Road trip Sydney - Cairns. Part one


Advertisement
Australia's flag
Oceania » Australia » New South Wales
February 7th 2012
Published: February 29th 2012
Edit Blog Post

Nach meiner letzten erlebnisreichen Woche in Sydney war es am 8. Januar endlich soweit und ich konnte Dominik am Flughafen in die Arme schließen. Ich war schon Tage vorher aufgeregt, wie ein kleines Kind an Weihnachten, Ostern und Geburtstag zusammen ;-). Während ich schon einige Tage vor dem 8. nicht mehr richtig geschlafen habe, ging es dann in der letzten Nacht erstaunlich gut. Vermutlich lag das an den paar Bieren, die ich an diesem Abend mit Marion und einigen anderen getrunken habe. Am Sonntag wollte ich also eigentlich um sieben aufstehen, weil ich um 9.30 Uhr am Flughafen sein sollte aber aus mir unerklärlichen Gründen hab ich leider verschlafen und bin so erst um 7.45 Uhr aus dem Bett gehüpft. Nach einer schnellen Dusche, einer Stippvisite im Woolworth (Supermarkt) und dem Auschecken im Evas Backpackers, bin ich um ca. 8.45 Uhr im Shuttelbus zum Flughafen gesessen. Leider war ich nicht die einzige Person die zum Kingsford Smith Airport musste und so dauerte die Fahrt dorthin eine halbe Ewigkeit. Um 9.45 Uhr kam ich dann abgehetzt bei den Arrivals an und zum Glück war Domi noch nicht da. Sein Flug hatte einige Minuten Verspätung und so musste ich sogar noch fast eine halbe Stunde warten bis ich ihn wieder hatte. Natürlich war die Wiedersehensfreude riesig und nachdem wir unseren ganzen Kram organisiert hatten, sind wir zu den Shuttelbussen gelaufen, um uns zu unserem Hotel bringen zu lassen. Was für ein Luxus war das, ein eigenes Zimmer zu haben, ein riesiges Hotelbett mit super bequemer Matraze, Kissen, Decken und sogar eine herrliche Klimaanlage :-). Das ist schon was anderes als die normale Hostelausstattung. Unser Hotel war überigens sagenhaft günstig, fast derselbe Preis, wie für mein Bett im 4-Mann-Schlafsaal und Frühstück war auch noch inklusive. Außerdem lag es super zentral direkt am wunderschönen Hydepark in der Innenstadt. Dominik wollte dann auch direkt los, um dem Jetlag zu entfliehen und möglichst viel von Sydney zu sehen und so haben wir uns um ca. 13.00 Uhr aufgemacht. Die erste Pause hat nicht allzu lange auf sich warten lassen, weil wir beide Hunger hatten und so sind wir in Chinatown in einen der vielen Foodcourts gegangen, um zu essen. In den meisten größeren Australischen Städten gibt es diese Foodcourts, in denen sich ein Imbiss an den Nächsten reiht und man kann dort meist sehr lecker und günstig essen. Besonders billig ist das asiatische Essen und so haben wir für zwei riesengroße Portionen gerade mal 20 Dollar bezahlt. Frisch gestärkt ging es danach einmal quer durch die Sydneyer Innenstadt vom Darling Harbour und The Rocks über die George Street zum Circular Quay und von dort zum Opera House und zum Botanischen Garten. Ich war schwer beeindruckt davon, wie fit Domi war, denn ich selbst war schon ein bisschen verkatert und an seiner Stelle wär ich wahrscheinlich schon nach dem Mittagessen totmüde umgekehrt. So gegen acht waren wir dann auch wieder im Hotel und dann wurde Dominik doch von der Müdigkeit eingeholt und ich hab die Annehmlichkeiten eines Fernsehers direkt am Bett genossen ;-). Ich habe ganz vergessen wie toll das ist.

