Von Varanasi zum Meditieren, zu Mutter Thereasa und zu den Ureinwohnern/ Tribes


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Asia
January 23rd 2011
Published: January 23rd 2011
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So wird mal wieder fuer ein update zeit, nach vielen wochen.
Es gilt auch wie immer, die Fotos im Text passen nicht zur Reihenfolge im Text, kann das leider nicht einstellen, daher am besten einfach ein Foto anklicken und getrennt im neuen Fenster alle Fotos anschauen, oder unten am Ende des Textes auf next klicken um alle Fotos auf den naechsten Seiten zu sehen

War die letzten 5 Tage in Koraput, Orissa. Lange 27h Zugfahrt von Kalkutta und dann noch nachts auf Hotelsuche, entweder ausgebucht oder es macht keiner auf, aber nach 1h in der Rikscha herumfahren habe ich was gefunden, war dann auch 2 Uhr morgens.
Koraput ist sehr nett, kleine regionale Stadt im Gebiet der vielen Ureinwohner/ Tribals Indiens, die ich die naechsten Tage besucht habe. Leider wird zur Zeit von Uebernachtungen in den Doerfern gewarnt, da diese Gebiete von den Maoisten unter Kontrolle sind, und es damit nicht mehr sicher ist, obwohl es bisher nie Uebergriffe auf toursiten gab. Was ich aber bisher darueber gelesen habe, geht es hier eher um einen Krieg der grossen Unternehmen, die hier die Ureinwohner mal wieder vertreiben wollen, da es hier riesige Rohstoffvorkommen gibt, und das fuer die Tribes heilige Land und die berge wurde bereits an die grossen Tatas, Essars, usw. Von der Regierung verkauft, wie es eben immer laeuft. Jetzt muessen nur noch die Menschen weg. Das ist hier wohl die letzten Jahrzehnte im Zuge des Fortschritts schon viel zu haeufig passiert. Und die Maoisten sind die einzigen die sich dem annehmen…

Hier in Koraput, mein erster Tag war mal wieder klasse. Bin der einzige Weisse, ausser einem anderen Paar, das ich gesehen habe. Bei einer Tempelbesichtigung lande ich in einer Hochzeit und trotz schwerster Verstaendigungsprobleme bekomme ich Prassat, von den Goettern geweihtes Essen, war echt super lecker. Viele der Gaeste wollen sich mit mir unterhalten und werde am Ende sogar noch gedrueckt und mehrfach abgelichtet. Die Inder sind wirklich wahnsinnig gastfreundlich, auch wenn sie einen nicht mal kennen. Und man wird immer und ueberall angesprochen, und gerne auch fotografiert. Kann ich ein Foto von Dir (ggf. Zusammen mit der Person) machen, echt immer wieder witzig. Die Unterhaltungen laufen haeufig gleich ab: woher kommst du? Alter? Verheiratet? Was noch nicht? Dein Job? Indien, wie findest du es hier? Und dann hoeren haeufig die begrenzten Englischkenntnisse auf, aber manchmal gibts dann doch interessante Unterhaltungen, die laenger dauern. Und die Inder quatschen einen wirklich ueberall an, und sind an einem interessiert, da koennen wir uns eine Scheibe davon abschneiden….. aber kann auch anstrengend sein, je nach Laune eben.


Mein zweiter Tag in Kornaput, Orissa ist krass. Will in ein 80km enferntes Dorf, Onkadeli auf einen Tribalmarkt fahren. Starte morgens um 5.30, leider fahren die Buse nicht so wie sie sollen, wie meist, hier ne Panne und dort ne Panne, d.h. mein Hinweg dauert fast 7 Std., die aber sehr interessant sind, der Weg ist eben das Ziel. Lerne nette Locals kennen, mit denen ich zusammen im Fuehrerhaus eines Trucks mich weiter Richtung Onkadelli vorarbeite. Dann gehts alleine weiter auf der Ladeflaeche eines Kieslasters, und dann noch die letzte Etappe in einem Ambulanzwagen.

