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Published: October 6th 2019
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El Cocuy von der Straße zum Nationalpark aus gesehen Heute begaben wir uns endlich zum Nationalpark. Vormittags erledigten wir Einkäuf (Essen für die Wanderungen mussten wir von hier aus mitnehmen, oben gab es keine Geschäfte mehr. Frühstück und Abendessen gab es jedoch jeweils in den Cabanas. Außerdem hatten wir beide weder Kappe noch Handschuhe, beides wurde uns wärmstens empfohlen. Angeblich sei es oben kalt). Nachmittags ließen wir uns dann in einem Jeep zu viert (wir und die beiden Israelis) rauffahren.
Nach ca. 50 Minuten kamen wir schließlich bei der cabana "El Pultpito" an - benannt nach der Felsstruktur auf einem Berg, die wir morgen besuchen würden. Die Cabana war simpelst gehalten - ein paar simple Hütten, ohne Strom und natürlich ohne WLAN. Der Duschkopf fehlte ebenfalls und war durch einen Handschuh ersetzt worden (was besser funktioniert als es klingt), aber immerhin gab es die kolumbianische Variante von warmen Wasser: Statt einem Boiler und zwei reglern für das Wasser hängt am Duschkopf (bzw. Handschuh) eine Plastikbox, die mit Strom versorgt wird und das Wasser, das durchfließt, erhitzt. Je weiter man das Wasser aufdreht, desto schneller fließt das Wasser durch die Box und wird weniger erwärmt. Dadurch ist das Wasser heiß, wenn man es nur wenig aufdreht, und lauwarm bis kalt
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Die Aussicht von der Cabana aus
wenn man den Hahn voll aufdreht.
Die Cabana lag dabei bereits auf 3900m ü.d.m, abends und morgens sollte jeweils eine Frau vorbeikommen um uns Abendessen bzw. Frühstück zuzubereiten, nachts würden wir alleine sein. Von der Cabana führte eine Straße zu einem Eingang des Nationalparks, an dem die Tickets (die wir bei der Registrierung bekommen hatten) kontrolliert werden würden. Ich und Omri, einer der beiden Israelis, entschieden uns mal hinzulaufen, um zu wissen wie groß die Distanz war. Nach ca. 20 Minuten kamen wir bei dem Eingang zum östlichsten der drei Wanderwege im Nationalpark an. Dieser war auf ca. 4000m ü.d.m - so hoch war ich zu fuß wohl noch nie gewesen.
Bis vor einigen Jahren hatte es mehr Wege gegeben und keine Pflicht, einen Guide mitzunehmen, nach mehreren Problemen war der Park jedoch geschlossen und 2017 wieder geöffnet worden. Jetzt gab es nur noch 3 Treks, die jeweils an einem Tag zu bewältigen waren, strengere Regeln (wie die Guidepflicht) sowie keine Übernachtungsmöglichkeiten direkt im Park mehr. Bei dem Eingang zum östlichsten Trek, an dem wir nun standen, war eine kleine Hütte in der der Kontrolleur saß sowie ein Gewächshaus (vermutlich eines der höchsten Gewächshäuser - immerhin steht es
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Eine Blume bei der Cabana aus 4000m) in dem Pflanzen zur Erhaltung des Naturparks angebaut wurden.
Außerdem sahen wir unterwegs bereits das Paramo - eine für südamerikanische Hochgebiete typische Vegetationsform, in der z.B. "Frailejones" (Espeletia) wachsen (merkwürdige Pflanzen, die ein bisschen wie ein Strauch auf einem Stamm, der mit der Zeit auch 2m hoch werden kann). Diese wachsen nur in 6 Ländern weltweit, ca die hälfte der Population lebt in Kolumbien. Dort sind sie vor allem als Wasserspeicher wichtig.
Als wir schließlich zurückkamen, wurde es so langsam dunkel - und kalt. Ich weiß nicht mehr, wer mir gesagt hat, in Kolumbien sei es warm (vermutlich war ich es selbst), aber es war kalt. Man sah die Sterne extrem gut, die Milchstraße ist viel sichtbarer als in Europa - oder wäre es zumindest gewesen, hätten wir uns nicht vor der Kälte in der Hütte versteckt (was auch nicht allzu hilfreich war, da diese unbeheizt war). Schließlich kam eine Frau aus dem ca. 1 Stunde entfernten Güicán und kochte uns Abendessen. Anschließend gingen wir schlafen (was dank 4 oder 5 warmen Decken sogar erstaunlich frostfrei ging), mit einem Wecker für 4:20 am nächsten Tag - um halb 6 sollten wir bereits den Guide am Eingang
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"El Pulpito" - der rechteckige Fels links, und "Pan de Azucar" - die nach Zuckerbrot benannte Bergspitze unmittelbar rechts davon zum Nationalpark treffen.
Ich war mir nicht sicher, ob ich ganz klar im Kopf war, so etwas freiwillig zu tun. Vermutlich setzte mir die dünne Luft einfach mehr zu als ich dachte
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