Am nächsten Tag sind wir dann mit dem Bus nach Bondi Beach gefahren und haben von dort aus den Klippenwanderweg nach Coogee genommen, den ich selbst ja schon einmal Anfang Oktober gelaufen bin. Es war sehr heiß und unglücklicherweise habe ich vergessen meinen Nacken einzucremen. Da bin ich immer so gewissenhaft, was einschmieren betrifft und dann vergesse ich ausgerechnet den Nacken. Hab mir natürlich einen fetten Sonnenbrand geholt, der sich einige Tage später schön geschält hat und auch zeimlich weh tat ;-). Aber die Wanderung war sehr schön mit wunderbaren Ausblicken auf den Pazifik und die vielen kleinen Stränden der Stadt. In Coogee angekommen haben wir uns im Meer erfrischt und sind nach einer Stunde sonnetanken wieder in den Bus zum Hotel gestiegen. Um 19.00 Uhr hatten wir nämlich einen Tisch im 360 Grad Restaurant im Sydney Tower reserviert- mein Weihnachts- und Geburtstagsgeschenk für Dominik. Von dort oben hatten wir einen fantastischen Ausblick auf Sydney, den Hafen und das Meer, wir haben uns um die eigene Achse gedreht und allerlei australische und internationale Köstlichkeiten verdrückt. Danach sind wir noch durch den Hyde Park zurück zum Hotel spaziert, wo wir totmüde ins Bett gefallen sind, denn am nächsten Tag stand auch wieder einiges auf dem Programm. Was genau wusste wir zwar noch nicht so sicher, weil Dominik sich nicht so richtig entscheiden konnte aber auf jeden Fall mussten wir wieder früh aufstehen, um den letzten Tag in Sydney so richtig ausschöpfen zu können.

Nach einigem morgendlichen Hin-und-Her haben wir uns dann dazu entschlossen, in den Zoo zu gehen und es war die beste Entscheidung, die wir hätten treffen können. Ich selbst war noch nicht dort gewesen, habe aber viel Positives über den Taronga Zoo gehört und daher war ich sehr gespannt und auch ein bisschen aufgeregt darüber, all die berühmten australischen Tiere zu sehen ;-). Der Zoo ist am besten mit dem Boot zu erreichen und die Fahrt lohnt sich allemal, weil man einen wunderschönen Blick auf den Hafen und die Skyline hat. Nach schätzungsweise zehn Minuten Fahrt und ca. 100 geknipsten Bildern, sind wir am Zoo angekommen und haben die Seilbahn genommen, um zum höchsten Punkt des Geländes zu kommen und uns von dort bergab durch die Gehege zu arbeiten. Dieser Zoo ist der schönste in dem ich jemals war! Hier wurden die Grünflächen nicht, wie man es aus anderen Zoos kennt, künstlich angelegt, sondern der Zoo und die Gehege wurden quasi in den Wald gebaut. Die Gehege waren riesen-groß, alles sah sehr authentisch und gepflegt aus und das Ganze wurde gekrönt mit einem sagenhafen Blick auf die Stadt. Was uns aber noch viel mehr beeindruckt hat, war wie gepflegt und gesund die Tiere aussahen. Ich habe noch nirgends etwas Vergleichbares gesehen. Die ungefährlichen Tiere können mehr oder weniger frei herumlaufen, es gibt keine Gitter und man könnte die Tiere sogar berühren. Die Besucher laufen nicht am Gehege vorbei, um davor anzuhalten und durch die Gitterstäbe zu stieren; nein man läuft mitten durch! Wirklich ganz toll und sehr "tourimäßig" haben wir uns mit einem knuddelig-süßen Koala fotografieren lassen ;-). Nach diesem schönen Ausflug in die Tierwelt sind wir Pizza essen gegangen und später haben wir uns mit meinen Bäckereikollegen auf ein Abschiedsbier getroffen, wo mir auch noch ein riesen großes Abschiedsgeschenk überreicht wurde, was mich sehr gerührt hat und was wir auf unserer Reise super-gut gebrauchen konnten aber dazu mehr.

