Am Arsch der Welt

---

Ushuaia, wo Argentinien anfaengt und die Welt endet. Ein Ort zum langsamen Ankommen, dachten wir.

Beim ersten Erkundungsspaziergang wurde uns am Hafen dringend angeraten das sonnige, fast windstille Wetter auszunutzen und 10 min spaeter waren wir auf einem kleinen Boot, das in den Beagle Kanal auslief. Dass wir unvorbereitet waren - keine passende Kleidung, nicht genug Bargeld - liess man als Ausrede nicht gelten. Die Signora am Schalter lieh Heidrun ihre Windjacke und bezahlen konnten wir spaeter, nach dem Ausflug. Sehr unkompliziert und spontan stellte sich Argentinien vor.

Im Beagle Kanal befinden sich sehr viele kleine Inseln, auf denen Kaiserkormorane und Seeloewen leben. Erst kommen die Kormorane, die die Insel durch ihre Ausscheidungen vollkommen kahl hinterlassen, woraufhin jetzt die Seeloewen kommen die keinen Bewuchs wollen, da sie keine Vegetarier sind.

So ging es weiter: Auf dem Boot kamen wir mit einem amerikanischen Paar ins Gespraech. Sie fragten uns, ob wir mit ihnen einen "Landausflug" mit dem von ihnen gemieteten Auto unternehmen wollten. Das wollten wir und wir machten Bekanntschaft mit der faszinierenden Landschaft. Wir besichtigten ein historisch bedeutsames Landgut eines ehemaligen Missionars, der es verstand die Einheimischen wuerdevoll zu behandeln. Er lernte ihre Sprache und stellte in muehsamer Arbeit ein Woerterbuch zusammen (Yamana - Englisch). Ihre Sprache war der Schluessel zu Ihrer Denkweise und Kultur. Leider konnte auch er nicht verhindern, dass alle durch Gewalt und Krankheiten ausgerottet wurden.

Am 3. Tag wanderten wir durch den an der Stadt angrenzenden Nationalpark.

Nach einer 12-stuendigen Busfahrt befinden wir uns jetzt in Punta Arenas (Chili) wo wir unsere ersten Eindruecke sortieren.

---