Ein kleiner Spaziergang in Paris


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February 14th 2012
Published: February 17th 2012
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Paris trägt auch den Beinamen Stadt der Liebe. Die romantischste Hauptstadt der Welt erwartet mit ihrem besonderen Charme aus französischer Lebensart, beeindruckenden Sehenswürdigkeiten, vielen kleinen Gassen und lässiger Eleganz. Jährlich reisen Millionen von Menschen nach Paris…so oder so ähnlich heißt es verheißungsvoll in den Reiseführern. Na schauen wir uns das ganze doch einmal an, wenn es schon auf unserem Weg nach Asien liegt.



Eine Freundin hat letztens erzählt, dass sie sich in Paris eine Wohnung gekauft hat, sehr günstig, eigentlich schon ein Schnäppchen, nur 190.000€. Sie habe sich gegen diverse Bewerber durchsetzen können und auch sofort zugeschlagen. Okay, hört sich ja gut an, wie groß? Da lächelte sie nur und sagte: dreiundzwanzig Quadratmeter. Das Wohnzimmer? Die ganze Wohnung!

Dagegen unser Zimmer für eine Nacht: fünf Quadratmeter Abstellkammer mit Vorkriegsklo auf der halben Treppe und Dusche eine Etage tiefer. Alles was drin war, war ein Bett, was bei 1,80m großen Menschen genau vom Scheitel bis zur Sohle reichte, ein über das Bett hängendes Waschbecken und ein Vorhang, damit auch niemand von der anderen Hofseite in etwa einem Meter Entfernung hineinschauen kann. Das Ganze für läppige 79€. Und dann schaffen die es noch nicht einmal ein total langweiliges Hotelbild, welches man sonst in jeder Kaschemme findet, aufzuhängen.

Da war die Wohnung der Freundin tatsächlich sehr günstig.



Aber egal, von solchen Beiläufigkeiten möchte man sich ja nicht die Stimmung verderben lassen, also gleich wieder raus aus dem Loch in das fröhliche Städtetreiben. Das Flanieren in den schmalen Gassen mit ihren alten Gemäuern, der Besuch beim Glöckner von Notre Dame, der stählerne Koloss Eiffelturm und ältere Baudenkmäler lassen einen den Winter zwar vorübergehend vergessen, doch lediglich der Sprung von einem Kaffeehaus in das nächste hilft, sich die Kälte wieder etwas austreiben zu lassen.

Das liegt der Entschluss nahe, einfach noch einmal bei Temperaturen zurückzukommen, die mindestens 25°C höher liegen, als wir sie jetzt haben.



Ganz unstandesgemäß verschlägt uns und unseren, schon am ersten Tag nach dem ganzen Kaffeehaushopping arg gebeutelten, Geldbeutel die kulinarische Gier in einen kleinen günstigen Mexikaner bei Notre Dame, bei dem man tatsächlich für einen Zehner ein komplettes und vor allem leckeres Menü bekommt. Mit Schokolade und Wein kann dann auch der Abend enden, todmüde interessieren uns nicht einmal mehr die fünf Quadratmeter.



Jens‘ Resümee: Tatsächlich erweist sich in Paris die wahre Liebe: Er muss sie lieben, weil er hier für sie sein ganzes Geld lässt. Sie muss ihn lieben, weil sie bei ihm bleibt, obwohl er danach arm wie eine Kirchenmaus ist.


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