Day 1.5 - Über den Wolken

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Eigentlich lässt sich ein Flug von 12 Stunden in einem Wort zusammen fassen: eintönig.

Aber ganz so langweilig war es dann doch nicht, neben mir sitzt ein Japaner, dessen Name ich noch immer nicht weiss. Ich habe keine Ahnung mehr, wie wir ins Gespräch kamen, doch es war sehr lehrreich. Ich konnte ein bisschen über Japan lernen und wurde gar gelobt für meine korrekte Aussprache von japanischen Worten. Er meinte ich sei ja schon fast mehr Japaner als er mit den vielen kleinen Dingen, die ich schon über Japan wisse. Da scheint es doch, als wäre ich nicht der schlechteste Tourist. Allerdings weiss ich, dass ein solches Lob von Japanern nicht immer für bare Münze genommen werden darf. Da darf ich also ruhig noch weiter lernen.

Weil ich fast nicht schlafen konnte (ich schaffte es immerhin auf 20 Minuten auf dem ganzen Flug) ging ich mal eben die Beine vertreten und siehe da, ein weiterer Gesprächspartner.

Diesmal ein Schweizer, der keinen weiteren Wein mehr erhielt (er hatte auch schon ein bisschen was intus). Nun, die ganze Lebensgeschichte werde ich hier vorenthalten, aber einen kurzen Einblick: Er ist verheiratet mit einer Japanerin, hat mehrere Kinder und geht sie besuchen, da er in der Schweiz lebt. Er hasst das fliegen und trinkt daher gerne mal einen.

Bald steht die Landung an und ich bin ideal auf die folgende Orientierungslosigkeit vorbereitet:


• Ich weiss, dass es irgendwo am Flughafen ein Büro gibt für den Japan Rail Pass (habe sogar eine bebilderte Anleitung des Weges dafür)
• Ich weiss, dass ich nach Shinjuku und da in ein nahegelegenes Büro für die Wohnungsübergabe muss (hierzu eine gedruckte Google Maps Ansicht)
• Ich kann auf Japanisch nach der nächsten Toilette fragen


Da kann ja eigentlich nicht mehr viel schief gehen.

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