Der nächste Stopp unserer Reise waren dann die Blue Mountains ein Gebirge ca. 80 km westlich von Sydney, welches vor einiges Jahren zum Weltnaturerbe erklärt wurde. Wir haben den Zug nach Katoomba genommen, sozusagen die "Hauptstadt" der Blue Mountains. Dort ging es erstmal zu unserem Hostel ein urgemütliches kleines und buntes Häuschen namens Flying Fox. Eine gute Wahl bis auf die Tatsache, dass es nur zwei Badezimmer für ca. 40 Leute gab... Nachdem wir uns "frisch gemacht" haben, ging es dann auch gleich los zum ersten Spot, dem Echo Point. Man kann sich den Echo Point als große Plattform vorstellen von welchem aus man einen atemberaubenden Blick auf die Blue Mountains, den Regenwald und die sogenannten Three Sisters hat, drei große steile Felsen, die hoch in die Luft ragen. Die Blue Mountains heißen übrigens so, weil meist ein bläulicher Dunst über den Bergen liegt, welcher von den den ätherischen Ölen der Eukalyptusbäumen ausgeht (oder so ähnlich). Nachdem wir die Sicht ausgiebig genossen haben und ziemlich gefroren haben (es wehte eine steife Brise), ging es dann über die Giant Steps, eine sehr steile und enge "Himmelsleiter hinab ins Tal. Auf unserem Weg hinab befanden sich unzählige Lookouts, die alle wunderschöne Blicke auf die Berge gewährten und als wir unten ankamen ging es mitten durch den Regenwald, der so weit unten im Süden Australiens noch sehr licht ist. Unsere Wanderung führte zu den Katoomba Falls, mehrere terrassenartige Wasserfälle, die allerdings zu dieser Zeit nicht so viel Wasser führten. Dennoch sind sie sehr schön anzusehen und nachdem wir papparazzimäßig unsere Bilder geschossen haben, haben wir uns über die Furber Steps, eine weitere Himmelsleiter an den Aufstieg gemacht. Dieser führte dann auch direkt unter den Wasserfällen hindurch, was bestimmt ein mega Erlebnis ist, wenn die Wasserfälle zur Regenzeit so richtig rauschen... Für uns war es also nicht ganz so aufregend aber dennoch sehr schön. Sehr beeindruckt sind wir dann wieder zurück zum Hostel gegangen, wo wir nur noch gekocht und gefaulenzt haben, damit wir am nächsten Tag wieder fit für unsere anstehende zweite Tour durch die Blue Mountains waren.

Dieses Mal ging es mit dem Zug von Katoomba aus in ein Dorf namens Wentworth Falls. Von dort sind wir zu den gleichnamigen Wasserfällen gewandert, die viel höher und beeindruckender als die Katoomba Falls sind. Ansonsten war die Landschaft einfach atemberaubend und bis heute sind die Blue Mountains mein persönliches Highlight meiner Australienreise! Da es am nächsten Tag an der Ostküste entlang auf gen Norden gehen sollte, mussten wir uns abends endlich ernsthaft Gedanken darüber machen, wie genau wir weiterreisen wollen. Bis spät in die Nacht wussten wir noch nicht genau, ob wir ein Auto oder einen Campervan mieten sollen oder öffentliche Verkehrsmittel nutzen würden. Nach viel Hin-und-Her, Preis- und Anbietervergleiche und große Diskussionen haben wir uns schließlich dazu entschlossen, einen Campervan zu mieten und so sind wir am nächsten Morgen zurück nach Sydney gedüst, um unser Vorhaben in die Tat umzusetzen. Bereits in der Nacht davor haben wir uns mehr oder weniger sicher für einen