STEWART ISLAND


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Published: February 5th 2009
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STEWART ISLAND



Am Morgen in Bluff, bevor wir auf die Fähre gingen, habe ich diesen Kahn abgelichtet. Auch aber nur weil uns ein Hafenwärter dort erzählt hat, also ehrlich gesagt er hatte gefragt ob wir Passagiere dieses Schiffes seien..., dass dieser um den Südpol gehe. Luxusklasse, all included versteht sich! Ne, ne, haben wir gesagt, wir werden nur nach Stewart Island fahren und dort auf Luxus verzichten...

So sind wir dann rübergesiedelt nach Stewart Island. Die See war mittelmässig ruhig. Die ca. 30 Personen Fähre hats allerdings schon etwas durchgeschaukelt. Jedenfalls aber konnten wir das Frühstück, welches wir in Bluff noch zu uns genommen hatten, aber behalten. In Oban in der Halfmoon Bay angekommen, ein kurzer Blick zum Lebensmittelladen..., dann ab zur Registration. Tja, wer will schon auf ner Mehrtagswanderung in der Abgeschiedenheit etwas vergessen haben...? Doch es ist alles dabei.
An der DOC Reception (Deparment Of Conservation) habe ich mich dann für den 'einfacheren' dreitages Hike angemeldet obwohl es ja auch Tageswanderungen gäbe... Fredy für den fünftägigen Track angemeldet. Hier muss man sich eintragen, welche Route man wandert, wann man losgeht und an welchem Datum man wiederkommt. Kommt man an diesem Tag nicht zurück wird am nächsten Morgen die Polizei informiert und ein Suchtrupp gestartet. Das klingt ja vielversprechend... Ihr merkt wohl schon dass ich der grosse Wanderer bin... Zumindest wahr ich es eher noch als Kind....

Jedenfalls wenn man das Foto von mir vor dieser DOC Reception genauer betrachtet und meine Gesichtszüge studiert... ich glaub der weiss schon auf was er sich eingelassen hat. Nichts zu trotz, ein Bisserl Natur und Sport kann nicht schaden. Also los gehts! Der erste Tag hatten Fredy und ich dieselbe Route. Bis zur North Arm Hut konnten wir somit gemeinsam gehen.

Als wir grad am Anfang am Schrottplatz von Stewart Island vorbeigekommen sind hat mich das wieder kurz gezückt. Seltsam... Hier hats nur ein paar alte Allradkarossen!? Die neueren Autos gehen wohl wieder aufs Festland zurück zum verstrotten. Wie auch immer. Wenn man die Karte von dieser Insel betrachtet, dann merkt man schnell, dass hier keiner sehr viele Kilometer macht. Es hat ja praktisch keine Strassen! Wirklich nur gerade in dieser Halfmoon Bay und ein paar wenige Gravel Roads. Ansonsten, pure Natur! Klar braucht man da 4x4 Fahrzeuge... Doch ich sollte schon bald feststellen, dass man hier auch mit diesen nicht weit kommt...

Es ging so in den
Schaut mal das Gesicht an...Schaut mal das Gesicht an...Schaut mal das Gesicht an...

... der ahnt schon was kommen wird...
Wald hinein. Schön ein gemachter Wanderweg wie in der Schweiz. Doch es sollte nicht lange daueren, da kam ein schön gemachter Bretterweg. Da bist nur noch auf Brettern durch den Wald gelaufen. Rauf, runter, um die Kurven etc. Alles Bretter auf Pfeilern gebaut. Überzogen sind diese mit einem Gitterdrahtmuster damit es nicht glitschig ist und man leicht ausrustschen kann. Maschendrahtzauhn. Ist doch eigentlich angenehm oder? Doch aber nach einiger Zeit... Die Stufen sind nicht immer so leicht zu erkennen und es ist irgendwie öde dass immer auf diese Bretter starren must um nicht daneben zu tretten... Es fordert etwas mehr Konzentration als gewöhnlich aufm Waldboden zu gehen und auch ehrlich gesagt, es macht auch müde mit der Zeit. Da ist man froh wenn wiedermal eine 'Bretter' Brücke kommt und man das Auge etwas entlasten kann. Immerhin mal nicht nur Bäume und Farne vor dem Kopf. Mit Müh und Not konnte man zwischen durch mal einen Ausblick erhaschen. Auch konnten wir mal aufs Wasser, also auf den Sand raus, da gerade low tide (Ebbe) war und dort mal einen Blick riskieren.

Ach ja, an diesem Camping sind wir auch noch vorbeigekommen. Da hat man Platz um ein Zelt aufzustellen. Ein
...am Schrottplatz vorbei gehts los......am Schrottplatz vorbei gehts los......am Schrottplatz vorbei gehts los...

Die Fahrzeuge haben sicherlich keine grosse Kilometerleistung aufm Buckel... Aber alles tuechtige Racker!
Unterstand ist ebenfalls vorhanden. Auch ein Fass, welches Regenwasser sammelt, ist mit Trinkwasser vorhanden. Wär doch ein schönes Örtchen, das man mit den Sandflies teilen könnte, oder?