In Onkadelli ist es krass, ist ein kleiner farbenfroher Tribal-Markt, auf dem verschiedene Staemme einmal pro Woche aus den Bergen und Waeldern zusammenkommen. Hier wird alles moegliche gehandelt und auch viel Alkohol getrunken. Aus Pfeifenaehnlichen Gebilden wird der harte Alk in den Mund gefuellt. Die traditionellen Trachten und besonders der Schmuck sind der Hammer, fast alle Frauen sind gepierct und ein Stamm ist fast nackt. Vereinzelt gibt es auch Maenner mit Pfeil und Bogen, die aber wohl nur zu Festen genutzt werden, da zur Zeit meist im Wald das Essen gesammelt wird und Ackerbau betrieben wird. Schon sehr krass, wenn man als einziger Weisser alleine unter diesen Staemmen ist. Obwohl es auch andere Touris hier geben soll, nur wo sind die?

Die wenigen normalen Inder, die hier sind oder ggf. auch wohnen kommen zu mir und freuen sich, das ich da bin. Aber da auch vereinzelt mal Tourgruppen hier vorbeikommen, ist ein Stamm schon etwas versaut, d.h. wenn man ein Foto von ihnen direkt machen will, wird das ganz schnell teuer, die wollen fuer ind. Verhaeltnisse richtig Geld.

Ausserdem ist hier auch Maoistenhochburg, die aber fuer Westler bisher nicht gefaerhrlich waren, aber gerade vor kurzen einen wichtigen Regierungsmann fuer 8 TAge gefangen nahmen und in die Waelder verschleppt hat. Das war in dem Ort, wo ich fuer ne STunde auf mein naechstes FAhrzeug gewartet habe…

Der Rueckweg ist einem voellig ueberfuellten alten Mahindra Jeep, ich habe versucht zu zaehlen, das waren bestimmt 50 Passagiere, auf dem Dach, der Motorhaube, hinten und an der Seite haengend, unfassbar. Und ich mittendrin unter den Frauen des Stammes, unter Taschen von Gemuese begraben. Nach 1 STd. geht es dann mit Trampen weiter und ein Local nimmt mich auf seinem Motorrad mit und dann komme ich sogar vom naechsten Ort mit einer deutschen kleinen Tourigruppe weiter, die mich von der STrasse mitnimmt und dann von der naechsten Stadt gibt es auch endlich wieder mal Busse, man koennen die alten Busse luxurioes sein…
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Wie gesagt, bin hier in den Doerfern wie auch in Koraput (der Provinzstadt) fast vollstaendig alleine unter Indern. Dementspraechend werde ich hier schon haeufig mal gewaltig beglotzt und hoere immer wieder die Fragen nach country (Land) und dann gehen die Leute weiter. Mit Englisch kommt man hier nur begrenzt weiter, und mein Hindi ist sehr begrenxt, aber es klappt wie immer. Die Menschen sind hier unwahrscheinlich nett. Habe auch tw. Unterhaltungen (wenn man das so nennen kann), wo ich immer wieder nur auf Hindi sage, dass ich gar nichts verstehe, aber das ist den Menschen egal, die reden einfach auf Hindi oder ihren lokalen Sprache weiter, oder sogar mit ihrenTribalsprachen, von denen ich natuerlich gar nichts kann.

Ja nach 3 TAgen kommt dann eine schlimme Nacht, alle Stunde auf Klo, leichter Durchfall, Magenkraempfe, fieber, Kopfschmerz, Schwaeche und kein Schlaf. Habe sowieso schnon massenhaft stiche am arm entdeckt, sieht aber nach den Bedbugs aus, da eine riesige Ansammlung. Der naechste Tag ist hart, bin so schwach wie ich schon ewig nicht war. Kann kaum essen und auch trinken geht auch kaum. Da ich aber auch rohe Sachen vom Markt gegessen habe, denke ich eher an Magendarmprobleme und verschiebe den Krankenhausbesuch auf den naechsten Tag, je nachdem wie es dann eben geht. Und was kommt raus, Malaria, yipeeh. Bekomme die volle Ladung Medikamente und die schlagen bisher wenigstens relative schnell und gut an. Geht mir am dritten Tag wieder so gut, dass ich wenigstens meinen gebuchten Zug nehmen kann, auch wenn ich noch etwas geschwaecht bin. Hoffe nur, dass alle Parasiten aus dem Koerper kommen und kein Rueckfall kommt. Mit dem Umbuchen der Zuege ist nicht immer einfach, da meist ueberfuellt und ausgebucht, auch wenn es fuer Touris extra Quotas gibt.


