My Eurovision: Workaway in Europa - Step 9: Isihof Arnborg


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February 1st 2017
Published: February 2nd 2017
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Abschiedsfoto mit Ellen & Kurt
Tag 154 – Abflug in zweierlei Hinsicht

Ellen musste diesen Morgen schon früh weg und hatte uns deshalb gebeten, einfach mit offenen Augen durch die Gegend zu laufen und uns unsere Arbeit mehr oder weniger selbst zu suchen. Auf jeden Fall sollten jedoch alle Fenster geputzt werden.

Nachdem Bree, Liz und ich die Pferde versorgt hatten, suchten wir das ganze Haus nach Fensterputzmittel ab. Schließlich fanden wir eine Flasche mit einem Rest, verlängerten ihn mit weißem Essig und Wasser und füllten die Hälfte in eine leere Sprühflasche. Dann machten Bree und ich uns an die Arbeit. Liz und Aaron wollten sich darum kümmern, den Außenbereich aufzuräumen und sauber zu machen.
Erst mal rotierte Aaron jedoch eine ganze Weile in der Küche herum und fragte mich andauernd (last question) nach verschiedenen Zutaten und Utensilien. Nun, das Wissen hatte ich mir ja mit ausgiebigem Schubladen-auf-und-zu-ziehen während meiner ersten Tage hier angeeignet.
Ich putzte, mit meinem Hörbuch auf den Ohren, die Fester von so gut wie dem gesamten Untergeschoss, während Bree einige Fenster von außen putzte, staubsaugte und Spinnenweben entfernte.

Schließlich beschlossen wir alle einvernehmlich, dass Lunch-Pause angesagt war (ja, jetzt wurde nur noch Englisch gesprochen). Aaron machte Kartoffelbrei
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Mein "Geburtstags"-Fudge
mit Jerusalemartischocken beziehungsweise Sunchokes drin, und wir hatten auch noch ein paar Reste. Und dann gab es noch Nachtisch: Erst hatten sie mir einen Geburtstagskuchen backen wollen, doch da ein paar Zutaten fehlten, hatte Aaron stattdessen Schokoladen-Fudge gemacht, aus Zartbitterschokolade, Honig, Kokosfett und Walnüssen. Gekühlt. Yummi! Das war wir diese Eiskonfekt-Schokolade, die man in den kleinen bunteingepackten Würfeln in Tüten bekam. :p
Und es war einfach total lieb von ihnen. Auf die Frage nach meinem Alter hatte ich ihnen nämlich erzählt, dass ich bald Geburtstag hatte, und da ich da ja nicht mehr bei ihnen sein würde, hatten sie sich das für mich überlegt. 😊

Bree und ich putzten noch eine Stunde weiter und gingen dann reiten. Ich wollte noch ein letztes Mal ausreiten – auf Isafold ohne Sattel. Ellen und ich hatten ihr geraten, Frodi zu nehmen – die beiden Pferde waren ja ein eingespieltes Team im Gelände, und sie war ja eine erfahrenere Reiterin als ich. Sie hätte auch gerne Maniolita genommen, doch die wurde meist auf dem Platz geritten.
Nun, nachdem wir nach einigem Hin und Her Trense und Sattel für Frodi gefunden hatten, ging es los. Wir blieben auf dem Grundstück und wollten erst mal meine übliche „Stjerna-Runde“ drehen. Ich ritt vor und alles lief super.

Wir waren schon zweimal getrabt, da bog Frodi plötzlich nach links ab und war so vor Isafold. Er machte ein paar Galoppsprünge und rannte dann weiter. Ich konnte Isafold zum Glück anhalten. Schließlich konnte Bree Frodi durchparieren und kam zu mir zurück. Wir ritten ein Stück weiter und er war ziemlich unruhig. Sie versuchte, ihn ruhig stehen zu lassen und ihm klarzumachen, dass er nicht laufen sollte. Er war das nicht so gewöhnt; Ellen ritt mit ihm meist schnelle Runden. Schließlich ritt Bree mit ihm vor, und ich blieb erst mal stehen, bis ich ihr folgte. Er begann zu traben und dann waren sie über den Hügel, so dass ich sie nicht mehr sehen konnte. Ich ging mit Isafold langsam hinterher und trabte dann auch an.

Als ich über den Hügel war, sah ich Bree von Weitem auf dem Boden knien. Schnell stieg ich ab und lief zu ihr. Frodi hatte sich nicht stoppen lassen, war weitergaloppiert, genau auf einen Zaun zu, über den Draht gestolpert und sie war in hohem Bogen runtergeflogen und hatte einen Tritt abbekommen. Ihre Reitkappe war demoliert und Rippen und Po taten ihr sichtlich weh. Doch sie konnte zum Glück aufstehen und wir gingen langsam zum Hof zurück.
Ich fing Frodi ein, der neben dem Haus graste, und brachte beide Pferde weg auf die Weide. Bree schickte ich rein, um sich erst mal mit einem Tee hinzusetzen und von dem Schreck zu erholen.
Sie war schon oft Problempferde geritten und viele Male runtergefallen, doch so schlimm wohl noch nie. Ich riet ihr, mit nach Herning zum Arzt zu kommen, doch sie meinte, es sei wohl nicht nötig.

Wir setzten uns alle zusammen in den Wintergarten und ich ging schließlich meine Sachen packen. Bald kamen auch Ellen und Kurt nach Hause. Sie machte eine Suppe, und wir aßen um fünf Abendbrot; so konnte ich auch noch mitessen. Zum Nachtisch gab es den Fudge, und als die anderen das mit meinem Geburtstag erklärten, holte Ellen noch ein paar kleine Dänemark-Flaggen als Deko.

Um halb sechs brachte Ellen mich dann zum Bahnhof, kam sogar noch mit zum Gleis und wartete, bis der Zug kam. Ich dürfe jederzeit gerne wiederkommen, meinte sie, und auch Kurt hatte mich gebeten, auf jeden Fall mal vorbeizuschauen. Das wollte ich doch gerne. Die beiden waren mir trotz der kurzen Zeit ans Herz gewachsen. 😊



Ich musste einmal in Struer umsteigen, und war etwas irritiert: Auf der Anzeigetafel stand nämlich hinter meinem Zug nach Thisted „Arriva“, und ich hatte selbstverständlich angenommen, dass das bedeutete, dass der Zug schon bereit stand. Es stand nämlich nicht hinter allen Zügen, und „arriva“ war die 3. Person Singular Präteritum des italienischen Verbs „arrivare“-ankommen. Als ich meine Verwunderung laut aussprach, verstanden meine Mitreisen mich nicht.
Nun, als der Zug dann einfuhr, wurde mir klar, warum: „Arriva“ stand am Zug, also schien es der Name des Zug-Unternehmens zu sein. Tja, viele Fremdsprachenkenntnisse konnten einem manchmal eben auch im Weg stehen… 😉

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