My Eurovision: Workaway in Europa - Step 5: Treviso


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October 20th 2016
Published: October 21st 2016
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Mal wieder ein Staubsauger...
Tag 71 – Deutsche Butter und ein böser Laptop

Valeria röstete Brot zum Frühstück und so aß ich heute auch welches. Ich holte die Aprikosenmarmelade aus dem Kühlschrank und ein Glas mit einer harten weißen Masse (roch etwas nach Buttercreme und ich hoffte auf Lemon Curd). Da meinte sie, dass es Butter sei und ich lieber die andere nehmen solle – und reichte mir einen Rest burro tedesco! Hatte die letzte deutsche Workawayerin, wohl gekauft. Und das war doch tatsächlich vernünftige Butter! Hatte bisher nicht gewusst, dass die typisch deutsch war. Also in Dänemark, Schweden, Norwegen und auch in Frankreich hatte ich mir bisher nie über die Butter Gedanken gemacht, die war immer normal gewesen. Aber da hatte ich natürlich (außer in Dänemark) auch noch nicht in einer Familie gelebt.

Nach dem Frühstück räumte ich wieder die Küche auf. Valeria musste erst mal kurz weg und Renzo trug mir daraufhin auf, Granatapfelsaft zu pressen. Er gab mir eine Handpresse und ich sollte alle Früchte verwerten, und so möglichst zwei große Glasflaschen füllen.
Als Valeria wiederkam, fragte sie, warum er mir denn nicht die elektrischen Auspresse gegeben hatte, und stellte sie mir hin. Außerdem fand sie auch, dass eine Flasche genug sei. Wenn Valeria sagt „Basta“, dann kannst du jetzt aufhören, meinte Renzo, der aber eigentlich anderer Meinung war.

Daraufhin trug ich Valeria den Wäschekorb in den Keller und sie zeigte mir den Trockner, wo ich dann gleich den Staubfilter reinigen durfte (Kindheitserinnerung!!!).
Anschließend bekam ich dann den Auftrag, das Auto von ihrem Vater auszusaugen. Als ich damit fertig war und hochkam, gab es Mittagessen – eine Suppe aus Nudeln und weißen Bohnen sowie Brot. Anschließend hatte ich erst einmal frei, während Valeria sich mit Nina hinlegte. Danach zeigte sie mir noch, wie sie die Wäsche faltete, und wo die ganzen Sachen hingehörten, und ich half ihr noch alles zu falten. Dann war Feierabend für heute.

Ich kümmerte mich um meinen Blog und als mein Laptop nach Strom schrie und kurz darauf ganz den Geist aufgab, begann das Theater.
Gestern Abend hatte der Steckdosenadapter irgendwie funktioniert, auch wenn ich den Ladekabelstecker im Adapter und den Adapter in der Steckdose eine Weile hin und her stecken musste, bis die Ladeleuchte schließlich konstant leuchtete.
Jetzt wollte er aber gar nicht funktionieren. Ich steckte alles tausendmal rein und raus doch der Laptop lud einfach nicht. Ich schaute in der Schreibtischschublade, wo ich ein Ladekabel fand, was jedoch nicht an meinen Laptop passte. Und zum Glück auch einen Adapter für die Steckdose. Es funktionierte aber trotzdem nicht, mein Laptop zeigte keine Reaktion. Da probierte ich, mein Handyladekabel in den Adapter zu stecken, und mein Handy lud problemlos. Musste es wohl am Ladekabel liegen. Na toll, wo sollte ich denn hier ein deutsches Ladekabel für meinen Laptop herbekommen?! In Frankreich brauchte ich das ja auch noch.
In einem letzten Akt der Verzweiflung drückte ich schließlich die An-Taste meines Laptops.
Und er ging an! Und die Ladeleuchte begann zu leuchten! Da hatte mir mein Laptop doch einen Streich gespielt, Frechheit, mir so einen Schrecken einzujagen! Normalerweise leuchtete die Ladeleuchte immer, auch, wenn der Laptop aus war. Anders konnte man dann ja auch nicht sehen, ob er lud. Offen blieb also die Frage, ob er denn die ganze Zeit geladen hatte, ohne es mir zu sagen, oder nicht. Nun, das Geheimnis würde mein Laptop wohl für sich behalten. Aber hauptsache, er ging wieder!