So jetzt aber zurueck zu Varanasi und zuerst mal ein paar weitere Anekdoten zu den (Nord-) Indern, fuer die Suedinder nicht immer zutreffend:
Verkehr, besonders Varanasi oje, Anarchie, hier macht echt jeder was er will, faehrt links oder rechts, Mitte, absolutes Chaos und daher muss auch dauerhaft gehupt werden, das ist echt sowas von laut auf den Strassen. Meine zweimal auf dem Motorrad, da musste ich schon ein paar Mal die Luft anhalten…

Frage-Antwort-Spiel, auf alle moeglichen Fragen auf der Strasse ist die Antwort einfach mal Yes, egal was du fragst. Unfassbar, keiner gibt hier zu, dass er einen nicht versteht. So kommt es auch, dass ich auf einer Rikscha lande und der Fahrer immer wieder yes antwortet und mich nach 20min Fahrt zumindest mal in die richtige Richtung zu einem weiteren Inder bringt und dann mal sagt, der Rikschafahrer hat keine Ahnung, wo er dich hinbringen soll und sowas passiert hier gerne mal.

Ausserdem ist hier ueberall ein rotzten, ruelpsen, furtzen, lautes gaehnen angesagt, das muss man sich auch erstmal dran gewoehnen, wenn ueberhaupt moeglich. Laut ist hier sowieso jeder. Unfassbar. Selbst wenn ich irgendwo alleine sitze und lese, kommt jemand und setzt sich neben mich waehrend er extrem laut telefoniert oder eine laute Unterhaltung mit den Freunden anfaengt. Ruecksicht gibt es hier nicht in Indien, noch nicht. Und telefonieren geht hier nur mit freisprecheinrichtung, keiner hat sein telefon am ohr, so kann man jedes gespraech schon von weitem hoeren. Und jeder der ein MP3 Telefon hat, muss das auf voller Lautstaerke durch die Gegend protzen, ob im Zug, Bus oder auf der Strasse.

Pissen und teilweise mehr kann man auch haeufig sehen, ob in den Strassen oder direkt in den fluss oder einfach auf die bahnschienen, genau wie mit dem muell.

Und wenn man einen netten inder wie im zug fuer laengere zeit neben sich hat, dann wird einem alles moegliche erklaert, aber fuer bloede. Das ist ein Sitz, das ist der Zug usw. Unfassbar, halten die uns weisse fuer bloed?

Bueffel- und Ziegenverfolgungen koennen jederzeit stattfinden, und besonders bei Bueffeln heist es aufpassen, die sind tw. echt riesig.

Abwasser laeuft teilweise einfach ueber Treppenstufen oder die Strassen in den Ganges.

Inder haben sowieso eine ganz schwer zu verstehendes Englisch, da fragt man sich manchmal ob das noch Englisch ist, dazu kommt ja noch das sehr begrenzte Vokabular. Getoppt wird das nur noch dadurch, dass die meisten Inder den Mund halbvoll mit einer Tabakplfanzenmischung haben, eine ecklige rote Mischung, die haeufig fast aus dem Mund laeuft, und dann beim Sprechen ihren Mund kaum aufkriegen und eine Tonlage damit erreichen, die man nicht beschreiben kann. Aber man gewoehnt sich ja an fast alles.

Affen gibts in Varanasi ueberall, meist aber auf den Daechern. Einer hat mich doch glatt fast angegriffen, da er unbedingt meinen dummerweise offen daliegenden Apfel haben wollte. Ich habe ihn versucht zu verjagen, aber keine Chance, das geht nur mit einem langen Stock, und bevor dieser doch nicht ganz so kleine Affe mit dann angegriffen hat, habe ich ihn aus lauter REspekt oder war es Angst, den Apfel gelassen.

Ihr seht, es ist ein echte Hass-Liebe mit den Indern.


So was habe ich noch in Varanasi gemacht, war insgs. 4 Wochen dort, ist ne Wahnsinnsstadt.

