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February 27th 2017
Published: March 1st 2017
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Tag 179 – Schneespaziergang & horrible guests

Am Morgen machten Sophia und Arne Frühstück. Pünktlich um acht fiel das Wasser wieder aus, aber immerhin war das Frühstück fertig.
Als wir dann zusammen aßen musste ich kurz aufstehen, weil ein Paar auschecken wollte. Guter Service sei eben nicht alles, wenn das Wasser und der Strom öfters ausfiel; dann wollten sie einfach nicht bleiben. Ich musste Sofie anrufen, damit sie den Preis im System auf die verkürzte Aufenthaltszeit anpassen konnte. Andere Gäste wurden auf ein Konkurrenten-Hotel umgebucht. Nun, wir hier waren froh, weniger Gäste zu haben.

Nach dem Frühstück begannen Timea und ich damit, die Zimmer neu zu machen. Allerdings mussten wir mit dem Putzen noch warten, da das Wasser ja immer noch nicht ging. Thomas, Sebastian und Renaud taten ihr Bestes. Sie kochten Wasser aus dem Fluss, um es in die Rohre zu kippen, die gefroren waren. Bisher hatten in den ganzen Badezimmern die Wasserhähne und auch die Toiletten extrem geleckt, und so war immer, auch in der Nacht, Wasser durch die Rohre gelaufen. Nun, da sie das mit dem Lecken endlich in den Griff bekommen hatten, froren die Rohre ein. Das war doch echt ein Teufelskreis.
Schließlich
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Schneespaziergang
lief das Wasser wieder, erst 1 Bar, dann 2,5 und schließlich auch die gewünschten 4. Dann konnte jetzt der ganze Abwasch von Frühstück und Lunch gemacht werden, und ich putzte die Bäder.

In den knapp zwei Wochen, die ich nun hier war, hatte ich immer mal einen Spaziergang machen wollen, doch nie Zeit dazu gehabt. Tagsüber hatte ich immer sehnsüchtig aus dem Fenster geblickt, wo meistens die Sonne schien. Und dann hatten wir gesagt, diesen Nachmittag sei aber wirklich nicht so viel zu tun und wir würden eine Runde rausgehen. Und immer war etwas dazwischen gekommen. Heute wollte ich aber wirklich nach draußen, war ja mit die letzte Gelegenheit.

So machten Timea, Sebastian und ich einen Schneespaziergang. Sebastian zeigte uns sein Camp in der Nähe des Hauses, wo er vergangene Woche geschlafen hatte. Dann folgten wir einer der Loipen bis zum Wald. Einmal mussten wir einen kleinen Bach überqueren. Sebastian ging voraus, und so konnten wir in seine Fußstapfen treten. Der Schnee war teilweise nämlich ziemlich tief, und sobald man den Pfad verließ, versank man bis zur Hüfte im Schnee. Wir sahen auch einige Tierspuren im Schnee, doch konnten uns nicht so recht einigen, wer sie hinterlassen hatte.
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Pferde mitten im Wald
Mitten im Wald entdeckten wir eine Pferdekoppel. Kurz darauf kamen wir auch an einem Haus vorbei, und folgten einem Weg bis nach Sågliden, unserem Nachbardorf. Von dort aus liefen wir auf der Straße zurück bis zu unserem Hotel.

Keiner von uns wollte schon zurückkehren; wir brauchten alle mal ein bisschen Abstand und Sebastian war ziemlich frustriert, weil er Tag für Tag mit dem Wasser zu kämpfen hatte, und immer irgendein Problem auftrat. Obwohl es schon nach halb sechs war, war es noch ziemlich hell, und so folgten wir dem Pfad, der hinter dem Haus in den Wald führte.
Sebastian kannte diese Runde. Er hatte eigentlich rausgehen wollen, um an einer Birke so einen pilzartigen Holzauswuchs zu finden (keine Ahnung, was die korrekte Bezeichnung dafür ist, vielleicht wisst ihr ja, was ich meine) den er zum Schnitzen verwenden wollte. Doch hier wuchsen hauptsächlich Kiefern und er war leider nicht erfolgreich.
Er legte sich schließlich kurz in den Schnee und ich auch; Timea hatte leider keine Schneehose. Es tat total gut und war entspannend, einfach so auf dem Boden zu liegen und hoch in die Bäume zu schauen. Sebastian aß auch eine Menge Schnee; hier waren wir ja mitten in der Natur; da konnte man das noch. Wir tranken schließlich auch Wasser aus dem Fluss, da das Haus nicht an irgendeine Wasserleitung angeschlossen war, sondern das Wasser aus dem Fluss pumpte.