bestimmten Anbieter entschieden und so sind wir schnurstracks und schwer beladen nach Kings Cross gelaufen. Auf dem Weg zur Mietwagenfirma haben wir noch einen Gutschein für eine Tankfüllung abgestaubt (was für ein Glück) und nach nicht einmal einer halben Stunde haben wir das letzte (!) verfügbare Fahrzeug, einen Toyota irgendwas :-) gemietet. Wir mussten unseren Camper also nur noch abholen, was sich allerdings schwieriger als gedacht gestaltete. Eigentlich wollten wir mit dem Bus nach Botany, welches ca. 20 Minuten außerhalb der City liegt aber das tückische öffentliche Verkehrsnetz in Sydney hat uns dieses Mal im Stich gelassen (der richtige Bus wollte einfach nicht kommen) und so mussten wir uns ein Taxi gönnen. Bei Juicy (so heißt der Anbieter) angekommen, haben wir eine Einweisung bekommen, den Mietvertrag unterschrieben und dann konnte es um 16.00 Uhr losgehen mit unserem Roadtrip :-). Großzügig wie ich nun einmal bin (:-)) hab ich Domi den Vortritt überlassen und so hat er sich auf die RECHTE Seite unseres Automatik-Autos gesetzt und ist auf die LINKE Seite der Straße eingebogen, denn bekanntlich ist man in Australien so verrückt und befährt die falsche Seite der Straße... . Wir sind ersteinmal, wie die Bekloppten die Straße rauf und runter gefahren, damit wir uns an das ungewohnte Gefühl gewöhnen konnten, auf der Linken Seite der Straße zu fahren und damit Dominik ein Gefühl für das Auto bekommten konnte, bevor es dann hinein in den Großstadtdschungel ging. Wir mussten natürlich direkt durch die Innenstadt Sydneys fahren, was aber schlussendlich gar nicht so schlimm war, wie wir es uns vorgestellt hatten und selbst über die Harbour Bridge zu fahren war schon ein tolles Gefühl ;-). An diesem Abend sind wir nur noch in die nächst größere Stadt nördlich von Sydney nämlich Gosford gefahren, um dort Lebensmittel einzukaufen, uns bei Mc Donalds zu stärken und danach nach hinten in unseren Van zu krabbeln und uns zur Nachruhezu begeben. Davor hieß es aber noch: Schlafplatz suchen, was ich in den kommenden Wochen zu hassen gelernt habe ;-). In Australien ist wild-campen EIGENTLICH verboten. Es wird zwar meist geduldet aber man kann halt auch Pech haben und eine saftige Strafe bezahlen müssen und man sollte schon ein etwas abgelegeneres Örtchen finden und nicht direkt in der Innenstadt sein Lager aufspannen... Es gibt zwar eine Art Campingführer, in welchem freie Campingplätze in ganz Australien verzeichnet sind aber den haben wir uns in Sydney nicht mehr gekauft, weil wir so schnell wie möglich aus der Großstadt raus kommen wollten. In meiner Naivität habe ich auch angenommen, dass ich das gute Stück auch außerhalb Sydneys bekomme. Dem war leider nicht so und als wir einige Tage später in Brisbane der nächste Großstadt nördlich von Sydney ankamen, haben wir vergessen das Buch zu besorgen. Aber zurück zu unserer Nachlager-Suche in Gosford: Nach schier endlosem Hin-und- Her Gedüse und ein bisschen Rumgezicke ;-) haben wir schließlich am Rande eines nicht wirklich abgelegenen Sportplatzes geparkt, die Vorhänge zugezogen und geschlafen. Zum Glück auch ohne von einem Polizisten oder Ähnlichem geweckt und abgemahnt zu werden ;-).