Man muss allerdings auch sagen, das Wetter hats echt gut mit uns gemeint. Es war etwas windig, aber Sonnenschein bei eitwa 15 Grad. Ideal zum Wandern. Aber es ist auch etwas feuchter dort in der Luft, das mag man schon merken. Doch beim Gehen auf den Brettern ist das ja nicht etwas das einem beschäftigt.

In der North Arm Hut angekommen, waren da insgesamt 14 Personen die da übernachteten. Kein Wunder habe ich etwas ausgek...... die Ruhe am Wasser gesucht. Leute von DOC haben da einen neuen, grösseren Wassertank montiert. Die Jungs sind da immer Unterwegs um Hütten und Wanderwege richtig zu unterhalten. Da das Gebiet riesengross ist, benötigt das auch einiges. Ein junger Typ, der normalerweise bei DOC im Büro in der Logistik arbeitet, der hat uns erzählt wie das so funktioniert. Also schon mal dass der rauskommt und da praktisch mithilft, find ich voll cool. Dann aber die Sache mit dem Unterhalt... Die haben hier bei jedem Holz das sie verlegen eine Charge. Das kennen wir doch? Genau. Chargentrennung auch hier. Schliesslich muss das ja geplant werden können, wann und wo die da etwas erneueren müssen. Ich kenn die Wiederbeschaffungszeit von diesem Holz, Bretter für Wege etc. nicht, aber sicherlich muss auch dafür eine Grobplanung gemacht werden. (Sie! Herr Schreyer! Das wär doch öppis för Sie! Döt chöi Sie i d Qualitätsplanig ond Technik igriffe... Ond loufe chönntes doet....sovieu wies wönd...)

Ok. Somit ist das ja ein schöner Tag gewesen und ich dacht mir, wenn das ja nicht viel schlimmer ist kann ich ja auch die Fünftagestour machen. Warum nicht? Das Leistungsverhalten hat gezeigt, dass ich eigentlich genug fit bin und das so auch machen kann, das war auch Fredys Meinung. Eigentlich kam auch der Anstoss von ihm. Also habe ich den Hüttenwart, hier hatte es grad noch einen, gefragt ob das möglich ist nachträglich noch etwas zu ändern!? Natürllich hat er gesagt. Er könne das dann am Morgen gleich an die Reception von DOC funken, dann sind dese informiert. Ich bekäme dann noch Geld zurück, weil diese Route dann weniger unterhalten ist und somit auch günstiger beim Übernachten ist. Na also, das machen wir doch....! Er meinte noch: Gute Wahl, ich werde das geniessen...

Gut geschlafen habe ich nicht wirklich, da ein Krach in diesem Gebäude war bis spät in die Nacht hinein. Das ist ja nicht wirklich normal so. Also dann am nächsten Morgen noch ein Frühstück, damit der 'Dampf' wieder kommt und dann los. Es ging dann noch ne kurze Weile weiter auf den Brettern bis dann der Weg abgebogen ist, den ich anfänglich machen wollte. Dann war da Waldboden. Gut zum Gehen. Aber nicht lange. Es wurde immer feuchter und feuchter. Wobei das Wetter immer noch fein war und es nicht geregnet hatte. Dann über Wurzel, Stock und Stein. Nein. Eigentlich nur über Wurzeln. Entweder stehst auf ner Wurzel oder im Schlamm. Wirklich keine andere Chance mehr. Das allein wär ja nicht so ein Problem... Aber dann gings nicht nur ein Bisschen aufwärts. Nein, es ging steil aufwärts. Wirklich Klettern musste man. Nicht nur mal über nen Bachbeet oder so, sondern die ganze Zeit aufwärts! Es ist klar dass das mich, mit dem Rucksack der ja auch nicht leicht ist, ziemlich Saft gekostet hat. Weiter und weiter. Meine Kräft haben schnell nachgelassen. Wirklich, ich kenn meine Grenzen und kann mich auch somit gut einschätzen. Der Kopf gibts mir auch zu etwas weniger zu tun als andere. Doch nun war ich mittendrin und es schien auch dass die grosse Müdigkeit wie ein paar Tage zuvor noch nicht richtig auskurriert war. Man muss nicht von ferner Welt sein um hier zu sehen, dass es 'No Way Out' gibt. Also durchhalten. Mit dem Kräften so am Anschlag dass ich glaub aufm normalen Boden noch gestolpert wär, bin ich dann noch einige Kilometer so weiter. Zwischendurch mal den Arm eingerenkt zwischen zwei Baumstämmen und gleichzeitig am Bachhang mit beiden Füssen abgerutscht, ein Wunder ist der Arm nicht gebrochen. Oder zwischendurch mal das Fussgelenk so dreht, dass es ein Wunder ist dass ich keine Knochen brechen gehört habe... Tja, mit dem Fluchen gings eigentlich noch so. Dies hielt sich noch in Grenzen. Zum einen weil es ja eh nix nützt, zum andern vielleicht weil wohl einfach keine Kraft mehr da waren. Fotos habe ich dann schon lange keine mehr gemacht.
Mit überhäufigen Pausen hat der Liebe Gott es gewollt, dass ich die nächste Hütte, die 'Freshwater Landing' erreiche. Gut es war nicht allzuspät, etwa halb Sieben am Abend als wir ankamen. Etwa 8 Stunden haben wir, also ich, gebraucht für 10 Kilometer. Sechs Stund wären angegeben gewesen. He? Wieviele Stunden? Wie schnell geht ein Mensch? Ca. fünf bis sieben km/h. Ja richtig. Kilometer pro Stunde! Man sieht hier dran wie das Gelände ist. Und das alles nur im Wald. Wald, Wald, Wald und nochmals Wald.

