Advertisement
Am heutigen Montag fliegen wir nicht, sondern bleiben am Boden. Es steht eine Moskauer Stadtbesichtigung und eine Tour mit der weltberühmten Moskauer Metro auf dem Programm. Nach einem wirklich außergewöhnlich abwechslungsreichen Frühstück in den ehrwürdigen Hallen des Metropol holt uns unsere Reiseführerin gegen 11:00 ab. Mit einem Reisebus erkunden wir zunächst die Innenstadt (sehr zäh wg. Verkehr) und dann die Außenbezirke der Großstadt mit über 13 Mio. Einwohnern. Toll ist der Blick auf die Stadt vom Hügel der Moskauer Universität aus. Hier sehen wir auch auf einen Blick "Stalins Sieben Schestern". Damit bezeichnen die Moskowiter die einheitlich im Stalinschen Zuckerbäckerstil gebauten Turmpaläste, die über die gesamte Stadt verteilt sind. Es gibt auch einen eindrucksvollen Businessdistrict mit vielen modernen Hochhäusern zu sehen, sowie (in der Ferne) den (nach dem TV-Tower von Toronto) zweithöchsten Fernsehturm der Welt zu bestaunen.
Nach kurzem Stop am Metropol macht sich die Gruppe auf den Weg zur Metrostation "Teatralnaya" direkt neben dem Roten Platz. Ganze 54 Rubel (also ca 0,80 €) kostet eine Fahrkarte zur unbegrenzten Fahrt quer durch die ganze Stadt. Die tief unter der Erde gelegenen Bahnhöfe gleichen fast Kathedralen, jede in einem anderen Stil gestaltet. Und alles pikobello sauber (es wird 6x täglich gereinigt),
Abfallkörbe gibt es aus Sicherheitsgründen keine, aber es liegt auch nirgendwo irgendetwas Abfall herum. Das ist fast nicht zu glauben, wenn man die entsprechende Situation auf unseren Bahnhöfen vor Augen hat. Ganze 2 Stunden fahren wir auf verschiedene Linien ganz unterschiedlich gestylte Metrostationen an. Das Ganze ist sehr interessant, zumal die Gestaltung der Bahnhöfe zumeist schon aus den 20er oder 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts stammt. Da werden natürlch viele kommunistische Themen aufgegriffen und auch kriegerische Ereignisse finden Ihren Niederschlag. Der "große vaterländische Krieg" ist im gesamten Statdbild durch zahlreiche Monumente noch sehr präsent. Ganz nah in Sichtweite zum Zentrum liegt das große gelbe Gebäude des Inlandgeheimdienstes (früher NKWD, KGB, jetzt FSB), die berüchtigte "Lubjanka". Kaum vorstellbar, welche Tragödien sich hinter dieser Fassde abgespielt haben bzw. welcher Schrecken und Terror von dort ausgegangen ist.
Wir erleben Moskau bei bestem Sommerwetter als sehr quirlige, moderne und saubere Großstadt, mit leider viel zu viel Autoverkehr. Dabei fallen die vielen schweren SUVs mit schwarz getönten Scheiben auf.
Nach fast 5 Stunden Stadterkundung sind wir ziemlich erschöpft. Deshalb stärken wir uns im berühmten Puschkin-Cafe, das mit seinem aufwendig gestalteten Stuck- und Holzinterieur wirklich einzigartig ist. Das Cafe ist 24 Stunden geöffnet und
bietet eine tolle Küche sowie einen hervorragenden Service.
Bozi, Uta und ich nutzen das herrliche Wetter anschließend zu einem ausgedehnten Spaziergang rund um den Kreml, bis hinüber auf das südliche Ufer der Moskwa und zurück über die Brücke, an deren Fuß Herr Rust seine Landung mit einer C172 hingelegt hat. Auf derselben Brücke und ganz nah an der Kremlmauer erinnern vielen Blumen und Gedenkplakate an die Stelle, an der der oppositionelle Politiker Boris Nemzow im Februar 2015 erschossen worden ist. Die meisten Menschen strömen achtlos vorbei, doch der eine oder andere Passant oder Passantin hinterlegt einen stummen Gruß.
Ein wirklich herrlicher Tag geht zu Ende und alle von uns sind sehr von Moskau beeindruckt.
Advertisement
Tot: 0.195s; Tpl: 0.01s; cc: 7; qc: 49; dbt: 0.0474s; 1; m:domysql w:travelblog (10.17.0.13); sld: 1;
; mem: 1.1mb