My Eurovision: Workaway in Europa - Step 4: Villa Minozzo


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October 14th 2016
Published: October 14th 2016
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Tag 65 – Tortellino & Kreativ in der Bar
Am Tag nach dem Markt war wie immer nicht viel zutun, da ein Event erst mal erledigt war. Nach dem Frühstück wusch ich ein paar Sachen ab, aber das war’s dann fürs Erste auch.
Ich verzog mich an meinen Schreibtisch und erstellte eine Tabelle mit Steckbriefen und Bewertungen über die Workawayhosts, bei denen ich schon gewesen war. Dann begann ich noch eine Adressenübersicht, ich hatte ja schon viele Bekanntschaften gemacht und somit eine Menge Handynummern und E-Mail-Adressen gesammelt.
Deni brachte netterweise ein Fliegennetz in unserem Fenster an.
Da Manuela nun Zeit hatte, machte sie mit Marina, Dana und mir einen Tortellino-Workshop.
Für den Nudelteig nahm sie ein Kilo Mehl und zehn Eiern. Dann musste ordentlich geknetet werden. Daraufhin wurde er durch die Nudelmaschine gedreht und in kleine Quadrate geschnitten.
Für die Füllung kochten wir irgendein Grünzeug und pürierten es mit Ricotta, Parmesan und Petersilie zu einem Pesto. Davon wurde dann ein bisschen auf die Teigquadrate gegeben, welche anschließend akkurat in perfekte Tortellino-Form gefaltet werden mussten.
Ich bekam bestimmt ein Duzend Mal „guardami!“ zu hören und Manuela zeigte mir, wie es gemacht wurde. Denn irgendwas passte ihr an meinem Tortellino immer nicht. Mir kann man allerdings eine Sache hundert Mal zeigen und ich kapiere nicht, was ich falsch mache. Ich lerne nur, wenn ich es selbst ausführte und dann dabei korrigiert werde, sonst krieg ich den Bogen einfach nicht raus. Irgendwann war sie jedoch einigermaßen zufrieden mit meiner Technik.
Immer und immer wieder wurde neuer Teig ausgerollt, und wir falteten und falteten, oder wie man das auch immer korrekt bezeichnete. Die fertigen Tortellino (nein, Tortellini ist nicht die Mehrzahl sondern bezeichnet Mini-Tortellino) kochte Manuela und schwenkte sie dann noch in Butter mit Salbei und Parmigiano. Und schließlich konnten wir endlich essen. :p
Nach dem Essen wollte Manuela, dass das restliche Pesto verwertete wurde, und somit musste ein neuer Teig und noch eine Rutsche Tortellino gemacht werden. Ich war müde und hatte keine Lust mehr, und Fabienne half mir zum Glück, mich geschickt aus der Affäre zu ziehen:
Sie brauchte meine Hilfe für ein Kunstprojekt. Ihre Idee war, Plakate mit wichtigen italienischen Begriffen zu gestalten, illustriert mit kleinen Bildchen, die wir dann im Haus für die Workawayer aufhängen konnten.
So bekam ich frei. Da in der Küche Tortellino gemacht wurden, Mauricio im Wohnzimmer schlief, Eddy oben schlief und wir so nirgendwo normal reden und obendrein weder genug Platz noch vernünftiges Licht hatten, beschlossen wir, aus dem Haus zu flüchten.
Es regnete zwar in Strömen, aber wir brauchten dringend eine Auszeit von Manuela, die sich am Vormittag schon wieder ewig bei uns über andere Personen ausgelassen hatte, und einen neuen Ort zum Arbeiten. Deshalb schlug ich vor, in Villa Minozzo in ein Café zu gehen. Fabienne fand die Idee super und so schnappten wir uns einen Regenschirm und stiefelten los. Oben am Hang hatte Fabienne ja das Auto stehen, und da sie schon recht durchnässt war, fuhren wir das letzte Stück in den Ort.
Manuela hatte uns geraten, in die Bar Posta zu gehen. Es war eine Art Kneipe, in der ausschließlich Männer saßen. Aber sie ging da wohl dauernd hin.
Naja, jedenfalls hatten wir hier zwei Tische für uns und konnten uns ausbreiten. Fabienne orderte noch eine heiße Zitrone für uns, sowie eine Tasse Leitungswasser zum Malen.
Wir nahmen drei Plakate für die Kategorien Küchenutensilien, Essen und Handlungen, und teilten sie in je sechzehn Kästchen ein. Ich schrieb die italienischen Begriffe in die Kästchen, und Fabienne packte ihren Tuschkasten aus und malte die Bildchen. Als ich fertig war, durfte ich mich schon mal die Zeichnungen für die Handlungen kümmern.
Die Männer um uns herum waren neugierig, und einer fragte auf Englisch was wir machten, und woher wir kamen. Fabienne bestand darauf, Italienisch zu reden, aber der eine wollte das irgendwie nicht.
Einer warnte uns vor jemandem am Nachbartisch, der angeblich Kommunist war. Wir lachten mal vorsichtshalber, ob das jetzt nur ein Scherz war oder er wirklich Kommunist war, weiß ich nicht.
Irgendwie fing der eine Herr dann von Quebec an, und dass das ja englisch sei. Ehm, nein? Fabiennes Mann war zufällig von da, und der sprach Französisch. Das sagte sie ihm zwar so direkt nicht, aber sie hatten trotzdem eine längere Diskussion darüber. Fabienne war schließlich fertig mit den zwei Plakaten und redete noch solange mit ihm, beziehungsweise er erklärte ihr irgendwas, bis ich die Zeichnungen fertig hatte.
Dann rannten wir schnell zum Auto – der Regenschirm lag dummerweise im Kofferraum – und fuhren zurück. Als wir das Auto abgestellt hatten, blieben wir noch ein bisschen drinnen sitzen. Unsere Motivation, raus in den strömenden Regen zu gehen und eine Viertelstunde den Berg runter zu laufen, hielt sich nämlich eher in Grenzen.
Die Tropfen prasselten aufs Autodach und Fabienne stimmte unseren Kanon „Ô bruit
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Kreativ in der Bar
doux de la pluie“ an, und diesmal klappte es auch!
Danach stiegen wir aber doch aus und gingen nach Hause. Auf dem Weg brachte Fabienne mir noch zwei weitere Kanons (Kanen klänge ja irgendwie auch schön, oder?) auf Französisch bei. Den einen hatte ich sogar schon mal gehört; war eigentlich schwedisch und Catja hatte ihn im Chor gesungen. Ich sang ihr dann auch noch „Der Himmel geht“ vor. Und später im Haus nahm sie sich auf, wie ich Hejo sang (gibt es übrigens wohl auch auf Französisch), damit sie üben konnte.
Da ich ja jetzt einen Tisch im Zimmer hatte, half mir Dana, das Keyboard hochzuwuchten, und ich spielte ein bisschen.
Zum Abendessen gab es heute mal wieder Reste vom Markt, also unter anderem Pizza. Und neu zum Probieren auch Falafel.
Ich wusste, dass noch ein bisschen von der Mousse au Chocolat da war, die ich mit Fabienne gemacht hatte, und freute mich darauf. Da ging Marina in die Küche und kam mit zwei Tässchen der Mousse wieder, die eine gab sie Dana. Ich fragte, ob noch was da sei. Sie verneinte. Kein Kommentar.




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Hab ja gleich gesagt der Weg ist ein Flussbett...


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