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February 23rd 2017
Published: February 25th 2017
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Chaos im Flur
Tag 175 – Looks like shit

Nach dem Frühstück strich ich die Fußleisten und die Fensterbänke erneut. Ich dachte eigentlich, dass dafür keine Zeit war, doch sie sahen wirklich noch schlecht aus, und Sophia hatte in dem anderen Raum wohl auch drei Lagen gestrichen.
Sophia und Arne standen etwas später auf, und als sie gerade frühstücken wollten, bekamen sie eine Nachricht von Fern – bitte anrufen, es war dringend. Phil war wohl schon eine Weile auf dem Weg zu uns aber noch nicht angekommen. Nun fuhren die beiden die Strecke nach Idre ab, um nach ihm zu schauen. Sein Auto, das, was nicht angesprungen und mittlerweile aufgeladen war, rauchte. Er kam dann jedoch sicher bis nach Gunneborg.
Ich strich noch den Schrank von innen – als ich endlich damit fertig war, brauchte ich erst mal eine kurze Pause, nach den ganzen Farbdämpfen. Danach machte ich noch die dritte Lage bei den Fußleisten. Anschließend beschloss ich, dass es Lunchtime war. So kümmerte ich mich heute darum und stellte alles raus.
Ich strich noch zu Ende und sollte dann noch Renauds Arbeit im Badezimmer übernehmen, weil er mit der Badfarbe ins nächste Zimmer musste. Toller Job - Farbe von den Leisten abkratzen und dann kleine Stellen nachbessern. Danach zog ich das ganze Tape ab, sammelte das Papier ein und wir trugen die Betten wieder in den Raum, die Sophia und Timea weiß gestrichen hatten.
Die Gäste würden bald kommen, und so räumten wir so schnell es ging den Flur leer; dort herrschte nämlich ein einziges Chaos.

Kurz darauf sichtete dann jemand das Auto aus dem Fenster – der Gast ist da! Alle liefen ins Wohnzimmer, und ich ging runter, um ihn willkommen zu heißen. Ich war ja schließlich die Einzige, die autorisiert war, mit den Gästen zu reden. Außerdem hatte er bei der Buchung Schwedisch als bevorzugte Sprache angegeben, und so gab ich mir Mühe, nur Schwedisch mit ihm zu reden. Er fragte, ob er am nächsten Tag die Küche benutzen könne – oh-o, die war ein Desaster, aber ich meinte, ich würde den Chef fragen. Für heute Abend konnte er mit uns essen.
Nun mussten wir uns also noch schnell etwas fürs Essen überlegen. Wir hatten Gemüse, Lasagne-Platten und Pizza-Kit auf unsere Einkaufsliste geschrieben, und was wir bekommen hatten war Tiefkühl-Salamipizza und eine kleine Fertig-Lasagne – danke auch.

Fern kam kurz darauf, und meinte, wir sollten den Gästen Mikrowellenessen anbieten. Er regte sich mal wieder ungehemmt über die Küche aus. Der Wasserkocher ist meiner, der funktioniert. Das da ist meins, das funktioniert. Die Brotschneidemaschine ist Thomas‘, die ist kaputt. Der Geschirrspüler ist Thomas‘, der ist kaputt. Die Kaffeemaschine ist Thomas‘, die macht den Kaffee nicht richtig heiß. Alles was seins ist, funktioniert nicht. Und was ist das hier für Schrott – er öffnete Schublade um Schublade – das hat nichts in der Küche zu suchen, schafft es weg! In den zwei Minuten, in denen er redete, benutzte er bestimmt fünfzehnmal „fucking shit“.
Ich bekam innerlich Aggressionen. Er hängte Thomas alles an –was konnte der den dafür, wenn in dem alten Hotel, das er gekauft hatte, vieles nicht funktionierte, und Fern es im Ruinen-Zustand gleich mit Gästen ausbuchte? Überhaupt stritten die beiden dauernd und Fern interessierte es nicht die Bohne für das, was er wollte. Er meinte immer, wenn wir uns auf seine Anweisungen beriefen, bloß „I will tell him off“, ein freundlicherer Ausdruck für „Dem stopf ich schon das Maul“, jedenfalls in meiner Auffassung.
Als Fern endlich wieder weg war, atmeten wir auf.

Nun mussten wir uns aber schleunigst was fürs Essen einfallen lassen. Die einfachste Variante war Kartoffelgratin, doch den Fertig-Fraß wollten wir nicht schon wieder essen. So kochten wir Reis, brieten Kötbullar und ich machte etwas Tiefkühlgemüse mit Zwiebeln, Knoblauch, Rosmarin und Butter. Das war doch mal was recht Vernünftiges.
Als der Gast kam, beschlossen wir, uns aufzuteilen. Timea, Sebastian und ich aßen gemeinsam mit dem Gast - er war ja ganz alleine - und Sophia und Arne setzten sich an einen anderen Tisch. Ich unterhielt mich höflich mit ihm und er fragte uns alle, woher wir kamen.
Nach dem Essen musste dann nur noch die Küche aufgeräumt werden, und dann ging dieser lange Tag auch zu Ende. Ich wollte endlich mal duschen, es gab so gut wie nie warmes Wasser, außer tagsüber, wenn wir keine Zeit hatten. Es war dann nicht eiskalt, sondern nur kalt, und so wusch ich wenigstens schnell meine Haare. Wir alle wünschten uns, mal nach Idre zum Duschen fahren zu können.

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