Am nächsten Morgen sind wir schon sehr früh aufgestanden (hauptsächlich, weil ich schnell von unserem Nachtlager weg wollte ;-) und haben uns auf dem Weg nach Port Stephens gemacht, wo wir unseren ersten Stopp geplant hatten. Port Stephens ist ein Sammelname für mehrere kleine Orte, die alle an einer wunderschönen 25 km langen Bucht liegen. In einem der Orte (Lemon Tree Passage) haben wir dann unser erstes Frühstück als Camper direkt am Meer genossen. Übrigens war unser Auto super ausgestattet. Es gab einen Kühlschrank einen Gasgrill mit zwei Flammen, ein Waschbecken mit Wasserpumpe, Geschirr und sogar einen DVD-Player hatten wir, haben ihn aber nie benutzt. Außerdem hatten wir sozusagen über unseren Betten einen Ventilator, von dem ich am Anfang dachte, dass wir den nie benutzen werden, weil er so laut war. Spätestens nachdem wir die Tropenzone passiert haben, war uns der Krach dann aber egal, hauptsache kühle Luft :-). Aber zurück zu Port Stephens: In der Lemon Tree Passage haben wir eigentlich nur angehalten, weil wir im Reiseführer gelesen haben, dass die Chance dort sehr hoch ist, wilde Koalas zu sehen. Leider hatten wir kein Glück aber es war nicht weiter schlimm, denn wir dachten, dass wir ja schließlich in Australien sind und die putzigen Tierchen sicherlich überall in den Bäumen hängen... Nachdem wir uns gestärkt haben, sind wir dann in den Hauptort Port Stephens (Nelson Bay) gefahren, wo wir an der Prommenade entlanggeschlendert sind und später, bei mollig-warmen 30 Grad, sind wir einen Berg im Tomaree Nationalpark hochgeschnauft. Der Schweiß hat sich auch absolut gelohnt, denn oben angekommen hatten wir einen sensationellen Blick auf die gesamte Bucht und einige schöne einsame Strände. Anschließend sind wir zu einem der Strände gegangen, die wir schon von oben betrachtet haben. Leider konnten wir dort nicht ins Wasser, weil es lebensgefährliche Strömungen gibt und deshalb haben wir nur einen schönen kleinen Strandspaziergang gemacht. Weil wir duschen wollten und der Akku unserer Kamara Strom brauchte, sind wir dieses Mal auf einen Campingplatz gegangen, der direkt hinter einem wunderschönen Strand gelegen war. Dort haben wir ein erfrischendes Bad in der Abenddämmerung genommen, bevor wir lecker gekocht haben und dann ins Bett gekrochen sind, während ein heftiges Gewitter über uns hinwegzog. Nachdem wir am folgenden Morgen ausgecheckt haben, sind wir zum Worrimi Conservation Land gefahren, welches den Aboriginies "gehört" und ebenfalls als Nationalpark geschützt ist. Hier befinden sich die größten Küstenwanderdünen der südlichen Hemisphäre. Als wir auf dem Parkplatz ankamen wurden wir von einer ganzen Horde verschiedener Tourenanbieter begrüßt und mit Angeboten überhäuft. Von Allrad- und Quadtouren, Kamel- oder Pferdereiten und Sandboarden (wie Snowboarden aber halt auf Sand) war alles dabei. Natürlich war das ganze auch nicht ganz billig und daher haben Domi und ich erstmal beschlossen die Lage zu "sondieren" und die Wanderdünen, wenn möglich zu Fuß zu erkunden. Das war auch überhaupt kein Problem und so sind wir einmal vom Meer bis zum anderen Ende der Dünen und wieder zurück gelaufen und wir sind die höchsten Dünen hinaufgeklettert, um den Blick über das gesamte Gebiet schweifen zu lassen. Man konnte glatt vergessen, dass man sich in Australien befindet und nicht in der Sahara, vorausgesetzt man blickte in die richtige Richtung :-) (die Dünen sind schätzungsweise 20km lang und 1km breit). Port Stephens ist aber nicht nur für diese Sanddünen und für seine wundervollen Strände berühmt, sondern auch für die ca. 150 wilden Delphine, die in der Bucht leben. Weil Domi noch nie wilde Delphine gesehen hat, haben wir mittags dann an einer Delphin-Beobachtungstour teilgenommen. Mit einem kleinen Schiff sind wir raus auf Meer gefahren und schon nach kurzer Zeit haben wir den ersten Tümmler entdeckt. Ein bisschen später waren wir von ganz vielen Delphinen umringt und wir hatten sogar das Glück einen Baby-Delphin zu sehen! Ein sehr schönes Erlebnis :-). Als wir wieder zurück in den Hafen kamen, war es dann auch schon später Nachmittag, weshalb wir zurück zu unserem Camper gelaufen sind und die Weiterfahrt angetreten haben. Wir haben uns dazu entschieden, nicht auf der "Hauptstraße" weiterzufahren, sondern eine Nebenstraße, die mitten durch den Myall Nationalpark führte. Hier gibt es sehr viele mitunter wirklich große Seen. Leider hat es kurz nachdem wir losgefahren sind zu regnen begonnen, sodass wir die Landschaft nicht in vollen Zügen genießen konnten. Dafür haben wir dieses Mal ein schönes Nachtlager gefunden, direkt am See, wo wir am frühen nächsten Morgen ein Frühstück in idyllischer Landschaft genießen konnten. Es hatte auch wieder aufgehört zu regnen und so konnten wir auf unserer Weiterfahrt die vorbeiziehende Seenlandschaft in vollen Zügen genießen. Unser Weg führte uns inklusive mehrerer Stopps an verschiedenen Seen über den Ocean Drive nach Port Macquairie. Die Hafenstadt ansich ist nicht besonders interessant aber es gibt wunderschönen Strände und das Koala Hospital, welches wir nachmittags besucht haben. Hier werden verletzte Koalas aufgefangen, gesund gepflegt und, wenn möglich, wieder ausgewildert. Die Tiere sind in großen Gehegen mit hohen Eukalyptusbäumen untergebracht und man kann die "Krankengeschichte" jedes Koalas entweder auf Infotafeln nachlesen oder man nimmt an einer Führung teil. Die meisten "Patienten" waren dort, weil sie zu Waisen wurden, also haben wir recht viele kleine Babykoalas gesehen. Es gab aber auch Tiere, die Buschfeuern zum Opfer gefallen sind oder von Autos angefahren wurden und einige Tiere könnten in freier Wildbahn nicht mehr überleben. Der Besuch war also sehr interessant aber auch traurig. Danach sind wir zum Shelly Beach gefahren, der an einigen Abschnitten an ein kleines Regenwaldstück angrenzt. Wir haben schwitzend einen kleinen Strandspaziergang gemacht und wollten uns danach in die Wellen stürzen aber leider hat es ganz plötzlich angefangen zu regnen. Also sind wir nur unter die öffentliche Stranddusche gesprungen, um danach festzustellen, dass der Regen schon wieder aufgehört hat ;-). Wir haben trotzdem nicht mehr gebadet sondern haben die Zeit genutzt und sind noch ein Stückchen weiter nach Norden gefahren, um uns auf einem Parkplatz mitten in einer kleinen Stadt zur Nachruhe zu begeben.