War einen Tag mit der Ram Krishna Mission (der altbekannten Hare Krishna Bewegung, ihr erinnert Euch?) und deren Gesundheitsbus draussen in den kleinen Doerfern, dort ist Indien eine andere Welt, Armut pur. Hier mit den Angestellten die Dorfbewohner ueber die Basics von Hygiene durch ein Video augeklaert und danach diskussionsrunden gehalten. Konnte an dem Tag nicht viel mithelfen, da nur Hindi gesprochen wurde, gab mir aber einen guten Einblick in deren Arbeit. Hatte ueberlegt ob ich der Basis im Hospital in Varanasi mitarbeite, was ich aber dann nicht gemacht habe. Wahnsinn, wieviel Armut dort noch herrscht, Bilder wie die Klischees von Afrika. Verdreckte arme Kinder, unterernaehrung…. Und die Services der Mission tragen leider nur langsam Fruechte. Der Leiter ist ein Wahnsinnsmensch, der sich dem weltlichen Leben entsagt hat, und nur noch als Arzt ehrenamtlich im dienst der Mission arbeitet.

Ansonsten habe ich viele interessante Menschen in Varanasi kennengelernt und viel Zeit mit ihnen verbracht, meist am Teeshop am Ganges, haeufig auch mit Gitarre und vielen interessanten Gespraechen. Ausfluege auf dem Ganges zum Maharadschapalast und zum besten Curd (Yoghurt) standen an. In einem Shivatempel werde ich mal wieder bunt geschmueckt…

An einem Abend landen wir zufaellig auf einer Hochzeit und werden dort nicht mehr rausgelassen. Tanzen und essen ist super, und die Locals bes. die Maenner tanzen wie verrueckt, auf die Knie runter, springen, flippen total aus und einige Moves aus unseren 80er Jahren…. Und unsere Maedels warden so krass angetanzt und angemacht, kaum zu glauben, wenn man das conservative Verhaeltnis zu ihren indischen frauen sich anschaut…

Werde dann auch noch auf eine Hochzeit von zwei Italiniern, die in Varanasi leben, eingeladen. 1. Tag die Puja im hind. Tempel, sehr interessant und lange, viele Rituale die ich aber nur tw. verstanden habe. Viele Opfergaben und Mantras werden gesungen. Abends lande ich dann wieder mal auf einem der vielen lokalen Konzerte, die Musik ist sowas von anders aber auch meist wunderschoen, mit den Tablas (Trommel) und Cita (Gitarrenaehnlich) und der Gesang ist meist nicht mit Worten zu beschreiben, strange.


Der zweite Tag der Hochzeit ist auf einem Anwesen ausserhalb von Varanasi mit leckerem Essen und abhaengen. Interessant auch da ein Guru und zwei Saddus mit dabei sind, krasse Gestalten, aber schwer mit ihnen ins Gespraech zu kommen, bes. Da der eine nicht mehr spricht (eine Art Schweigeluebde), siehe auch die Fotos.

Nach einer tollen Zeit in Varanasi gehts mit dem Bus ueber 4 Umstiege und einer anstrengenden 10 Std. Tour nach Bodghaya. Immer wieder aufregend, wenn im Bus keiner englisch spricht, aber man landet doch immer wieder im richtigen Bus. Nur in Varanasi waren wir (bin noch mit einer anderen deutschen zusammen nach Bodghaya gefahren) an 3 verschiedenen Busterminals, bis wir am richtigen waren.

Bodhghaya ist der ort, an dem Buddha vor ca. 2500 Jahren seine Erleuchtung erlangt hat, einer von 4 sehr heiligen buddh. Orten. Dementsprechend sind hier viel buddh. Pilger, besonders viele Tibeter, die am Tempel und am Boddhi Baum, unter dem Buddha seine Erleuchtung erlangte, meditieren, ihre religioesen Uebungen/ Praktikten, beten und Puja machen. Eine nicht zu beschreibende Stimmung (Energie) herrscht hier.

