My Eurovision: Workaway in Europa - Step 4: Villa Minozzo


Advertisement
Italy's flag
Europe » Italy » Emilia-Romagna » Villa Minozzo
October 2nd 2016
Published: October 7th 2016
Edit Blog Post

Tag 53 – Unfreiwilliger Wandertag

Da wir nicht genau wussten, ob wir heute freihatten oder nicht, stellten wir den Wecker lieber mal auf 7.35 Uhr. Ich ging dann gegen acht runter, um zu fragen, was der Tagesplan war.

Nun, es würden heute um die fünfzig Gäste kommen, und Manuela brauchte uns nicht. Es war anscheinend sogar besser, wenn wir nicht da wären.
Gut, wo konnten man denn hier in der Nähe hin? Wir sollten uns unbedingt den „Pietro di Bismantova“ ansehen. Das war eine Felsformation hier in der Nähe. Und da konnte man mit dem Bus hin fahren? Nein, sonntags fuhren hier keine Busse! Wie denn dann?! Autostop! Das machen ganz viele hier. Was Autostop? Achso ne, also trampen wollten wir nicht! Ich bedankte mich trotzdem für den Tipp und ging wieder hoch.

Gegen neun wollten wir dann frühstücken, doch konnten irgendwie nichts Essbares finden. Ich fragte schließlich nach Marmelade und bekam einen Topf mit Preiselbeergelee, das ich mir dann auf eine ziemlich trockene Scheibe Brot schmierte. Zwei Biscotti fand ich auch noch.
Anschließend gingen wir duschen. Da man die Badezimmertür nicht abschließen konnte, blieben wir gegenseitig vor der Tür stehen und lasen ein bisschen auf meinem E-Book-Reader.

Gegen elf machten wir uns dann auf den Weg ins Dorf, also nach Villa Minozzo City. Dafür mussten wir zuerst den etwa ein Kilometer langen Weg bergan laufen, den wir am Vortag mit dem Auto heruntergekommen waren. Haydee konnte nicht mehr und so blieben wir mehrmals stehen und sie meinte, dass sie den Berg nicht noch einmal hoch gehen würde.
Als wir oben angekommen waren, standen wir vor der Entscheidung: Geradeaus oder rechts? Wir folgten dem breiteren Weg nach rechts, dem wir wahrscheinlich auch mit dem Auto gekommen waren. Er zog sich endlos. Irgendwann überquerten wir die große Straße und kurz darauf kamen wir dann zur Bushaltestelle. So, hier hatten wir uns jetzt schon mal hergefunden.
Nun liefen wir einfach einmal durchs Dorf und schauten, was für Läden es so gab. Wir fanden unter anderem den Tabakladen, wo es ja angeblich Internet geben sollte, und auch eine Gelateria, die jedoch gerade wegen Urlaub geschlossen hatte. Als wir die Als wir die Straße entlanggingen, entdeckte Haydee plötzlich WLan. Eine Bank war auch in der Nähe, und so setzten wir uns hin und recherchierten eine Weile. Sie schaute nach früheren Zugverbindungen und ich auf Workaway.
Gegen drei wollten wir dann etwas essen uns suchten nach einer Pizzeria. Als wir keine andere fanden, gingen wir wieder zurück zu dem Restaurant neben der WLan-Bank, wo auch Zimmer vermietet wurden. Ich entdeckte ganz viele leckere Sachen auf der Speisekarte, doch als wir reingingen meinte die Bedienung, dass die Küche schon geschlossen sei. Na toll!

