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Published: February 5th 2018
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Ich bin am Weg - weitestgehend versuche ich Touristenpfade zu meiden und die Highlights des Landes durch öffentliche Verkehrsmittel zu erreichen, mir viele Tipps zu Unterkünften, Essen und Erlebnissen zu holen. Und ich muss sagen: Wer fragt wird in Nicaragua nicht enttäuscht werden. Hier bekommt man immer eine freundliche Auskunft.
Bisher war jeder Tag dieser Rundreise aufregend, überraschend und wunderbar ungeplant, bis zum Schluss gelungen. Von unseren Reisebekanntschaften, Ausflügen, Unterkünften bis hin zum Wetter hat bisher wirklich alles gepasst. Da alle Tage so voll gepackt waren mit Erlebnissen, Emotionen und kleinen Geschichten, finden sich in diesem Blog Post neben einer Vielzahl schöner Fotos nur Zusammenfassungen der einzelnen Tage. Dabei geht zwar leider die Liebe zum Detail verloren - und ein Teil des Charmes der solche Reisen ausmacht - aber das Gefühl bleibt hoffentlich erhalten.
GRANADA
Nach einem Stolperstart in die Reise, habe ich Ian erst am Abend um 22:30 in Granada getroffen - und es war ein herzliches Wiedersehen nach einem langen Tag. Warum Stolperstart? Weil Ian seinen Flug verpasst hat und ich auf die Frage: “
I am at the airport - where are you?” nur folgende Rückmeldung bekommen hab: “
I leave tonight I think? Jesus- I fucked up” Ich bin daraufhin um 09:00 Uhr früh alleine nach Granada gefahren und er mit dem nächstmöglichen Flug aus LA nach Managua geflogen und erst spät abends angekommen. Mein Tag in Granada war daher sehr gemütlich, zugegebenermaßen etwas anders als erwartet. Am nächsten Tag haben wir dann erstmal den Markt erkundet, dort auf Empfehlung einer sehr netten Nica-Dame gefrühstückt (
gallo pinto, pollo, arroz, frijoles, huevo, café…) und sind dann ganz spontan bei einer Tour zu den
Isletas mitgefahren. Die
Isletas sind 365 kleine Inseln im Nicaraguasee, die bei einem Ausbruch des
Volcán Mombacho geformt wurden. Es sind kleine paradiesische Eilande, umgeben von Mangroven, einer Vielzahl an endemischen Fisch- und Vogelarten, sowie Affen und Schmetterlingen. Dazu gibt es einen Haufen touristische Ausflugsschiffe auf einige wenige (2.000) Einwohner, die hauptsächlich von Fischerei leben. Als wir dann nach dem Ausflug zurück nach Granada gefahren wurden, wollten wir noch in einem lokalen
comedor essen, also hat uns der Guide bei der Busstation aussteigen lassen. Wie es hier so üblich ist, hat uns dort gleich ein Busfahrer angequatscht und lautstark alle naheliegenden Destinationen aufgezählt, in der Hoffnung, dass wir mitfahren. Da ich schon viel von der
Laguna de Apollo gehört habe bin ich
da gleich hellhörig geworden - und hab kurzerhand einen Deal für uns ausgehandelt, sodass wir nur 10 Minuten später mit “take-away” Essen im Plastiksackerl schon wieder im Bus gesessen sind. Tours nach Apollo werden von den Reisebüros hier um 35$ pro Person angeboten, wenn man allerdings mit den “chicken buses” über die einheimische Route hin fährt kommt man mit insgesamt 4$ aus. Und ich muss sagen: Der Trip lohnt sich allemal, die Laguna ist wunderschön.
PLAYA GIGANTE / PLAYA AMARILLO
Unsere nächste Destination hätte kaum besser sein können: Ursprünglich wollte ich nach Popoyo, allerdings waren die Unterkünfte dort so teuer, dass ich mich für einen Nachbarort an der Küste entschieden habe: El Gigante. Die Unterkunft habe ich über
Booking.com gebucht und mir eigentlich nicht zu viel erwartet - wir wurden allerdings sofort eines besseren belehrt: Unser Host, Josue, war ein super freundlicher Surfer, der eine tolle Unterkunft mit großem Garten, Hängematten und zwei sehr verschmusten Hunden direkt zwischen Playa Gigante und Playa Amarillo anbietet. Das beste daran: Der Ort ist nur sehr schwer zu erreichen (Dirt Road) und daher sehr ursprünglich, die Menschen sind super freundlich, alles ist ruhig und weit abseits vom Tourismus. 5 Minuten
von der Unterkunft entfernt liegt Playa Amarillo: Ein kilometerlanger Sandstrand, umgeben von hügelig-tropischer Landschaft. Nur wenige Menschen kommen hier her, außer ein paar Einheimischen und ein paar Surfern herrscht hier Idylle, Lokale und Restaurants gibt es keine. In die andere Richtung liegt etwa 7 Minuten entfernt der kleine Fischerort El Gigante, hier gibt es alles an Supermärkten, Bars, Lokalen und Hostels, falls man sich nach etwas mehr Gesellschaft sehnt. Und somit ist dieses kleine Fleckchen Erde wirklich paradiesisch. Hier wäre ich gern noch länger geblieben. Wir haben einen Tagesausflug zum
Pie del Gigante gemacht, einem Hügel der zwischen zwei Buchten hervorragt - von dort aus hat man einen traumhaften Ausblick bis Costa Rica.
