MARLBOROUGH SOUNDS / PICTON


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December 31st 2008
Published: January 11th 2009
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MARLBOUROUGH SOUNDS / PICTON


Dem Datum nach muesste heute ja volle Kanne das Fest abgehen... Aber schaun wer mal. Also Nelsen haben wir verlassen und sind unterwegs in die Marlbourough Sounds nach Picton. Leider haben wir die Abzweigung via Queen Charlotte Tourist Drive diesmal verpasst und sind auf dem einiges weitern aber schlelleren Weg via Blenheim nach Picton gefahren. Das Mittagessen zuvor in Havelock kann nur nochmal betont werden, koestliche Muscheln. Hier in Picton beabsichtigen wir ein paar Tage zu bleiben. Das heisst also genauer Sylvester bis am 4. Januar denn da haben wir die Faehre gebucht um auf die Nordinsel uberzusiedeln. Man kann sich ja vorstellen, dass auch der Faehrenbetrieb sehr busy ist. Alles ueber diese Zeit ist ueberall streng ausgebucht. Somit haben wir fuer eine Nacht, naehmlich die vom 3. auf den 4. ein Zimmer gebucht da unsere Faehre am Morgen um halb sechs ablegt. Waer ja auch nicht angenehm da noch das Zelt abraeumen zu muessen... Das bedeutete also auch mit Zimmer um vier Uhr aufstehen! Aber bis zu dieser letzten Nacht haben wir wiedermal die Zelte aufgeschlagen. Der Top 10 Holiday Park, wo wir dies taten, ist ne Camping Kette in New Zealand. Ebenfalls in Picton vorhanden.

Picten ist wirklich klein, aber dennoch gross im Verhaeltnis zu anderen towns. Es ist auch kaum vorstellbar dass hier der ganze Verkehr und Fracht zwischen der Nord- und der Suedinsel abefertigt werden soll. Anscheined genuegt dies aber. Es sind grad mal zwei Faehrgesellschaften oder Reedereien die Personen wie Fahrzeuge ueber die Cook Strait befoerdern. Picton hat einen wunderschoenen kleinen Bootshafen. Sehr idyllisch. Auf der anderen Seite des Huegels aber befindet sich der groesste Yachthafen der Suedinsel in Waikawa. Ist nicht viel groesser, aber trotzdem und er ist ganz malerisch. Da hats schon noch Segelboote rumstehen... Bei den Preisen die hier die broker diese Boote handeln kommt Fredy fast auf die Idee um die Welt segeln zu wollen. Na ja, vielleicht koennte er ja so n Boot ersteigern, aber so gut wie Peter Raeber Musik schreiben und produzieren und diese auch noch verkaufen koennen... das dann wohl eher nicht. Doch zugegeben die Idee klingt schon verlockend. Also das Segeln nicht Fredy's Stimme aus den Lautsprechern...

Sylvester. Da muss hier wirklich der Baer in der Grube steppen...! Die haben an der Promenade in Picton ne Buehne aufgebaut. Also volle Stimmung. Leider, Leider hats vorher aber am Nachmittag in die Daemmerung rein etwas geregnet und somit sind nicht viele Leute gekommen, wenns ueberhaupt viele Leute hat hier... Und tatsaechlich es kommen immer mehr aus allen Loechern. Sogar die Letzten aus dem hintersten Tal kommen. Die haben ja gerade richtig zum Wetter noch die Gummistiefel an kaum... Aber alle ganz freundlich. Ist wirklich angenehm zu Gast sein zu duerfen. Eine wirklich gute Stimmung. Da kann man meinen es muesse wirklich nicht immer Alkohol im Spiel sein... (Aber Sicher ist sicher, wer diesen Klub auf facebook kennt... he, he) Nein, dieses Fest, also die Promenade hier ist alkoholfrei! Natuerlich sind wir zwischendurch wieder mal rauf in die mainstreet in ein pub um n Bier zu geniessen. Aber lustig wars auch ohne. Da war so ein Harry Belafonte Klon (wenn ich das jetzt richtig geschrieben habe) sein Bestes gegeben. Ehrlich der Typ hat ne wunderbare Stimme und singt da zu einer CD mit Musik bespielt. Also quasi Karaoke ohne dass er den Text lesen muss. Als ob er allein mit den Gute Stimmung Songs nicht schon allein lustig waer..., es hat da noch so n Wind der immer wieder mit ner Boehe da irgendwie an der Buehnenkonstrukton ruettelt und somit seine CD springen laesst! Die Spruenge sind nicht zu gross, so dass er aber immer wieder in den Song findet. He, doch mehr als nur den Text singen, entschultigt er sich wiederholt beim Publikum und ja singt sogar irgendwie mehr ueber den Wind und die Buehnenkonstruktion und welche Knalltueten diese errichtet haben... Also ich musste mir mehr als nur ins Faeustchen lachen. Eine Show ganz anders als geplant und das ohne Eintritt.

