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Published: December 31st 2009
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Auf einer Farm nahe Alexandra in Victoria Obwohl ich nur zweieinhalb Wochen auf der Farm verbrachte, habe ich so viel dort erlebt und so viele neue Erfahrungen gemacht, dass es mir jetzt gar nicht so leicht fällt euch einen kurzen Überblick zu geben.
Tom und Margaret zogen vor 14 Jahren auf dieses Stück Land und haben dort nach und nach ihr Wohnhaus, ein zweites Haus, das im Moment vermietet ist, eine Scheune und das Bed & Breakfast Cottage aufgebaut. Zum Haushalt gehören neben Tom und seiner Frau Margaret, die beide Anfang 60 sind, noch Jeff der Großvater und Dylan, ihr sehr netter aber auch sehr 16-jähriger Pflegesohn. Von den Helfern, die seit ca 5 Jahren auf die Farm kommen wird erwartet, dass sie täglich 5 Stunden bei den anfallenden Arbeiten helfen gegen Unterkunft und Verpflegung. Das Arbeitspensum war meistens größer als die 5 Stunden und beinhaltete Jobs wie Hühner füttern, Mist auflesen, putzen, das B&B auf Vordermann bringen, allerlei Gartenarbeit inklusive Rasenmähen und Ziegelsteine schleppen.
Gewohnt haben wir in alten und ein bisschen muffigen Wohnwägen, allerdings konnten wir uneingeschränkt am Familienleben teilnehmen, was sehr schön war. So aßen wir mit der Familie zusammen, konnten uns im Wohnbereich aufhalten oder auch
zusammen Fernsehschauen. Schön war, dass ich nicht der einzige Helfer war. Mathew, ein 19-jähriger Kanadier, war zur gleichen Zeit auf der Farm und wir haben immer ein Thema zum tratschen gefunden.
Wir hatten aber auch das Glück an besonderen Ereignissen teilzunehmen. Eines davon war sicherlich der Nachmittag als die Schafe geschert wurden. Da haben vor allem die Jungs ihr Können unter Beweis gestellt, wobei ich auch einmal ein Schaf halten durfte.
Für mich als Biologin sehr interessant war, als Tom eine Gans und eine Ente geschlachtet hat. Den Anblick, wie er ihnen den Kopf abschlug, habe ich mir erspart, aber beim anschließenden Rupfen und Ausnehmen haben wir begeistert geholfen. Zum Schluss haben wir sogar noch die inneren Organe ausgiebig unter die Lupe genommen, aber diese Bilder erspare ich euch lieber.
Ein weiterer Höhepunkt war als wir gemeinsam ein Dach über einen der Wohnwägen gebaut haben. Tom war ein geduldiger Lehrer und als ehemaliger Konstrukteur konnte er uns dabei viel zeigen.
Das, worüber ich aber wahrscheinlich noch in einigen Jahren lachen werde, fing ganz harmlos mit ein paar roten Stellen auf meinem Arm an, die wie Stiche aussahen. Komisch wurde es als es jeden Morgen mehr wurden und die
Stellen auch noch höllisch juckten. Als meine Arme, mein Hals, mein Gesicht und Beine beinahe mit roten Stellen übersät waren, war es klar, dass es keine Mückenstiche mehr sein konnten, also was war die Ursache? Die Vermutungen reichten von einer Allergie, über Stiche bis zu Bettwanzen. Da ich auf der Farm keinen Internetzugang hatte, bat ich meine Eltern mir so viele Infos wie möglich über Bettwanzen zu sammeln. Alles deutete darauf als Ursache hin. Die Vorstellung nachts von diesen kleinen Panzern heimgesucht und ausgesaugt zu werden war alles andere als angenehm und bereitete mir auch einige Albträume. Ich zog aus meinem Wohnwagen in einen anderen und schließlich in Dylans Zimmer und wir begannen unsere Bettwanzenvernichtungsaktion. Wir räumten alle drei Wohnwägen komplett aus, packen alles in schwarze Plastiksäcke und ab damit in die Sonne. Die 40 Grad der letzten Tage kamen uns dabei gerade recht. Bettwanzen sind sehr Hitze empfindlich und gehen bei Temperaturen zwischen 50 und 60° zugrunde. Nachdem wir auf der Matratze in meinem Wohnwagen auch die kleinen Übeltäter gefunden haben, war die Bettwanzentheorie bestätigt. Auch mein gesamtes Gepäck untersuchte ich bis ins Detail und ab damit in die Sonne, wobei ich zum Glück in meinen Sachen keine einzige
Wanze finden konnte. Tom besprühte die Wohnwägen und Matratzen schließlich noch mit einem Insektenvernichtungsmittel und alle hofften dass damit der Befall erst einmal unter Kontrolle war. Mein Unterricht über Parasiten des Menschen wird nach diesem Erlebnis ganz sicher deutlich anschaulicher.
Diese zweieinhalb Wochen waren eindeutig die erlebnisreichsten, aber auch lehrreichsten meiner Reise bisher. Ich werde versuchen nach Neuseeland noch einmal als Helper irgendwo unter zu kommen. Aber am 1. Januar geht’s erst einmal für drei Wochen nach Neuseeland.
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Iris
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Alles Gute für das neue Jahr
Hallo Carmen, echt spannend, was du alles erlebst und ich lese deinen blog immer voller Interesse. Ich wünsche dir einen guten RUTSCH ,.......but I'm too late........ ich glaube bei dir ist SILVESTER schon vorbei oder??? Liebe Grüße! Iris