Am darauffolgenden Tag ging es nach Byron Bay gehen. Byron Bay ist ein (meiner Meinung nach sehr überlaufener) Bade- und Surfort der am östlichsten Punkt des australischen Festlandes liegt. Auf dem Weg dorthin haben wir in einem kleinen Ort gestoppt, um am Strand zu frühstücken und auf unserem anschließenden Verdauungsspazierung haben wir wilde Känguruhs gesehen. Wir sind ein Stück am Strand entlang gelaufen und von dort sind wir auf einen kleinen Klippenweg abgebogen. Oben angekommen lagen die Tiere einfach so rum und haben gechillt und wir haben sie dabei beobachtet. Weil es nach einiger Zeit stark zu Regnen angefangen hat, sind wir ziemlich bald wieder zurück zum Auto und richtung Byron Bay weiter gefahren. Auf der Fahrt hat es pausenlos gegossen und als wir in Byron ankamen, sind wir schnurstracks zu unserem Campingsplatz im Zentrum gefahren. Weil es später nicht mehr regnete sind wir zum Hauptstrand gelaufen, um von dort aus den Leuchturm Byron Bays zu "erwandern". Leider hat es auf halber Strecke wieder angefangen zu schütten und so haben wir umgedreht, eingekauft und später gekocht. Am nächsten Morgen wurden wir aber wieder von Sonnenschein begrüßt und so haben wir unsere Wanderung nachgeholt. Es ging steil nach oben und die Sonne brannte heiß auf uns nieder aber wiedereinmal hat sich die Schnauferei gelohnt, denn vom Cape Byron hatte man einen wunderschönen Ausblick auf Byron Bays Strände, das Umland und den Ozean und wir haben sogar nocheinmal einen riesigen Schwar Delphine gesehen, die sich von der Brandung treiben ließen. Für den Abstieg haben wir dann einen Weg durch den Regenwald genommen und den Rest des nachmittags haben wir am Strand gefaulenzt, allerdings hat gegen später leider wieder Regen eingesetzt. Wir sind also nur noch unter die Stranddusche gehüpft (was ein Glück, dass es die hier überall gibt)und haben danach, wieder bei Sonnenschein, Pizza am Strand gegessen. Ich habe bevor ich nach Byron gekommen bin so viel über die Stadt gehört, dass ich wirklich sehr gespannt war und ich muss sagen, sooo toll wie alle immer behauptet haben, fand ich das Städtchen nun doch nicht. Klar, die Strände sind wunderschön und hier findet man die perfekten Bedingungen zum Surfen aber Byron an sich fand ich doch viel zu touristisch und wir haben nur wenig von der angeblich „authentischen Dorfatmosphäre“ gespürt. Da hat mir unser Stopp im nächsten Örtchen schon sehr viel besser gefallen... Nachdem wir unsere Pizza am Strand fertig gegessen haben (zwischen drin wurde ich von einer Australierin angesprochen, die es nicht fassen konnte, dass ich eine GANZE Pizza alleine esse, HALLOOO???? ;-)) sind wir ins Hinterland von Byron Bay gefahren, um uns am nächsten Morgen Nimbin anzuschauen. Nimbin ist ein klitzekleines Dorf mit, sagen wir mal sehr alternativem Lebensstil ;-). Die Menschen hier sind quasi dauer-high und der Kauf und Konsum von Gras in Form von Joints, Cookies oder was auch immer wird quasi geduldet. Weil wir auf einer Baustelle vor dem Ortseingang übernachtet haben, waren wir schon sehr früh am nächsten Morgen „am Ort des Geschehens“ ;-). Wir haben auf einem Parkplatz gefrühstückt und hatten unseren Spaß dabei, Hippies aller Altersgruppen zu beobachten. Unser Frühstück wurde ein ziemlich ausgedehntes Frühstück zum einen weil es so viel Spaß gemacht hat den Menschen zuzuschauen und zum anderen, weil wir so früh dran waren, dass das Örtchen noch nicht aus seinem Tiefschlaf erwacht ist. Wir waren eindeutig die ersten Touristen an diesem Morgen, was sehr schön war, da wir so das authentische Nimbin erleben konnten. So gegen zehn sind wir dann auf Entdeckungstour gegangen und die Hauptstraße entlang geschlendert (eigentlich gab es auch nur eine Straße). Es dauerte nicht einmal 5 Minuten und wir bekamen mehrere Angebote für den Erwerb von Hasch :-). In Nimbin kann man das Zeugs nicht nur an jeder Ecke kaufen, man kann es auch in diversen Coffee-Shops rauchen und überhaupt ist der ganze Ort dem Gras gewidmet... Es gibt sogar ein Museum, indem alles ausgestellt ist, was man so mit dem Thema in Verbindung bringen kann. Außerdem gibt es auch viel nette normale Cafés und viele kleine Läden mit Schmuck, Klamotten und Ähnlichem. Viel zu sehen gibt es allerdings wirklich nicht und so waren wir nach ca. 2 Stunden fertig mit unserer Besichtigung. Der Abstecher hat sich definitv gelohnt, wir hatten einen sehr amüsanten Vormittag und die bunten Häuser Nimbins und Graffities überall sind einfach eine „Gute-Laune-Garantie“.