Dann gehts ab ins Vipassana Meditationszentrum. Absolute Stille besser gesagt Schweigen fuer 10 Tage, am letzten darf wieder geredet werden, um einen auf die Realitaet am naechsten tag loszulassen. Stille herrscht hier nicht immer, wir sind ja in Indien, und meditieren ist nicht einfach, wenn hier geruelpst, gefurzt und laut gegaehnt und die Tueren geknallt werden. Die Inder kennen eben keine Ruecksicht, das war anfangs eine der groessten Herausforderungen, da ich immer wieder aus meiner sowieso sehr schwachen Konzentration herausgerissen wurde, aber am Ende ist das eher nur noch witzig und man ruelpst mit….
Aber alles in allem ein harte, intensive aber auch sehr wertvolle Zeit. Interessante Menschen, viele Westler und ein paar wenige, dafuer die lautesten Inder, aber man gewoehnt sich daran.

Kann jedem nur empfehlen solch einen Kurs zu machen, gibt es auch in Deutschland bei Karlsruhe und laeuft nur auf Spendenbasis, Essen und alles inkl.
Was haben wir gemacht. Jeden Tag ca. 8 -9 Zeitstunden nur meditiert, im sitzen, man anfangs waren das Schmerzen ueberall am Koerper und nach drei Tagen hiess es, 3 einstuendige Sitzungen bitte ohne Positionsaenderung….Die ersten 3 Tage haben wir uns nur auf den natuerlichen Atem konzentriert um den Geist zu schaerfen. Abends gibt es ein 90min. Video zu Buddhas Lehren, da diese Medi. Technik von Buddha entwickelt wurde, und das hat nachwievor heute alles Gueltigkeit und wurde sogar von der Wissenschaft nachgewiesen.

Nach drei Tagen geht es darum den Koerper besonders die Hautoberflaeche zu beobachten und alle Gefuehle wahrzunehmen. Und das ging soweit, dass ich an den letzten Tage tw. Energiestroeme durch meinen Koerper gejagt haben, unbeschreiblich.

Was ist die grobe Theorie hintendran, nur ganz grob. Wir Menschen leiden. Warum, da wir anhaften, begehren, aber auch negative Ausbrueche wie Wut und Aerger usw. haben. Das ist aber alles vergaenglich, da das wichtigste Naturgesetz aller ist, alles ist vergaenglich, und das gilt es hier bei dieser Technik selbst zu spueren, am eigenen Koerper mit den Gefuehlen, die kommen und gehen, ohne das man meist selbst was dazu tun kann. Das wichtige ist hier, der Verstand/ Geist reagiert im Unterbewusstsein auf diese Koerpergefuehle, denkt nur wie schnell wir veraergert ueber immer wieder die gleichen Dinge sind, Konditionierung eben. Und mit dieser Technik versucht man mehr Bewusstsein auf Atem und Koerper zu bekommen und nicht mehr blindlings aufgrund seiner alten Konditionierungen zu reagieren und sein Leid zu vergroessern. Mit reagiert nicht mehr, man agiert. Mit dieser Technik kann man seinen Verstand/. Geist sogar von den Unreinheiten reinigen. So dass ganz grob, und wahrscheinlich schwer fuer Euch verstaendlich, aber hier geht es auch nicht um graue Theorie, jeder lernt und erfaehrt das fuer sich selbst im Laufe seiner Meditationspraxis, also experimentell und nicht wie fast alle anderen Techniken, nur intellektuell. Ich meditiere seit dem mind. 1 tw. 2 Std. am Tag, und werde mal schauen, was ich noch in Indien so alles lerne, werde aber hier auf jeden Fall mit Vipassana weitermachen.


