Ueber Stock und Stein nach Flåm

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Nachdem wir gestern in Oslo angekommen sind und es auch einmal in die Jugendherberge geschafft haben (sie wollten uns zuerst nicht aufnehmen, dabei sehen wir doch so lieb aus), ging es wieder in die Osloer Innenstadt. Zuallererst mussten wir natuerlich das "Den Norske Opera & Ballett House" besichtigen, nachdem uns das sogar per SMS nahegelegt wurde. Auf der Oper kann man wunderbar spazieren gehen und es gibt auch eine schoene Aussicht aufs Meer, und sich sogar hinlegen und ein bisschen "chillen" kann man auch. 😊

Als wir dann auch noch die Fotos zu den einzelnen Erbauungsetappen angesehen hatten, ging es weiter. Viele der Museen hatten zwar nicht mehr offen, was wir aber nicht so tragisch fanden, weil das meiste eigentlich eher uninteressant geklungen hat. Stattdessen machten wir uns auf einen kleinen Fussmarsch (7km) zum Vigelandpark, ein Park designed von (der Name verraet es) einem Herr Vigeland. Dieser Park ist ausgesprochen idyllisch und hat viele schoene Skulpturen, die die Emotionen von Menschen in actio wiederspiegeln. Allen voran ist die die Statue der "Writhing Humans", wo sich Menschen obeliskfoermig ziemlich hoch hinaufschlengeln.

Sobald wir ein bisschen Zeit im Park verbracht und auch eine Kleinigkeit gegessen hatten, ging es schon wieder zurueck in die Jugendherberge, denn am naechsten Tag hatten wir volles Programm: Wir wollten nach Flåm, einem kleinen Ort in Sognefjorden, dem groessten Fjord der Welt.
Dazu mussten wir aber auch frueh aufstehen: der Zug ging naemlich schon um halb 11 und brauchte 5 Stunden, wonach wir dann noch eine Stunde mit der Flåmsbana, einer Bergbahn, fahren mussten.

So ging es also zuerst 5 Stunden mit der Bahn nach Myrdal. Zu unserer Ueberraschung scheint nicht die Entfernung, sondern eher die Hoehe schuld an unserer langen Fahrt zu sein. Mit einem Höchstpunkt von 1800m ueber dem Meeresspiegel tuckert die alte Eisenbahn entlang an wunderschönen Hängen, Gebirgsseen und Gletschern.

Dann endlich in Myrdal angekommen war es schon merklich kuehler, aber nach einer kurzen Wartepause ging es weiter nach Flåm im warmen Zug. Die Flåmsbana ist eine sehr alte Bahn (wir hatten ein bisschen Angst) und bewaeltigt auf ihrer Strecke fast 900 Hoehenmeter, vorbei an riesigen Wasserfaellen und eng ausgeschnittenen Fjords. Es gibt hier auch eine Hyrtli, eine Frau, die mit ihren schoenen Gesaengen und Taenzen Maenner ins Innere des Berges lockt. Wir haben sogar so eine Frau am groessten der Wasserfaelle gesehen, jedoch hat sie nicht gesungen also blieben wir wohl gerade noch verschont. Stattdessen spielte es orientalischen Singsang vom Lautsprecher daneben. Davon nicht ganz so verfuehrt ging es weiter.

In Flåm dann endlich angekommen muss man vor allem zwei Dinge sagen: Erstens ist es wirklich wunderschoen, die Gewalt dieser ganzen Felsmassen kann man leider auf keinem Foto darstellen (dazu fehlt eine Dimension^^) und die Atmosphaere ist auch unglaublich. Zweitens wimmelt es hier von Österreichern und Deutschen. Österreicher verstehen wir ja noch (Wandervolk und so), vor allem da sie an der Zahl eher ueberschaubar sind, die Deutschen jedoch in ihren riesigen VW-Campingbussen und/oder 10-Mann Zelten sind wirklich verwunderlich.

Damit waere auch die einzige Aktivitaet, die man hier wirklich ausueben kann, genannt: Wandern. Es gibt unzählige sehr lange Wander- und Radtouren, mit wirklich vielen schönen Aussichten, wofuer man allerdings Zeit braucht (das gesamte Fjord ist 204km lang und an der höchsten Stelle 1308m hoch). Zeit, die wir leider nicht haben, weswegen wir uns fuer einen eher gemaechlichen Spaziergang entschieden haben.

Unser Spaziergang hat uns allerdings zu unserem naechstgelegenen See gebracht. Natuerlich mussten wir sofort zumindestens mit den Fuessen in das klare, tuerkisblaue Wasser hineintauchen. Ein Kayaklehrer hat gemeint, der See haette 10-12Grad, und so kalt fuehlte es sich auch an. Nach kurzem Trocknen auf dem Steinstrand konnte Michael allerdings nicht umhin, doch einmal schwimmen zu gehen, da er das ja in Kopenhagen vernachlaessigt hatte.

Mit einem frierenden, aber gluecklichen Michael ging der Spaziergang dann weiter, bis es zu regnen begann und wir letztendlich in die Jugendherberge zurueckkehrten. Marco wollte noch das gesamte Gebiet mit Mond fotografieren, was aber leider durch die nicht/kaum untergehende Sonne unmoeglich war. Das Zimmer teilten wir uns mit einem netten franzoesischen Paar, wo Marco natuerlich mit seinem Franzoesisch brillierte, Michael hingegen etwas holprig nur muehsam nachkam. Leider sind sie am naechsten Tag so frueh zum Wandern aufgestanden, das wir uns gar nicht mehr verabschieden konnten.

Wir mussten allerdings (zumindest fuer unsere Verhaeltnisse) frueh aufstehen, damit wir noch rechtzeitig zurueck nach Oslo kamen. Mit Ruehreiern im Magen und Bananen in der Tasche (die wir bald darauf allerdings verloren haben) ging es auf zum Bahnhof, wieder mit der Flåmsbana und dann dem Zug nach Oslo. Am späten Nachmittag in Oslo angekommen wussten wir allerdings nicht, wohin wir jetzt als Nächstes fahren wuerden. In Norwegen wollten wir wegen den Preisen nicht mehr bleiben, nochdazu hatten wir fast keine norwegischen Kronen und so fiel es uns die Entscheidung nicht schwer, nach Schweden zu fahren. Wir haben dank LP auch schnell eine Stadt gefunden: Örebrö, eine Studentenstadt auf halben Weg zwischen Oslo und Stockholm.

Zum Glueck faehrt da auch gleich ein Regionalzug auf vielen Umwegen dorthin, wodurch wir statt 3 Stunden etwa 10 brauchen. So koennen wir jetzt im Zug gemuetlich noch ein wenig schlafen, bis wir dann morgen in Örebrö ankommen.

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Photos

Perubian Flute Band
Eigentlich ein staendiger Begleiter auf unserer Reise

Kind
ueberraschenderweise erkannten wir uns wieder

Vater mit Kindern
Nein, er spielt mit ihnen, sehr akrobatisch nochdazu

Erste Aussischten auf dem Weg nach Flåm
auf etwa 1800m Hoehe

Der Wasserfall
mit Hyrtlifrau

Comments

[Alex]

Wo sind denn die Fotos? ^^

[ColdStew]

fotos kommen morgen wenn wir bei unseren schwedischen Freunden angekommen sind :D