Tag 32, Jacob Lake nach Tucson, 800 km


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August 26th 2013
Published: August 28th 2013
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Im Itinerary stand nur: Very long riding day. Und das Roadbook war recht kompliziert. Aber all das hilft ja nichts, der Tag musste angegangen werden.

Um 6.00 Uhr war Abfahrt, es war gerade hell. Vorsicht vor Wild!! Aber immerhin hatte es in der Nacht aufgehört zu regnen und ich packte die Regenjacke noch schnell weg. In meiner uebergrossen Weisheit wusste ich ja, dass wir nur etwa 40 km weiter wieder in der Wüste waren - und wer hat schon gehört, dass es da regnet???

Wir sahen es. Denn auch als wir in die Wüste zurückkamen, raus aus dem Wald um Jacob Lake, war dort alles nass, das Wasser stand wo immer es eine Hohlform fand und in manchen Rinnsalen floss sogar etwas. War schön anzusehen und ich war amüsiert.

Das Frühstück war fuer km 180 geplant und so ab km 140 war ich eher grantig: es schüttete. Jetzt sah die Wüste noch viel nasser aus, das Wasser strömte und es war gut, dass die Strasse durchwegs erhöht gebaut war, so ist das Wasser wenigstens schnell abgeflossen und nicht noch aus der Umgebung zugeflossen. Wir waren klatschnass bis zum Frühstück.

Der Rest des Tages verlief recht merkwürdig: so ca. 11.00 gab's mal kurz Sonne, aber vorher und nachher fuhren wir unter bedecktem Himmel. Am Nachmittag, die letzten 160 km nach Tucson, war der Himmel sogar tiefschwarz und die Strassen waren klatschnass - aber wir hatten keinerlei Regen mehr. Wenn ich das so schreibe, dann ist das nicht ganz so merkwürdig, aber wenn man an diesen Riesenwolken vorbeigefahren ist, den Regen in unmittelbarer Nähe hat fallen sehen, die nasse Strasse gesehen hat, das Wasser in der Wüste hat glitzern sehen - dann ist das schon recht bemerkenswert.

Und dann hatte Berta Geburtstag: sie wurde 100.000. Selbstverständlich hielt ich an, macht ein Foto vom Tacho und von der Umgebung, die diese Ehre hatte. Berta war eher ungerührt, wartete bis ich fertig war und fuhr dann weiter.

Bei Florence stand im Roadbook: Keine Anhalter mitnehmen!! - da sind nämlich zwei Gefängnisse, und man sollte sich hueten, jemand zur Flucht zu verhelfen. Man sieht die Bauten deutlich, davor mehrere Reihen Zaeune, garniert mit Wachtuermen. Auch wenn ich den Insassen nicht sehr gerne begegnen wuerde, so frage ich mich doch, was darf ein Mensch dem anderen antun. Besonders, weil das amerikanische Justizsystem sich schon zu einigen Fehlurteilen hat hinreissen lassen, auch bei Todesurteilen.

So etwa 100 km vor Tucson wurde die Wüste wunderschön. Die Kakteen wurden immer eindrucksvoller. Besonders auffallend ist der Saguaris Kaktus. Er muss 75 Jahre alt werden, bevor er Seitenarme bildet, die wie die Arme eines Kandelaber hinaus und gleich nach oben wachsen. Er blüht nur in der Nacht und nur eine Nacht, die Fledermäuse bestäuben ihn. Er wird bis zu 200 Jahre alt und 13 m hoch. Jeder hat ihn schon mal gesehen, er ist Dauerstatist in Western Filmen.....

Nach einigen wilden Kilometern durch Stadtverkehr erreichten wir das Hotel. Immerhin war die Anfahrt bei 28 Grad Celsius und nicht bei 38 Grad (wie am Vortag oder heute) - wegen der Gewitter.

Und damit war dann auch der erste Teil der Reise geschafft. Irgendwie ein leeres Gefühl jetzt - Berta ist bei Ironhorse/BMW für Inspektion, wir schleichen durch die Hitze und versuchen uns zu erholen. Ein Hiatus, eine Leere, die uns alle gepackt hat. Und auch eine ganz kleine Freude, immerhin ist ein Teil geschafft. Aber richtig freuen darf man sich wohl nicht, denn es kommt ja noch so viel und man sollte das Schicksal nicht auf sich aufmerksam machen, oder?

Einige Daten zum Teil 1: Berta ist insgesamt ............. km gefahren, aber sie neigt zum Uebertreiben - mal sind es 3 %, mal 6 %, da ist sie inidividuell.

Insgesamt hatten wir höchstens 7 Stunden Regen beim Fahren (Rasttage sind nicht berücksichtigt, denn da muss niemand hinaus) - und da sind schon Nieselregen mit eingerechnet. Das ist sicher ein absoluter Rekord, denn durch Alaska zu fahren, rauf bis Prudhoe Bay, dann durch Canada und runter bis zur mexikanischen Grenze fast ohne Regen ist schier unglaublich.

Wir hatten keinen Unfall; Brigitte fuhr einmal geradeaus und die Strasse bog ab (es passierte ihr nichts), Marcello hatte Oelverlust an der Hinterachse beim Kardan und musste zu BMW - aber alles verlief gut, konnte repariert werden und die beiden konnten weiterfahren.

Niemand wurde krank (warum auch - überall war Hitzewelle und geregnet hat es auch nicht).

Und die Truppe hat sich gut verstanden. Einzig Marcella (Marcellos Frau), die für einige Tage mit uns kam, war etwas störend - soviel Schönheit und Modebewusstsein hat uns erschlagen.

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29th August 2013

Erster Teil absolviert ist doch prima!!!!
Na, dann Ruhe dich mal ,kurz auf den Lorbeeren aus, nun kommt ja wohl der eher wildere Teil, oder???!!!! MC durch die Anden und so, gelle? Und Terra del Fuego ist ja auch nicht ohne, auch wenn dor dann Sommer ist! Immer eine bisschen Gummi zwischen der steten Berta und der Strasse!!!!!!

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