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Tag 283 – Visite guidée, Parc du Thabor & Proveganfest Am nächsten Tag machten wir uns gegen zehn auf den Weg nach Rennes. Im Parkhaus packten wir den Gepäckwagen und eine Menge Taschen aus und machten uns dann auf der Suche - wo mussten wir bloß hin? Diese Etage war anscheinend nicht richtig, doch schließlich fanden wir den Fahrstuhl und fuhren nach oben auf 0. Doch hier war der Bahnhof nicht. An der Information erfuhren wir, dass wir wieder auf -1 mussten. Da kamen wir ja nun gerade her. Doch diesmal fanden wir den Zugang zum Bahnhof. Wir drehten eine Runde, und dann rief Marie-Claire ihre Kontaktperson an. Und wir mussten wieder auf 0. Hier wurden wir empfangen und durften uns mit den ganzen Sachen in das Büro des Chefs setzen, um noch ein paar Zitate auszuschneiden. Daraufhin wurde Marie-Claire noch geschminkt, bevor sie unten im Bahnhof mit ihrem Unterhaltungsprogramm begann.
Ich machte mich auf den Weg in die Stadt. Marie-Claire hatte mir empfohlen, zuerst zur Touristeninformation zu gehen, um an einer geführten Tour teilzunehmen. Auf dem Weg kam ich an einer Veranstaltung für Tierrechte vorbei, doch so richtig war das Ganze noch nicht im Gange; dann würde ich

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Jardin du Thaboralso später wiederkommen. Ich kaufte mir ein Ticket für die Führung „Centre historique“ und ließ mir dann noch einen Tipp geben, wie ich die Zeit bis dahin verbringen konnte. Ich solle in den Parc du Thabor gehen, schlug mir die Kassiererin vor, und das machte ich dann auch, hatte ich nämlich sowieso vorgehabt.
Der Park hatte einen Wasserfall, ein kleines Waldstückchen, kleine Teiche und eine Vogelvoliere, Hühner, Enten und auch angelegte Gärten. Ich lief ein bisschen herum und aß mein Lunchpaket, Reste von der Mangold-Erbsen-Tarte, die wir gestern mit zum Fest genommen hatten. Dann ging ich wieder zurück zur Touristeninformation, wo die Führung begann.
Es war ein älterer Mann, der die Tour leitete, und er sprach schön ruhig, so dass ich alles gut verstehen konnte. Im Jahr 1720 hatte es wohl ein riesiges Feuer gegeben, bei dem der Großteil des Stadtkerns abgebrannt war. Damals waren die Häuser ja noch aus Holz gewesen. Das Parlament war im gleichen Jahr erbaut worden, doch glücklicherweise unversehrt geblieben, da es aus Stein war. Wir verließen die Kapelle, die an die Information angeschlossen war, und betrachteten sie von außen. Man sah eine Menge verschiedene Mauersteine – Sandstein, weich und deshalb gut geeignet für

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La lune dans la piscineVerzierungen, Schiefer, Granit sowie noch eine andere Art. Er meinte jedoch, dass es in der Region kaum Steinbrüche gab und der ganze verbaute Granit von etwa 60 km Entfernung geholt werden musste – das war damals ja noch ziemlich weit.
Nun begannen wir unseren Rundgang. Wir gingen zu der Stelle, wo zwei Flüsse sich zu einem vereinten. Hier hatten die Römer einst die Stadt gegründet. Wir sahen ein Denkmal mit einem großen Kreuz und etwas weiter ein Stück Mauer aus dem 3. Jahrhundert. Dann ging es weiter zum Place de Lices, wo samstagmorgens traditionell ein großer Markt stattfand, und durch ein Tor mit Zugbrücke aus dem Mittelalter in den historischen Teil der Stadt. Hier befand sich die Kathedrale, die wir gemeinsam besichtigten. Daraufhin liefen wir durch eine Gasse mit einer Menge hübschen Hausfassaden aus dem Mittelalter, kamen am Place de la Marie vorbei und endeten die Rundführung schließlich am Parlament. Von hier aus empfahl er noch, die Mosaik-Schwimmhalle anzuschauen, in der zurzeit ein großer Mond über dem Becken hing. Da war ich vorhin schon vorbeigekommen und warf nun auch noch einen Blick hinein.
Danach besorgte ich mir meine Andenken-Postkarte und wollte mir noch ein Eis holen. Hier ergriff

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Place de la Mairieich gleich die Gelegenheit, mal „salziges Eis“, hier vertreten mit der Geschmacksrichtung „Tomate“, zu probieren, bevor ich mich doch für Mango entschied. Kann man vielleicht essen, muss man aber nicht unbedingt. ^^
Daraufhin machte ich mich wieder auf den Weg zum Bahnhof, und schaute nochmal bei der Pro-vegan-Veranstaltung vorbei. „Einen Film ansehen – ein gratis Cookie“ warben sie. Das machte ich doch gleich mal. Sie zeigten die schlechte Tierhaltung und den Weg vom Tier zum Fleisch. Für mich nicht weiter schockierend, da ich schon oft solche Dokumentationen gesehen habe, und es bestärkte mich ja nur umso mehr im Vegetarier-sein. Nachdem ich mir meinen Belohnungscookie - natürlich vegan - abgeholt hatte, ließ ich mir auch noch eine Brille aufsetzen, mit der man in einer 360° Simulation den Weg der Schweine bis zur Schlachtung miterleben konnte.
Insgesamt fand ich die Strategie der Veranstaltung wirklich gut angelegt, da man durch Kekse und faszinierende Technik die Passanten anlockte, und so praktisch durch das Zuckerbrot&Peitsche-Prinzip über die Hintergründe zum Fleischessen informierte. Wie auch sonst sollte man die Leute erreichen?
Ich war eine halbe Stunde vor Schluss des Spektakels am Bahnhof, und lief fünfmal durch die ganze Halle, um Marie-Claire zu finden. Ich

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Conteuse Marie Chiff'minefragte auch ein paar der Angestellten, ob sie „la dame avec le bagage coulereux“ gesehen hätten, doch sie hatten sie wohl bloß am Nachmittag mal getroffen. Um sechs rief ich sie schließlich an und wartete, und sie schrieb mir wenig später, so dass wir uns wiederfanden. Heute wurde die neue Zugverbindung Rennes-Paris in 1:25h eingeweiht, weshalb sie Marie-Claire auch zur Unterhaltung der Reisenden engagiert hatten. Nun kam auch der Präsident, ein Spielmannszug spielte und eine Menge Zuschauer waren gekommen und bildeten eine Gasse, durch die die VIPs strömten. Wir schauten noch ein bisschen zu und gingen dann wieder ins Bürogebäude. Marie-Claire zog sich um und wir ließen den Großteil der Sachen da.
Anschließend fuhren wir zu ihrer Tochter Molène. Marie-Claire hatte eigentlich vorgeschlagen, dass ich heute Abend mit Molène zu einem italienischen Konzert gehen, bei ihr schlafen und am nächsten Tag etwas mit ihr unternehmen könnte, doch Molène war ziemlich müde und so wurde da nichts draus. Wir hatten aber auf dem Weg ein paar Sachen im Bio-Supermarkt gekauft und aßen alle zusammen, bevor wir gegen halb zehn nach Hause fuhren.
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