Irgendwann am Abend kam Rita in mein Zimmer. Ich hatte meine Tür meistens offen stehen, um mich nicht so abzukapseln, und schloss sie nur nachts vor dem Schlafengehen.
Sie wollte mit mir spielen, und die Regel war ganz einfach. „Tu mamma, io cane – va bene?“ Okay, na dann mal los. Meine Aufgabe bestand dann vor allem darin, das Kissen von mir zu schmeißen, das sie mir zwischen den Zähnen wiederbrachte, und sie zu streicheln.
Als sie das Päckchen auf meinem Schreibtisch sah, wollte sie, dass ich es öffnete, und so tat ich ihr den Gefallen. Sie und Nina wollten am liebsten gleich etwas von der Schokolade essen, aber ich meinte, dass es bald ganz viel zu Essen gebe und wir das am nächsten Tag machen konnten. Renzo kam auch ins Zimmer und ich gab ihm die Wolfsburgkarte.



Wo er schon mal da war fragte ich, ob die Heizung funktionierte. Es war nämlich recht kalt in meinem Zimmer. Er meinte, dass sie sie noch nicht angestellt hatten.
Daraufhin kam er mit einer originalverpackten Wärmflasche wieder, die er von Oma Lina geholt hatte, und las sich mit mir die Bedienungsanleitung durch. Er meinte, ich könnte sie mir auch im Sitzen auf die Beine legen oder so, und dass das den ganzen Körper wärmte. Außerdem zeigten Valeria und er mir noch mehrere Decken im Schrank und Renzo demonstrierte mir sogar, wie ich sie mir umwickeln sollte, wenn ich am Schreibtisch saß. Später kam Renzo noch mal rein und meinte, er würde de Wärmflasche für mich füllen, aber ich lehnte dankend ab, mir war auch gar nicht mehr kalt.
Es war mir ja schon fast unangenehm, dass sie so einen Wirbel darum machten, wo ich doch nur nach der Heizung gefragt hatte. Im Internet hatte ich schon gelesen gehabt, dass es im Zimmer im Winter fünfzehn Grad sein konnten, während die Küche mit dem Ofen immer schön warm geheizt wurde. Aber naja, ein dicker Pulli tat es ja meistens auch, und es war ja auch erst Herbst.



Zum Abendessen waren Gäste eingeladen. Es kam dann ein Vater mit seinem kleinen Sohn; die Mutter war leider krank. Valeria hatte schon den ganzen Nachmittag in der Küche gestanden und gekocht. Nun gab es Kartoffel-Pilz-Suppe, Bohnen in Tomatensauce, Polenta, Humus, deftige Muffins, Auberginengemüse sowie gekochten Chicorée, den es bei Manuela auch dauernd gegeben hatte und den ich einfach nicht ausstehen konnte. Ich wusste noch nicht mal genau, ob es wirklich Chicorée war, aber es war jedenfalls ein ziemlich bitteres, grünes Herbstgemüse.
Alles andere war aber ganz lecker, und dann gab es auch noch Nachtisch: Valeria hatte Schokokuchen gebacken, und der Gast hatte eine Packung mit vier Eissorten mitgebracht, frisch von einer Eisdiele in Treviso. Und dieses Eis war absolut genial! Es handelte sich um Mascarpone-Feige, Schokopraliné, Vanille und Kakifrucht. Alles echt superlecker! :p

Nach dem Essen wollte ich eigentlich The Voice Of Germany im Live-Stream gucken, und hatte mir dafür extra schon einen 7Pass eingerichtet, mit dem das möglich sein sollte. Irgendwie funktionierte es aber leider trotzdem nicht. So guckte ich mir auf YouTube noch die erste Folge McLeods Daughters auf Englisch an –Mensch, das erinnerte ja fast an Heartland!

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