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ein letztes, im dunkeln eingenommenes, frühstück im süden des landes und dann beginnt eine erstaunlich unkomplizierte, ja sogar erfrischend abwechslungsreiche, reise richtung norden. der aeropuerto von temuco ist an provinzieller einfachheit kaum zu überbieten, doch sobald das einzige restaurant (um 11 uhr!) öffnet, zeigt sich auch hier das weltweit bekannte bild der wifi-seeligen elektronik-nutzer, vertieft in die unendlich reichende virtuelle weite. auch wir geben uns gerne noch ein wenig dem gefühl der unmittelbaren nähe zu euch lieben, daheim gebliebenen, hin.
das südliche chile verabschiedet uns, wohl bekannt, in strömendem regen - der norden ruft! ein kleiner zwischenstop in santiago de chile verleitet uns einerseits zu starbucks chai té con leche - ich kann starbucks einfach nicht ernsthaft verteufeln, auch wenn er angeblich die armen kleinen kaffee-häuser in den ruin treibt, denn weltweit bietet er immer einen sicheren hafen für soya-milch und überteuerten kaffee! - und für mich muss heute ein bisschen “glitz” her. gut drei monate trage ich trekkinghosen, fleece, ausgewaschene t-shirts und den milden geruch von seife… wer mich kennt, wird sich wundern, warum es so lange gedauert hat, aber heute wird ein victoria's secret shop ob eines parfums in angriff genommen. die weiteren monate soll ich zumindest duftend in fleece und bergschuhen durch die welt reisen!
ab dem gate für unseren flug nach calama, minimiert sich die anzahl der frauen so drastisch, dass ich mitunter meine, die einzige an bord zu sein. die mehrzahl der männer trägt sonnenbrillen, auch am gate und auch im abgedunkelten flugzeug - es müssen wohl entweder die coolsten männer der welt sein oder sie haben eindeutig zu viel men in black gesehen! nach der landung und beim erwarten unserer rucksäcke werde ich von so vielen männern völlig unverblümt angestarrt, man könnte meinen, sie hätten noch nie eine blonde frau gesehen. die mehrheit wird wohl im großen geschäft um kupfer, dem big business in der wüste hier, tätig sein - anscheinend eine männerdominierte branche.
unter uns offenbart sich die atacama-wüste in samtbrauner weite, wie 1000-fach vergrößerte geschmacksknospen der zunge oder die oberfläche handgeschöpfter schokolade oder das stück des strandes, dass immer noch ein wenig feucht ist von der letzten welle. was für ein drastischer unterschied zum “österreichischen” süden!
das rollfeld betreten wir im t-shirt, wüstenwind und sonnenuntergang hinter den weit am horizont liegenden felsen, heißen uns willkommen.
es ist schon abend und die sonne sendet nur noch ein schwaches rosa in den wüsten-himmel, während wir mittels sammeltaxi auf der schnurgeraden straße nach san pedro de atacama brausen. gemütlich ist es, wenn auch ein wenig beengt auf der fahrt durch den trockensten ort der welt und angeblich auch dem besten platz für stern-beobachtungen… ob das wirklich so zutrifft, werde ich morgen beschreiben. für heute sind wir froh, bald unser hostel zu erreichen… und wasser zu kaufen, denn allein der anblick der staubig, steinigen weite macht den hals trocken und kratzig!
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