Ich wollte dann mal die Sounds erforschen, oder einfach gesagt, ich koennte jeden Tag hunterte von Kilometern auf meinem Baby im Sattel sitzen. Motorradlfahrn, wers liebt dann ists wirklich der Traum hier. Die beiden deutschen Kolleschen da vom Camping in der Naehe von Nelson haben mir auch gesagt, dass ich unbedingt die Strecke rausfahren muesse zum French Pass. Diese und auch noch ne andere Strecke ist ebenfalls in unserem Motorradatlas beschrieben und empfohlen. French Pass liegt vor der D'Urville Island, eine Insel die sich fast mit dem Festland vebindet. Nördlich der Insel verläuft die Cook Strait, die die beiden neuseeländischen Hauptinseln trennt. Die Insel wird durch den gefährlichen French Pass vom Festland getrennt. Das Wasser durchfließt die Passage beim Gezeitenwechsel mit bis zu 8 Knoten (14 km/h), dann entstehen mehrere Strudel. Also quasi ein Wasserfall im Meer haben mir die deutschen Kolleschen gesagt. Wie auch immer. Die Strecke da raus fuehr von Picton westwaerts nach Havelock und dann etwas westlich von Havelock raus in die Sounds. Da faengt die Strasse nach nem Tal an zu steigen und die Kurven hoeren nicht mehr auf. Ca. 40 km Asphalt (sealed) und dann gravel road. Bei der Aussicht die sich da auftuht bleibt mir nicht nur der Waerme wegen die Sucke weg. An einem so schoenen Tag leugtet das Meer so blau und tuerkisgruen... Die Huegel mit dem Weideland ebenfalls gruen... Super!

Da gibts noch die Geschichte von Pelorus Jack, dem weissen Delphin der die Boote ueber 24 Jahre sicher durch die Cook Strait begleitet hat. Dieser weisse Rundkopf Delphin wurde erstmals 1888 am French Pass gesichtet. Da in den Sounds einige Untiefen vorhanden sind war dieser Delphin schnell als Glueckbringer bekannt, da nie ein Unglueck passierte, wenn Jack in Begleitung war. Einige Schiffer sollen sogar auf ihn gewartet haben bevor sie in die Sounds einfuhren... Tja, ob Aberglaube oder nicht, Glauben hilft zu beruhigen!

Dann gibts da noch so nen alten Kahn. Also nen Schiff das in Picton trocken gelegtwurde und daneben ein Museum errichtet wurde. Die Edwin Fox. Die Edwin Fox ist ein Dreimaster Segelschiff welches fuer verschiedene Zwecke benutzt wurde. Gebaut wurde sie aber 1853 in Kalkutta zum Zweck des Transports von Siedlern von England nach Neuseeland und Gefangenen von England nach Australien. Sie ist uebrigens das einzig ueberlebende Schiff dieser Gefangenentranporte. Spaeter wurde das Schiff auch noch gebraucht um Lammfleisch und noch spaeter dann um Kohle zu transportieren. Heutzutage ist es wie erwaehnt trockengelegt und wird erhalten. Nicht Restaurieren, nur Erhalten ist das Ziel so sagen sie. Ich find das immer interssant, also Geschichte und so. In der Schule frueher hatte mich doch das nen Kaese interessiert. Doch wenn ich heute so in so nem Schiff stehe... da kommen schon noch die einen oder anderen Gedanken hoch, was da drin wohl alles passiert sein mag... Es kommt immer draufan was fuer Museen man anschauen geht oder gehen MUSS. Dies hier hat noch ne spezielle Attraktion; Da drin gibts ne Tafel mit den Namen und Vornahmen, Geburtsjahr und Haftdauer von transportierten Gefangenen. Da kannst schauen gehen ob dein Ururgrosvater ein Verbrecher war he, he... Ist ja immer so; wenn in Australien einen fragst ob seine Vorfahren hierher als Gefangene kamen, dann antworten die ja immer; Ne, ne. Mein Ururgrossvater arbeitete hier als Gefaengniswaerter! Somit muesste es ja mehr Waerter gegeben haben als Insassen. Komisch, eh?