Haydee googlete nach anderen Pizzerien in der Nähe, und fand schließlich eine drei Kilometer entfernt. Da wir eh nichts zu tun hatten, machten wir uns auf den Weg – mit Musik. Schließlich kamen wir an eine Abzweigung. Wir wussten nicht genau, welcher Weg denn jetzt geradeaus führte, und nahmen dann den rechten. Schon nach wenigen Meter wurde mir jedoch klar, dass wir irgendwo im Nichts landen würden, den das Teer hörte auf und es wurde ein schmaler geschotterter Feldweg. Irgendwann erreichten wir jedoch wie durch ein Wunder eine Autostraße. Ich war überzeugt davon, dass wir nach rechts gehen sollten, denn dort sah man Villa Minozzo und das Schild nach Minozzo, wo das Restaurant angeblich sein sollte, hatte vorhin auch eher in diese Richtung gezeigt. Doch Haydee wollte partout nach links, und so gab ich nach uns lief ihr hinterher.
Wir liefen am Straßenrand durchs Gras – Rad-oder Fußwege gab es nicht. Es kam jedoch schon relativ oft ein Auto vorbei, das sich die Serpentinen entlang schlängelte. In den Kurven waren manchmal Leitplanken, dort lief ich dann lieber hinter der Leitplanke durchs Gestrüpp. Wo sollte uns dieser Weg bloß hinführen?! Schließlich entdeckte ich jedoch, dass Haydee immer noch die Karte mit GPS benutzte. Okay, würden wir vielleicht doch noch irgendwann ankommen…
Oder auch nicht. Schließlich kamen wir nämlich erneut an eine lange Kurve mit Leitplanke, und danach folgte eine Brücke, die wir unmöglich als Fußgänger überqueren konnten. Mist! Haydee schlug vor, den Waldweg auszuprobieren, der bergab Richtung Tal führte. Dieser Weg endete jedoch auf einer großen Wiese am Waldrand. Wir setzten uns auf einen Baumstamm und konnten nun alles überblicken. Wir sahen die Brücke, unter der eine Schlucht klaffte, eventuell war da auch ein Fluss, das konnten wir nicht erkennen, und weiter rechts sah man ein paar Häuser unter denen vermutlich auch die Pizzeria war. Gemein! Ich verstand zwar immer noch nicht, warum sie zu Minozzo gehörte, denn auch auf der Karte war Minozzo eher in der anderen Richtung eingezeichnet, aber naja, über die Brücke wären wir wohl jedenfalls zu unserem Essen gelangt…
Wir machten ein paar Fotos und hörten eine Weile Musik. Gegen fünf machten wir uns dann auf den Rückweg. Ich wäre einfach der Straße bis nach Villa Minozzo gefolgt, da man die Häuser sogar schon sehen konnte, doch Haydee wollten nicht noch länger an der Straße lang, und so gingen wir den Feldweg wieder zurück. Diesmal kam er mir auch gar nicht so lang vor, immerhin wusste ich ja jetzt, dass er zurück ins Dorf führte.
Dort gingen wir dann noch mal zu der WLan Stelle, um nach einem kürzeren Weg zurück zu googeln. Komischerweise war das Internet jetzt leider weg. So opferten wir ein bisschen von meinem Datenvolumen für die Recherche. Die Straße, in der wir wohnten, fand Google Maps aber leider nicht. Ich erinnerte mich an eine Straße in der Nähe, und auf gut Glück folgten wir der Wegbeschreibung in diese Richtung. Etwa zehn Minuten später stießen wir durch Zufall auf den Weg, der den Abhang hinunter zum Haus führte. So waren wir jetzt den Weg gekommen, gegen den wir uns ganz am Anfang entschieden hatten, als wir in Richtung der großen Straße nach rechts abgebogen waren. Da waren wir auf dem Hinweg eine halbe Stunde umsonst gelaufen! Aber woher sollten wir auch wissen, wie wir auf dem schnellsten Weg in die Stadt kamen – wir kannten ja nur den Weg, den wir mit dem Auto gekommen waren.

Als wir das Haus erreichten, war die Gruppe immer noch da und saß im Kreis auf dem Platz vor der Haustür. Wir schlichen uns um sie herum nach drinnen. Dann ruhten wir uns erst mal aus und begannen, einen Film auf dem Laptop zu gucken – Fremdfischen. Plötzlich tauchte ein Kopf hinter unserem Bett auf – ein Italiano war die Leiter hochgestiegen und bewunderte nun unser Zimmer – bellissimo! - und machte ein Foto. Okay… ciao.
Als Manuela ins Haus kam ging ich fragen, wann es denn Abendessen geben würde. Das hing wohl davon ab, wann die Gäste fertig waren. Gegen halb neun rief sie uns dann – endlich was zu essen! Es gab Lasagne aus grünen Nudelplatten (mit Spinat) und Basilikumpesto, Bechamelsauce, Bohnen und Kartoffeln – lecker! Nach dem Essen schauten wir noch den Film zu Ende und gingen dann schlafen.

Advertisement



Tot: 0.121s; Tpl: 0.012s; cc: 10; qc: 30; dbt: 0.07s; 1; m:domysql w:travelblog (10.17.0.13); sld: 1; ; mem: 1.1mb