SAN JUAN DEL SUR / MADERAS
Vorab: Ich war nicht begeistert von der Vorstellung nach San Juan del Sur zu fahren - denn diese Stadt hat einen Ruf als Party-, Surf-, Tourismus- Hauptstadt Nicaraguas. Und diesem wird sie auch gerecht. Allerdings war dieser Teil der Reise schon fix geplant, da mein Fotografen-Freund Max aus Graz momentan hier arbeitet und somit war es unumgänglich ihm einen Besuch abzustatten. Glücklicherweise stellte sich aber schnell heraus, dass sein Surf Camp etwa 30 Minuten außerhalb von San
Juan del Sur liegt - nämlich in Maderas - und dort herrscht ein ganz anderer Vibe. Das Camp kann nur über eine holprige Erdpiste mit Jeep angefahren werden, es liegt weit oben in der hügeligen Landschaft mit Ausblick auf San Juan del Sur und die Pazifikküste. Dort oben herrscht eine laue Brise, außer den Brüllaffen die sich lautstark beweisen stört kein Geräusch die Idylle, keine Nachbarn oder Lokale weit und breit. Was für ein toller Ort für ein Surfcamp. Die surfwütigen Urlauber werden jeden Tag an die besten Strände gefahren und kehren erst abends wieder in die Unterkunft zurück. Bestes Frühstück und Abendessen inkludiert, ein Konzept das Freude macht. Und obwohl ich dem Surfen nie angetan war, es wohl auch nie probiert hätte, haben mich Ian und Max gemeinsam überredet den Schritt zu wagen. Also sind wir gemeinsam mit den Gästen einen Tag lang an den Strand gefahren und waren surfen. Ich mit Surflehrer und einer Menge Respekt vor den Wellen. Nur nicht den Mut verlieren, nur nicht verzagen - das war so ungefähr meine Einstellung vor dem ersten Versuch. Und siehe da: Es hat mir so viel Spaß gemacht, ich konnts selbst nicht glauben. Mein Surflehrer war Nica, insofern
waren alle Instruktionen auch auf Spanisch, da hat mir das Lernen gleich noch mehr Freude gemacht. Ich hab mich wohl auch gar nicht so blöd angestellt… immerhin hab ich fast jede Welle geritten. Das war echt ein tolles Gefühl - wir haben uns beide gefreut, wie gut das Surfen auf Anhieb geklappt hat. Neben diesem sehr unerwarteten Glücksmoment haben wir auch noch ziemlich tolle Gesellschaft gehabt: Die Gäste im Surf Camp waren alle umgänglich, freundlich, interessiert und quatschig, wir haben uns über unsere Reisen, Hot Spots und Erlebnisse ausgetauscht und viel gelacht. Das Camp nach zwei Tagen wieder zu verlassen ist uns wirklich schwer gefallen… Zum Glück sehe ich Max bald wieder: Im Februar fliegen wir nämlich gemeinsam nach Florida für den ersten Stop der Beach Major Series in Fort Lauderdale.
OMETEPE
Zurück auf der magischen Vulkaninsel, die Vorfreude war wahrlich groß. Und doch ist alles anders: Das Wetter ist eher schlecht als recht, es regnet und stürmt und alles fühlt sich nass, klamm, kalt an. Irgendwie kein so tolles Gefühl nach so viel Strand und Sonnenschein. Heute früh sind wir noch in die Bucht nach Maderas gelaufen, waren im Meer baden bevor wir uns auf
den Weg gemacht haben… und jetzt sitzen wir im Regenloch im Urwald und wünschen uns eine Regenjacke und eine Decke. Eh lächerlich bei 23 Grad, trotzdem irgendwie unerwartet unangenehm. Ich für meinen Teil hoffe auf strahlenden Sonnenschein morgen früh.
Vamos a ver…
So.. und wer bis jetzt durchgehalten hat, darf wie immer lesen: Fotos gibt es weiter unten. Fortsetzung der Reise folgt (Ometepe, León (III), Matagalpa, Estelí, Somoto, Masaya)
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