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Published: March 26th 2014
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der heutige tag beginnt verregnet und wird auch nach den mitteilungen von zu hause nicht besser. das wetter spiegelt meine stimmung.
bei leichtem nieseln fahren wir, nach einer nacht in unserem faszinierend unfreundlichen hotel, zu einer trekking-site. dort werden wir mehr oder weniger aus dem bus geworfen, lediglich mit einer zeitangabe für die abholung, und dann stehen wir da. im regen. und natürlich wird der regen immer stärker und stärker, bis es aus schaffeln gießt! wir marschieren also richtung ngu lam peak, auf nassen steinfließen und über gefährlich rutschige erd- und wurzelpartien, durch den wald, im strömenden regen. wäre das wetter heute nicht gar so mies, wäre diese kleine wald/berg tour mit sicherheit bezaubernd gewesen. in diesem fall trotten wir eben mit gesenkten köpfen den pfad entlang, verlaufen uns einmal kurz, weil mit gebeugtem haupt nicht gut weg finden ist und erklettern schlussendlich triefend (obwohl wir, im gegensatz zu den anderen mitreisenden eh gut ausgerüstet sind…) den ngu lam peak. voll freudiger erwartung ob einer belohnung in form von herrlicher aussicht über die inseln, zwinkern wir durch den regen… in dichte nebelschwaden! es folgt ein rascher abstieg und eine unspektakuläre rückfahrt ins hotel. nach einem, für vietnamesische verhältnisse, völlig lieblos zusammen
gestellten lunch, steht uns der nachmittag frei zur verfügung. wir beschließen also, durch die “hauptstraße” von cat ba zu schlendern und uns auf die suche nach echtem kaffee (instant ist leider viel zu verbreitet) zu machen. am hauptplatz, vor dem hafen, hat uns schon am morgen kommunistische folklore musik eingelullt und wieder einmal sehe ich mit einem lächeln die partei-typischen stahlgebilde und die charmante platz-atmosphäre und denke an meine liebe mama :-).
mir kommt es fast so vor, als wäre vietnam noch kommunistischer als china - es ist wie in einer parodie! gemütlich durchwandern wir den hafen, könnten am weg immer wieder mopeds ausleihen - das scheint eine gute einnahmequelle für die einheimischen männer zu sein, und gelangen dann per zufall auf einen sehr schönen weg, die klippen entlang mit, dem wetter entsprechend, traumhafter sicht auf die umliegenden inseln. ich bin mir nicht sicher, ob man sie inseln nennen kann, weil sie eher aus dem wasser ragenden bergen gleichen. “insel” ist irgendwie falsch. es bedürfte wohl einer eigenen expression, derer die vietnamesische sprache wohl gerechter würde. am rückweg finden wir noch ein entzückendes kleines cafe, das jeglicher lonely planet oder trip advisor auszeichnung gerecht würde, und bestellen köstlichen vietnamesischen kaffee,
yogurt, früchte und pancakes. die stimmung ist getrübt, aber ich erzähle dem markus geschichten über meine großmutti und das macht es ein wenig leichter.
am späteren nachmittag werden wir zurück auf das boot (ein anderes) gebracht und in der uns nun bereits etwas vertrauteren, wenngleich barscher und viel zu lauter weise über die regeln an bord aufgeklärt. die vietnamesen haben eine gewöhnungsbedürftige art, uns herum zu kommandieren und ich bin mir meiner ersten positiven imression bezüglich der einheimischen nicht mehr so sicher. sie sprechen mit uns wie mit hunden, aber ich glaube, es ist nicht wirklich abfällig gemeint, auch der umgangston untereinander scheint barscher als der unsrige. jegliche interaktion ist einfach aufgrund der sprachbarriere erschwert. die englischkenntnisse, selbst die der im tourismus tätigen, sind äußerst spärlich und die aussprache kommt einem ratequiz unsererseits gleich. wenn zb “after lunch” gemeint ist, kann es sein, dass es hier “when finit lun” gesagt wird. “tripple room” klingt wie “cheaper room”. das ist schade, weil dadurch eine geführte tour ihren sinn verliert - wenn wir etwas über einen ort wissen wollen, googeln wir es. aber, wie hat schon meine großmutter (und auch meine mama!) gesagt: “schlag es nach, wenn du es nicht weißt - dann merkst du es dir auch besser.”.
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