Auf unserer Weiterfahrt mussten wir uns dann entscheiden, ob es weiter entlang der Goldcoast in Richtung Surfers Paradise geht oder, ob wir die Strecke durchs Hinterland nehmen. Surfers Paradise gilt als Partyhochburg Australiens. Hierher pilgern sowohl Backpacker als auch australische Schulabgänger, um lange Nächte zu feiern und tagsüber am Strand ihren Hangover auszukurieren. Klang für uns wie Ballermann und so erschien die Fahrt durchs Hinterland dann doch um einiges attraktiver, zumal wir nach einem Blick in den treuen Lonley Planet (Reiseführer) entdeckt haben, dass in dieser Gegend einige berühmte Nationalparks der Ostküste liegen. Ich habe gelesen, dass es im Lamington Nationalpark einen Tree-Top-Walk (Baumwipfelweg) gibt, welchen ich unbedingt machen wollte.Also schnell mal hin zum Lamington aber davor noch in Murrwillumbah bei der Tourist-Info vorbei und fragen in welchem Teil der Tree-Top-Walk liegt und, ob man da auf geteerten Straßen überhaupt hinkommt (wir durften nicht auf unbefestigten Straßen fahren). Uns wurde dann aber schnell klar, dass es mit „schnell-mal-hin-zum-Lamington“ nix wird. Als wir der netten Dame bei der Tourist-Info erklärten, dass wir am Abend gerne in der Nähe von Brisbane sein würden und daher nur einige Stunden Zeit für den Nationalpark haben, lächelte sie nur über unsere Naivität ;-) Das Gebiet wäre nämlich doch ganz schön ab vom Schuss gewesen, vor allem, weil wir einen riesigen Umweg hätten fahren müssten (hä, war das jetzt deutsch??). Auf jeden Fall, schied der Nationalpark dann doch aus aber taddaaaa, Australien ist ja nicht gerade so klein wie Lichtenstein und hat unglaublich viel zu bieten und so schlug uns die Dame den Springbrook Nationalpark vor, der östlich direkt an den Lamington grenzt aber besser zu erreichen ist. Also haben wir uns wieder ins Auto gesetzt und haben uns auf gemacht in Richtung Springbrook. Ein Blick auf unsere Tankanzeige sagte uns, dass unser Sprit nicht mehr ganz bis dorthin reichen würde aber Dominik war der Meinung, dass es an der australischen Ostküste ja überall Tankstellen gibt und als Fahrer hat er den Rat seiner klugen Beifahrerin missachtet und hat Murrwillumbah ohne zu tanken verlassen. Tja, als dann nach 20km immer noch keine Tankstelle kam und uns auf Nachfrage versichert wurde, dass sich die nächste Tankstelle erst im 80 km entfernten nächsten Ort befindet, mussten wir wieder zurück nach Murrwillumbah, was unsere restliche Tankfüllung zum Glück auch noch geschafft hat ;-) (Sorry Schatz, das musste jetzt sein ;-)) Mit einer kleinen Verspätung haben wir die steile Zugangsstraße zum Nationalpark aber doch erreicht und nach 20 Minuten legten wir den ersten Stopp an der Natural Bridge ein. Die Natural Bridge ist ein großer brückenförmiger Stein, der sich über einen breiten Wasserlauf inmitten des Regenwalds spannt. Man kann unter der „Brücke“ durchlaufen und hat dann einen schönen Blick auf einen dahinterliegenden Wasserfall. Wirklich eine schöne Szenerie und hier haben wir den ersten Regenwaldabschnitt gesehen, so wie man ihn sich vorstellt. Dicht, grün, und feucht. Ab der Goldcoast geht es von der gemäßigten Klimazone in die subtropische über. Danach ging es weiter entlang des sogenannten Springbrook Plateaus an unzähligen Lookouts vorbei. Vom Canyon Lookout haben wir bis nach Surfers Paradise gesehen und wir hatten tolle Ausblicke auf Springbrooks Wasserfälle, Schluchten und den Regenwald. Schade, dass wir nicht etwas mehr Zeit hatten, dann hätten wir eine Übernachtung in dieser wunderschönen Region einlegen können und am folgenden Tag eine richtige Wanderung den Park unternehmen können. Weil die Zeitmaschine aber leider noch immer nicht erfunden wurden, sind wir am späten Nachmittag weiter nach Brisbane gefahren, das ca. 120 km entfernt liegt. Leider sind wir wieder einmal zu nah an die Stadt herangefahren, sodass es mal wieder (:-)) unmöglich erschienen einen geeigneten gebührenfreien Übernachtungsplatz zu finden. Als wir gerade entnervt aufgeben und zurück zur letzten Raststätte des Highways fahren wollten, sind wir plötzlich an einem Parkplatz neben einem kleinen Park herausgekommen. Kurzerhand haben wir hier geparkt, in der Hoffnung, dass wir nicht erwischt werden und nach einem nächtlichen Spaziergang (hier in Australien wird es sehr früh dunkel) sind wir dann auch schlafen gegangen.