Kalkutta
Von Bodghaya geht es mit dem Nachtzug nach Kalkutta, nachdem ich zwar erstmal im falschen zug lande und dann mitten in der Nacht an einem Bhf. Aussteigen bzw. Umsteigen darf.
Ankunft im groessten Bahnhof Indiens, und draussen schon sehr krasse Armut, Menschen liegen an den Strassen, leben im Tunnel, die Klischees die man von Kalkutta eben kennt. In der Stadt gibt e saber auch ein anderes Bild, breite Strassen mit tollen alten Kolonialbauten, Muell liegt hier nicht ueberall rum, grosse Parks, alte Denkmaeler, alte christliche Kirchen, die typisch gelben Taxis, und viele Polizisten die den Verkehr regeln. Aber auch hier findet man an den strassen zu viele Obdachlose, arme, Bettler. Interessant hier, dass zu einer speziellen Mittagsstunde die Fahrtrichtung auf den Strassen wechselt, was das Verkehrschaos etwas reduziert. Hier gibt es auch noch die Handrikschas, wo ein Mann den Gast zieht. Kalkutta ist fuer eine 15 bis 20 Mio ind. Stadt eine relative relaxte Stadt, und die Bengalis sind meist sehr nett und offen und interessiert. Auch das Essen ist wie immer sehr gut, ernaehre mich sowieso nur noch von den vielen Strassenstaenden, die extreme guenstiges und gutes Essen haben.

Es gibt aber auch noch das andere Kalkutta, die Slums und die erlebe ich bei meinen 3 Tagen Volunteerarbeit bei einem der 10 Muttertheresa Hauesern, das direct an einer Bahnstation und im Slum liegt. D.h. immer ein paar 100 Meter durchs Slum durch und die Kids haengen an einem, springen auf einen und die obligatorischen fragen nach Geld und Schokolade.
Nachdem ich ein kurzes Briefing mit vielen anderen Volunteeren im Haupthaus von Mutter Theresa erhalten habe, geht es am Folgetag schon los. Keine Einarbeitung, einfach mithelfen.
Ich arbeite in der Mission, wo die Alten, Sterbenden und kranken Menschen von der Strasse, die meist keinen anderen Menschen mehr haben, sind. D.h. mein Job ist von Waesche waschen, Geschirr spuelen, Fussnaegel schneiden, eincremen, Kleidung wechseln, Spazierengehen, und einfach fuer die Menschen da sein. Nicht immer einfach, da auch einige mal in die Hose pissen und sche…, aber trotzdem ist es ein tolles Gefuehl wenn man den Menschen auch nur in drei TAgen etwas gutes tun kann, und ein Laecheln sehen kann, bei denen die es noch realisieren. Ausserdem habe ich hier viele interessante tw. Langzeit- Volunteere getroffen oder Menschen, die immer wieder kommen. Fuer mich war es ein Vorgeschmack auf meine Volunteerarbeit die noch kommen wird, aber entschieden habe ich da noch nicht, ist auch zur Zeit nicht meine Staerke, moechte am liebsten gar keine Plaene machen. Ich weiss, das ist ein anderer Thorsten in Deutschland, aber hier unternehme ich zwar auch weiterhin viel, aber will das relativ ungeplant machen.

Ausserdem habe ich viel ueber Mutter Theresas Geschichte gelesen und ihr Grab besichtigt, eine beeindruckende Frau, die es geschafft hat, aus ihrem Orden eine weltweite Organisation zu machen, die den Armsten der armen hilft, da sie in diesen Jesus sieht und somit Liebe und Mitgefuehl geben will.

Achso und wo bin ich jetzt:bin seit heute Morgen nach 2 Tagen Reise in der Naehe von Chennai, Tamil Nadu, im Sueden Indiens angekommen. Endlich mal wieder Meer mit extremer Hitze und vielen alten Tempelanlagen..... Magen ist immer noch nicht ok, aber fuehle mich weiterhin besser, nahe 95%, hoffe das bleibt so, was ja bei Malaria nicht immer der Fall ist.


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2nd March 2011

De Beppo un die Affe
[quote]habe ich ihn aus lauter REspekt oder war es Angst, den Apfel gelassen. [/quote] Toller Bericht wiedermal. Vielleicht hat der Affe jetzt die Scheisserei und dir gehts dadurch wieder besser ;) Wo gehts denn als nächstes hin????
3rd March 2011

@ Oli
das waere perfekt. Du bist echt Mr. Quote fuer mich. Deinen Augen entgeht nichts. Wie gehts Dir? Was machen die Plaene mit der Frau? LG Thorsten
10th March 2011

Hi
Wie viele Frauen hast Du inzwischen geheiratet? ;-) Servus aus München, Pascal
5th April 2011

@ Pascal
naja Pascal jeder Mann braucht doch mindestens 3 Frauen....

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