Als wir wieder zurück waren, fuhren Arne und Sophia nach Idre, und Sebastian kam mit. Kurz darauf reisten neue Gäste an. Sie kamen rein und das erste, was die Frau zu mir sagte, war: „Ist das ein Hotel? Auf dem Schild draußen steht Pensionat!“ Dann: „Gibt es kein Licht im Flur? Ist da Licht im Flur? Wieso ist da kein Licht im Flur?“ Ich zeigte ihnen das erste Zimmer, und als ich sie was von Doppelbett sagen hörte, brachte ich sie schnell rüber ins nächste Zimmer. Dort hatten wir nämlich heute zwei neue Betten reingestellt, die einzigen, die man zu einem richtigen Doppelbett zusammenstellen konnte, und eine große Matratze darübergelegt. Wir hatten das erst jetzt gemacht, weil bei dem einen ein Bein gefehlt hatte. Ich war froh, dass wir ihnen das Zimmer geben konnten. Ihr Kommentar: „Ich wollte ein King-Size-Bett!“ Und gab es überhaupt eine Dusche? Als ich ihnen das Bad zeigte, schüttelten sie nur den Kopf. Das war doch wohl kein Hotel! Und im Internet hatten
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Bartflechten (jedenfalls auf engl.), die hängen überall in den Bäumen
sie ganz andere Bilder gesehen (die waren aus Idre). Sie meinte, wir wissen aber schon, dass sich sowas rumsprach und sie auf TripAdvisor und in den Social Media schlechte Bewertungen schreiben würden.
Ich entschuldigte mich und meinte, ich würde meinen Chef anrufen; vielleicht konnten sie nach Idre umgebucht werden. Während ich telefonierte, kam zum Glück Thomas nach Hause und redete mit ihnen. Ich gab ihm Sofie auch noch mal. Ich war eigentlich felsenfest davon überzeugt, dass diese schrecklichen Gäste hier nicht bleiben würden. Sie hatten auch schon gesagt, sie würden am liebsten gleich wieder zurück nach Stockholm fahren. Normalerweise bekamen wir eigentlich die easy-going-Gäste nach Gunneborg, und diese arroganten Menschen waren das definitiv nicht.
Ich stand dabei, während Thomas recht lange mit den Gästen auf Schwedisch redete und sie beschwichtigte. Und dann lautete die Absprache, sie würden nur 3000 statt 3800 SKK für die vier Nächte bezahlen, und zudem Abendessen und Bier umsonst bekommen. Und sie blieben. Schade eigentlich, wenn jetzt irgendwelche Probleme auftauchten, würden sie uns sicher den Kopf abreißen.
Timea war total fertig mit den Nerven, obwohl sie nur einen Satz mit den Gästen gewechselt hatte. Ich konnte die Gäste zwar überhaupt nicht leiden, aber
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Bartflechte ;)
in manchen Dingen hatten sie ja auch Recht: Ich hatte von Anfang an gesagt, es machte mehr Sinn, erst das Hotel zu renovieren und dann Gäste aufzunehmen… Ich hatte mein Bestes getan, vernünftig mit Ihnen zu reden, Verständnis zu zeigen und mich zu entschuldigen, mehr konnte ich ja nicht tun, und es belastete mich deshalb nicht wirklich. Manche Menschen waren eben einfach unangenehm.

Nun war aber endlich Zeit fürs Essen. Renaud machte sich eine Pizza im Ofen und ich machte für Timea und mich Maispfannkuchen. Nach dem Essen unterhielten wir uns noch ein bisschen und dann schrieb ich noch lange Blog.


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Lecker Schnee :p


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