Um 6 Uhr am nächsten Morgen war ich dann auch schon wieder hellwach, aus Angst vor den bösen Australiern, die uns beim wild-campen erwischen könnten (Dominik war immer ganz entnervt von meiner Paranoia ;-)) und ich hab Rambazamba gemacht bis wir eine halbe Stunde später aufgestanden sind und unser Frühstück gerichtet haben. Danach ging es dann mal wieder auf in den Großstadtdschungel, denn Brisbane ist mit 1,6 Mio Menschen nicht gerade klein. Unser Campingplatz der ca. 4 km vom Zentrum entfernt lag war aber schnell gefunden und nachdem wir das Auto abgestellt haben und uns frisch gemacht haben, haben wir den Bus in die Innenstadt genommen. Wir sind im kleinen China Town ausgestiegen, das es übrigens in jeder australischen Stadt, die größer als 100.000 Einwohner ist, zu geben scheint. Etwas später musste ein Stopp bei Starbucks her, wo ich mir mal wieder einen Caramel Frappuccino gönnen konnte, den ich in Sydney zu lieben gelernt habe und den ich in jeder Stadt, die keinen Starbucks hat, vermisse... Dominik hat auch einen probiert und er konnte meine Liebe zu diesem eiskalten, süßem Kaffee gut nachvollziehen :-). Frisch gestärkt konnte es dann losgehen mit unserer ausgedehnten Stadterkundung. Brisbane hat uns zwar nicht ganz so gut gefallen, wie mein geliebtes Sydney aber dennoch ist die Stadt ein top Städteziel in Australien. Die Atmosphäre hier ist sehr entspannt (angenehmer als in Sydney), die Cafés und Restaurants sind gerammelt voll, überall gibt es Straßenmusikanten und es gibt eine schöne Fußgängerzone, mit coolen Läden. Die coolen Läden habe ich allerdings nicht besucht, sonst hätte mein Begleiter geschimpft (:-)) und so haben wir die South Bank, das Vergnügungsviertel Brisbanes mit einem Riesenrad, einer Badelagune und einem netten kleinen Markt besucht und anschließend sind wir durch die wunderschönen Botanischen Gärten geschlendert, von wo aus man einen schönen Ausblick auf die Skyline und den Brisbane River hat. Dann wurde es auch schon wieder dunkel und so sind wir wieder zurück zum Campingplatz gefahren, wo wir, typisch australisch, gegrillt haben und danach mit schweren Beinen ins Bett gefallen sind.

So, das reicht jetzt aber mal wieder... an diesem ersten Bericht unseres Road Trips schreibe ich jetzt schon fast 4 Wochen, weil ich es nie geschafft habe mal länger als eine halbe Stunde am Stück zu schreiben und, weil ich momentan leider keine freies Internet im Hostel habe. Ich hoffe der zweite Teil lässt nicht ganz so lange auf sich warten. Ich schicke euch allen ganz viele liebe Grüße in die Heimat und hoffe euch geht es allen so fantastisch wie mir :-)

Eure Sonja


Additional photos below
Photos: 62, Displayed: 42


Advertisement



Tot: 0.088s; Tpl: 0.019s; cc: 7; qc: 44; dbt: 0.0426s; 1; m:domysql w:travelblog (10.17.0.13); sld: 1; ; mem: 1.4mb