Damit es mir ja nicht langweilg wird, bin ich doch noch so auf ne Schifffahrt gegangen. Also alte Frauen mit Tee und so... Fredy hat das zumindest gemeint. Er ist fischen gegangen, vom Motorboot aus natuerlich. Da mir aber eben das Fischen nicht so zusagt, habe ich eine andere Alternative gewaehlt. Schifffahrt mit dem mailboat. Es sind etwa 400 Personen die in den Sounds leben. Davon etwa 40 Hauser im Pelorous Sound welche nur auf dem Wasserweg erreichbar sind. Warscheinlich sind es nur ganz wenige Personen, die das ganze Jahr in den Sounds leben. Das mailboat ist ein Privatunternehmen, das wie es sagt die Post bringt. Natuerlich kann man da auch Bestellungen fuer food etc aufgeben. Dieses Unternehmen vermarktet sich aber auch touristisch. Somit kann man ganz gedigen (also Tee und Kuchen und so...) die Sounds vom Boot aus besuchen. Ist nicht gerade die grosse action, wie mit dem Kajak fischen zu gehen oder so... aber es war schon noch schoen. Mier scheint da kommt meine romantische Ader wieder zum Vorschein.... Bis das Wetter sich wieder zum Schlechteren drehte. Keine Angst, in den Sounds gibts keine grossen Sturmfluten. Somit hab ich da etliche Bilder geschossen und so schlau wie ich bin, da ja das Wetter sehr oft und schnell wechselt hier, keinen 'Lismer' mitgenommen und mir Einen abgeschlottert. Ganz so schlimm wars zwar schon nicht. Als Nordlaender ist man ja einiges gewoehnt... Immerhin in mehr als viereinhalb Stunden sind wir mal fuer 15 Minuten an Land. An der Cooks Cove ist Herr Admiral Cook mehrere Male mit seinen Schiffen geankert um sich mit Proviant zu versorgen. Dort kann ich mir so richtig vorstellen, haben die Englaender in den anfaengliche Zeiten die Maori zum ersten Mal so richtig beschissen. Tauschhandel, food fuer Spiegelchen oder so... Doch heutzutage sind die Maori mit ihrer Kultur mehr oder weniger gut in der Gesellschaft integriert. Jednfalls einiges besser als die Aborigines in Australien. Das aber nur kurz ein er meiner Gedanken. Jedenfalls war das mailboat aber kein schlechter Trip.

Dann bin ich, wie kanns auch anders sein, wieder mal mit dem Toeff gegangen. (Es kommt mir in den Sinn, dass ich einst diess Teil hier noch vorstellen muss, fuer die die es nicht kennen...) Wie schon gesagt gabs da noch ne andere Strasse in die Sounds raus. Nach Kenepuru naehmlich. Dies war nochmals en Schub feiner. Enge Boegen im Wald mit schoenen Aussichtspunkten. Fast 100 km retour nur links, rechts, auf und ab. Da ists mir fast schlecht geworden (wahrscheinlich Dehydrierungserscheinungen). Normalerweise habe ich immer etwas Wasser im Tankrucksack dabei. Auch diesmal. Auf solche Strecken kann man laut schreien im Helm, so schoen sind sie. Doch hier..., ich weiss nicht. Ich glaub ich uebertreib nicht wenn ich sag Toefffahren bis zum Abwinken.

Dann am 4. am Morgen sind wir auf die Faehre.


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