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Überraschenderweise soll die Zollabfertigung für Russland bereits in Minsk, Weißrussland, erfolgen. So hat das jedenfalls unser Handling-Agent Streamline aus Moskau organisiert. Also fliegen wir zunächst zum Flughafen UMMS "Minsk-2"; wieder in unserer Lieblingshöhe FL250. Heute hilft uns ein kräftiger Rückenwind und nach nur etwa 1:30 Flugzeit setzen wir am Flughafen von Minsk auf der Piste 31L auf.
Hier geht jetzt alles ganz schnell, denn tanken brauchen wir nicht. Der weißrussische Zoll kommt innerhalb von Minuten mit mobilem Lesegerät zum Flieger und Ruck-Zuck bekommen wir unseren Einreisestempel mit Meldezettel (nicht verlieren bis Anadyr!). Und schon sind wir wieder in der Luft. Es sind weitere 1:30 bis UUDD Moskau-Domodedovo zu fliegen. Zunächst geht es in FL250 wieder recht gemütlich zu, aber je näher wir uns an die russische Hauptstadt annähern, desto hektischer wird es im Funk. Im Moskauer Luftraum kommen dann die Anweisungen wir aus dem Maschinengewehr, Frequenzwechsel fast im Minutentakt und um das Ganze komplett zu machen, wird währund unserer "FK1D-Transition" auch noch die Landerichtung gedreht, was einen weiteren Wechsel der STAR (standard arival route) mit sich bringt. Zu zweit kommen wir da gerade so noch hinterher und so sind wir dann endlich nach einer großen Schleife im Norden und Osten
Moskaus im Landeanflug auf die Landebahn 32L des im Süden der Stadt gelegenen Flughafens Domodedovo.
Auf dem Vorfeld kommen dann von "Ground" nur noch sehr kryptische Anweisungen für das Rollen. Glücklicherweise sehen wir in der Ferne schon die TBM der Baumgartners stehen. Da müssen wir wohl auch hin, und so gelingt es uns, zur recht abgelegenen Parkposition des General Aviation Terminals zu gelangen. Wir werden umgehend von Mitarbeitern des örtlichen Handling-Agents begrüßt. Alles gut, nur leider ist nichts davon bekannt, dass wir hier Sprit brauchen. Ein Anruf bei Tatiana von Streamline in Moskau hilt weiter und so nähert sich nach einer ganzen Weile des Wartens endlich ein großes Tankfahrzeug mit dem von uns begehrten Kerosin. Das Tanken der Cheyenne ist mit vier separaten Tankstutzen nicht ganz einfach. Der Tankwart ist über das nötige Prozedere nicht wirklich begeistert, sondern schüttelt erst einmal den Kopf,aber letztendlich ist es dann doch vollbracht.
Da wir nun in Russland einreisen, ist hier noch eine weitere Einreiseformalität zu erledingen. Jetzt helfen uns die Crew-Ausweise weiter und bald sitzen wir im Shuttle-Bus in die Stadt. Allerdings machen wir dann recht bald Erfahrung mit dem berüchtigten Moskauer Autoverkehr. Obwohl es Sonntag Nachmittag ist, ist die Haupteinfallstraße
in die Stadt hoffnungslos überfüllt und es dauert ganze 1:30, bis wir endlich den Kreml sehen, die Moskwa überqueren und unser Hotel Metropol direkt im Zentrum der Stadt erreichen. Das ist wirklich eine unglaubliche Pracht. Damit haben wir nicht gerechnet und sind von den ersten Eindrücken schier überwältigt.
Bozi, Uta und ich hält es nicht lange im Hotelzimmer, sondern wir ziehen sofort los, um das nähere Umfeld zu erkunden. Nach wenigen Minuten sind wir auf dem Roten Platz, der zu unserer Überraschung von Ausstellungspavillions und Bühnen übersät ist. Offensichtlich findet hier gerade so etwas wie ein Bücherfestival mit Autorenlesungen und Konzerten statt. Wir staunen nicht schlecht, fragen uns aber natürlich auch gleich, wo hier wohl Matthias Rust seinerzeit gelandet sein mag, Da muss damals deutlich mehr Platz gewesen sein. In der nun langsam sinkenden Abendsonne leuchten die Farben der Kremlmauern tiefrot und es funkeln die Kuppeln der Basilika. Toll!
Zum Abendessen treffen sich alle Russlandflieger in einem georgischen Restaurant in der Nähe und wir verleben einen sehr schönen gemeinsamen Abend. Eine wirklich tolle Reisegruppe voller Tatendrang hat sich da zusammengefunden. Wir sind gespannt auf den morgigen Tag, den wir in der russischen Haupstadt verbringen werden.
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