "Morgen müssen wir erst um 5 aufstehen, das ist gut, dann können wir etwas ausschlafen". Yaaaaaaay.
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