Auf maps.google Stewart Island eingeben und dann die verschiedenen Kartenformate wählen, dann sieht man wo wie und was. Zum Beispiel Höhenkurfen auf der Terrainkarte...

Die Freshwater Landing Hütte ist eigentlich noch sehr schön gelegen. An einem Fluss und rund um die Hütte hast wirklich schönen Rasen. Leider hab ich keine Kraft mehr gehabt für ein Foto. Da war ein Kiwi Pärchen, welches von der anderen Seite her von der West Coast von Stewart Island kam. Ach die Lady hats wohl etwas unterschätzt.

Fredy und ich haben dann später rumgerätzelt was wir tun sollen. Eigentlich hätte er noch in eine weitere Hütte gewollt am selben Tag. Mason Bay. Nochmals mindestens vier Stunden entfernt. Durchs flache Tal. Also nur flaches Sumpfgebiet. Wird aber auch heikel, wenn da die Bretter vor lauter trübem Wasser nicht mehr siehst... Ich wollte, sicher legitim, nicht diese ganzen fünf Tage so verbringen. Hätt ich auch nie geschafft. Er aber schafft nun in diesen fünf Tagen die Ganze Route auch nicht mehr ausm jetztigen Stand der Dinge. Somit wär ne Möglichkeit gewesen, dass er in die nächste Hütte geht und wieder zurückkommt. Ich halt zwei Tage Pause mache und dann wir gemeinsam eine letzte Tageswanderung zum einstigen Bestimmungsort Freds Camp gehen, wo uns ein Wassertaxi dann abholt und wieder nach Oban zurückbringt. Oder ich gehe gleich am nächsten Morgen mit dem Wassertaxi das hier vorbeikommt um die anderen beiden abzuholen und wir treffen uns wieder ..... wo auch immer. Na ja. Nach einem hin und her hat Fredy gemeint, dass er diesen Southern Circuit Track (so heisst der glaub ich... oder Circus...?) doch zuende gehen will auch wenns Samsatag wird. Nun ja. Das Motorrad muss ja erst am folgenden Mittwoch in Christchurch gereinigt zum verschiffen abgegeben werden. Somit heisst das halt, zwischen Invercargill und Christchurch wird nicht mehr viel mögllich sein um sich anzusehen.

Also, weiterzugehen wär für mich ja am nächsten Morgen schon möglich gewesen, fragt man wie lange. Somit machte das aber keinen Sinn. Ich bin also ins Boot am Morgen und zurück nach Oban. Fredy ist weiter auf der Tour und hat um einen Tag verlängert, wahrscheinlich. Das heisst wenn er konnte. Ich weiss nicht wo her jetzt ist. Irgendwo unterwegts halt. Auf der ganzen Insel, somit auch in Oban, gibts übrigens keinen Mobiltelefon Service!


Nun für Interessierte, da hab ich grad mal an die Herren Zimmerli, Kolb, Krech, Roggli und eben den Herrn Schreyer gedacht... hier ist ein Link. Man kann sich da mal noch genauer reinlesen. Mich reizts irgendwie auch schon wieder. Doch angemessen vorbereitet und eine angemessene Tour wo man auch etwas sieht. Wenn ich nun hier noch erwähne, dass mein Bruder Fredy ja vo elf Jahren schon mal dort auf diesem Track war und das ganze dann bei Regen gemacht hat... Also alles gekannt hat und gewusst was mich erwartet... Da muss I scho a Bisserl den Kopf schütteln...

Rakiura (Stewart Island)




Additional photos below
Photos: 32, Displayed: 30


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...doch dann wieder Bretter vor dem Kopf...doch dann wieder Bretter vor dem Kopf
...doch dann wieder Bretter vor dem Kopf

Nur Bretter und nochmals Bretter.
14 Leute uebernachteten hier!14 Leute uebernachteten hier!
14 Leute uebernachteten hier!

...und gearberitet wurde am Haus auch noch.
Am naechsten Tag weiter...Am naechsten Tag weiter...
Am naechsten Tag weiter...

Umentschieden. Keine Bretter mehr...
Doch so ein Brett unter den Fuessen...Doch so ein Brett unter den Fuessen...
Doch so ein Brett unter den Fuessen...

Vorallem am Boden anstatt der Schlamm....
So gings bergaufwaerts...So gings bergaufwaerts...
So gings bergaufwaerts...

...und gar nicht wenig steil. (Kann man hier mit der Kamera nicht gut einfangen)


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