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Herzlich willkommen zurück nach dieser kleinen Werbeunterbrechung zum Reiseprogramm hier auf TerraX - ach nein, so hab
ich letztes Mal schon angefangen. Natürlich möchte ich hier kein eindeutiges Schema zeigen, deswegen kann das so nicht
gehen. Wie dem auch sei - ihr merkt sicher, dass ich hier krampfhaft versuche, die Zeilen mit Unsinn zu füllen um geschickt
davon abzulenken, dass ich gar nicht so viel Tolles erlebt habe -, in diesem Blogbeitrag möchte ich euch von Dunedin berichten,
welches auch das Glasgow of the South genannt wird. Dunedin spricht sich Daniedn aus und liegt an der Pazifikküste
Neuseelands in einem geschützen Hafen, der vom weiten Ozean durch die Otago Peninsula abgetrennt wird. Diese ist auch
eine der Hauptattraktionen in Dunedin. Während man in der Stadt durch Straßen mit offenbar sehr schottischem Charakter
gehen kann, bietet die Halbinsel erholsame Natur, Tierschutzgebiete und windgepeitschte Surfstrände. Sie ist außerdem der
einzige Ort auf der Welt, an dem man die Königlichen Albatrosse findet. Zuerst werde ich euch über Dunedin selbst, also die
Innenstadt berichten. Etwas sehr Auffälliges an der Stadtplanung ist, dass sich das Leben um das Octagon abspielt, ein
achteckiger Platz in der Stadtmitte. Von dort gehen alle Straßen sternförmig in alle Richtung und
verlieren sich dann in
Wohngegenden. An diesem Platz stehen die Kathedrale, das Regenttheater und verschiedenen andere Gebäude. Etwas
weiter weg findet man dann den Bahnhof, der auch in einem wunderbar schottischen Stil erbaut worden ist, und die
University of Otago, sehr renommiert auf der Südhalbkugel unseres Planeten. Ich würde mal behaupten sie hat etwa den
Status von Oxford oder Stanford in Ozeanien. Als ich so über Campus spaziere bekomme ich immer mehr den Eindruck, mich
in Hogwarts zu befinden. Witzigerweise heißt auch ein Hostel in der Stadt Hogwarts. Ein weiterer Grund, Dunedin zu
besuchen ist, dass sich hier die Cadbury-Fabrik befindet. Cadbury ist eine englische Schokoladenmarke, die sich hier großer
Beliebtheit erfreut. Was ganz typisch für Neuseeland ist, ist, dass alle behaupten, Cadbury sei durch und durch neuseeländisch.
Das nervt, denn durch sichere Quellen weiß ich, dass das nicht stimmt. Gleiches trifft auch für Marmite zu (Anekdote:
Marmite ist ein Getreide-Brotaufstrich, sehr intensiv. Als die landesweit einzige Fabrik bei dem Erdbeben in Christchurch
2011 zerstört wurde, gab es für einige Zeit kein Marmite in Neuseeland zu kaufen. Ich bin mir sicher, dass es wirtschaftliche
Gründe hat, aber mehrere Leute haben mir auf die Frage, warum nicht einfach auf England importiert
wurde, geantwortet,
Marmite sei neuseeländisch und man solle deshalb autarlk wirken und sich nicht (auch noch) in dieser Hinsicht von England
abhängig machen. Ja, ich finds auch bekloppt.). Okay, wo war ich stehen geblieben? Genau, der Stolz. Aber im Prinzip ist es
auch egal, denn ich versuche hier ja einen objektiven Blickwinkel auf Neuseeland vermitteln.
Auf der Otago Peninsula, auf die ich mich für einen Tag begebe, kann man gut wandern. Es gibt einige Wege hoch auf die
Hügel und ich entscheide mich für einen zum Lanarch Castle, Neuseelands einzigem Schloss. Leider muss man einen hohen
Obulus abtreten um Zugang zu erhalten. Da ich Schlösser umsonst in Europa sehen kann und ich mir denke, dass es von innen
bestimmt nicht so anders ist und wahrscheinlich von Asiaten überfüllt, erinnere ich mich daran, dass ich an der Westküste ja
ein Buch gekauft habe, in dem sehr schöne Landschaftsfotos von Neuseeland von Andris Aspe festgehalten worden sind. Er
hat auch ein Foto von dem Peggy Hill auf der Otago Peninsula veröffentlicht und so begebe ich mich auf die Suche nach
diesem Peggy Hill. Eine Joggerin sagt mir, dass der nun Privatbesitz des Camp Estate sei und als ich dort anklingele frage ich
wortwörtlich: "I was just wondering if the jhill behind the estate is accessible for photographic purposes?" Ein freundliches
"Yes, come on up." kommt zurück und kurzu darauf öffnen sich die Fronttore. Der Butler begrüßt mich und öffnet mir das Tor
zum Peggy Hill. Cool! So bekomme ich die Chance, das Foto von Aspe zu kopieren bzw. genau dort zu stehen, wo er gestanden
hat, als der das Foto gemacht hat. Der Ausblick ist in der Tat fantastisch! Man kann die Hoopers und Papanui Inlets sehen
und auch den weiten Ozean und wie er in den Hafen einschweppt. Dreht man sich um, sieht man Dunedin dort ruhig im Hafen
liegen. Außerdem sehe ich das Lanarch Castle und betrachte es ein paar Sekunden, ohne zu bezahlen und allein vom Äußeren
zu urteilen zu meinen, dass es die 12$ auch nicht wert gewesen wäre. Naja, nach nur zwei Tagen in Dunedin geht es für mich
weiter in Richtung Norden, wo das nächste Ziel Moeraki Boulders heißt.
Das sind gigantische, astrein runde Stein, die einfach so an einem Strand liegen. Und niemand weiß, wo sie herkommen,
warum sie so rund sind und so weiter und so fort. Ein Fall für Mulder und Fox. Die
Theorie, die mir am meisten gefällt ist,
dass es versteinerte Dinosauriereier von vor der letzten Eiszeit sind.
Als ich dort fertig bin, stelle ich mich wieder an den Highway und halte meinen Daumen raus. Nach einiger Zeit halten drei
Postgraduenten der Uni Auckland an und zusammen fahren wir nach Oamaru und schauen uns die alten Sandsteingebäude
an. Das ist echt etwas Besonderes, denn fast die ganze Stadt besteht nur aus diesen Gebäuden, was sie sehr von normalen
Stadtbildern in Neuseeland unterscheidet. Am gleichen Tag schaffe ich es dann noch bis zum Lake Tekapo, ein großer alpiner
See, der ringsherum von hohen Bergen umgeben ist. Weil es noch hell ist und ich schließlich den ganzen Tag im Auto gesessen
habe, vertrete ich mir die Beine und klettere auf den Mount John. Von dort oben - es sind nur 800m - hat man einen
grandiosen Ausblick über die flachen Felder des MacKenzie District und im Hintergund sieht man die Southern Alps
anschließen: eine über das ganze Sichtfeld reichende Wand aus Dreitausendern. Beeindruckend.
Am nächsten Morgen trampe ich schon früch nach Mt Cook/Aoraki Village, einfach um zumindest einmal kurz die grandiose
alpine Landschaft einzusaugen. Und, tada, drot treffe ich Chrissi, die ich jetzt
schon zum dritten Mal wiedergetroffen habe.
Zugegeben, dieses Mal war es allerdings geplant. Von Lake Tekapo geht es dann noch am gleichen Tag weiter nach
Christchurch. Ich werde von Ben Walton mitgenommen!!! Achja, den kennt ja keiner. Ich kannte ihn vorher auch nicht, aber
er scheint in Enhgland vor einer großen Karriere als Regisseur zu stehen. Er filmt auch für die Band The Shaws, die in London
gerade vor ihrem musikalischen Durchbruch stehen und auch iN Deutschland bald bekannt sein sollten, weil die Deutschen
sich ja wohl als recht anfällig für britischen Folk bewiesen haben (Florence + The Machine, Muse, Killers, Cure, Mumford &
Sons, usw.)
In Christchurch treffe ich mich nochmal mit Steph, die natürlich wie immer voll engagiert ist und noch gerade so was
dazwischen quetschen kann. Zum Glück, wer weiß, wann wir uns das nächste Mal sehen?
Nach zwei Tagen und einem nachgeholten Sightseeing von Christchurch, das ich beim letzen Mal nicht geschafft habe, geht
es dann schweren Herzen in Richtung Picton, Fähre und Nordinsel!
Haere ra ki te wahi pounamu - Farewell South Island.
Euer Jan
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