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Published: March 15th 2014
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E.B.C., 5365m
heute ist es also soweit: wir gehen ins everest base camp!
markus hat in der nacht leider ganz schlimme kopfschmerzen und ich hab mein wassersystem im bett entleert (ich kann nur mit stark erhöhtem oberkörper schlafen, sonst meine ich zu ersticken und der rucksack unter mit enthielt auch den camelbag, den ich brav ausgedrückt habe), die restliche nacht bleibt mir nur wenig raum, um im trockenen zu schlafen. etwas früher als sonst geht es vom mother earth house richtung gorak shep, dem tor zum everest base camp. der teils sehr steinig-felsig-staubige, aber vor allem wahnsinnig steile weg auf 5.100 höhenmeter zehrt ungemein an uns. die höhe lässt sich einfach nicht leugnen und wir gehen, wie 80jährige mit rollator und schnaufen, wie ein lungenkranker im 3.stock. es ist erbärmlich! markus' kopfschmerz beruhigt sich auf diamox, mexalen und xefo auf erträgliche ausmaße. ich habe heute einen besonders sentimentalen tag und bilde mir dauernd ein, die omi neben mir zu haben. wenn es besonders hart wird, bilde ich mir sogar ein, sie sagen zu hören “geh weida, geh weida…”. es ist gruselig - vielleicht bin ich schon so mit mir beschäftigt, dass ich auch plötzlich sensibler auf meine spirituelle umwelt
reagiere… auf jeden fall hilft es mir, weiter zu gehen! nach einer gefühlten ewigkeit kommt endlich gorak shep und die yeti lodge in sicht. nach kurzer stärkung mit suppe (mehr kriegen wir fast nicht mehr runter) und genießen der wenigen wirklich warmen sonnenstrahlen, geht es auf zum base camp. wir haben uns das nicht so schlimm vorgestellt, gut 200 höhenmeter und 1,5 stunden zeitangabe für einen weg…
in wirklichkeit ist es ein zermürbender weg über hohe steine, hinan und hinab, ständig werden wir von schwer beladenen portern überholt. eeendlich zeigt sich ein kleiner bunter punkt in der steinwüste des khumbu gletschers. doch dieser punkt scheint keinen meter näher zu kommen, egal wie verzweifelt wir über die geröllabhänge klettern. nach einer gefühlten ewigkeit, erkennen wir gebetsfahnen an der grenze zwischen geröll und gefährlich spitz zulaufenden gletscherausläufern. das bild ist bizarr. der gletscher mit seinen tausenden, blau-türkis leuchtenden spitzen in der ebene (wie ein fakir brett) ist so strahlend, dass an ein absetzen der brillen gar nicht zu denken ist. wir steigen also ein paar höhenmeter in das gletschertal und erreichen, mühsam über steine kletternd, das everest base camp, das zu dieser jahreszeit nur aus einem haufen steine und darum gewickelten gebetsfahnen
besteht. etwas enttäuschend für den langwierigen anstieg. wir verewigen uns auch auf einem der vielen steine, die bereits namen aus der ganzen welt zieren. nach vollendeter foto session beginnt für uns der rückweg, der uns allen, vor allem aber der armen michi, die letzte kraft kostet! ich glaube nicht, dass wir je so erschöpft waren in unseren leben, als zu dem zeitpunkt als wir uns wankend in die lodge schleppten. eine gute zeit lang konnten wir nur sitzen. nicht reden. nur sitzen. und atmen. warum wir das nochmal machen? zur zeit haben wir unsere motivation zu diesem wahnsinn vergessen…
halbwegs erholt und sogar in anderem (nicht frischem, wir wollen mal nicht überteiben!) outfit, sitzen wir nun im aufenthaltsraum, vernehmen den mittlerweile vertrauten geruch von kerosin im kleinen ofen und warten auf die obligatorische tea-time mit unserem guide, um 5pm. heute wird allerdings erstmals mit den berühmten yak-fladen geheizt. nachdem es hier von yaks nur so wimmelt, lassen sich deren hinterlassenschaften auch alle paar zentimeter identifizieren. die fausgroßen knödel werden dann flach geklopft, zum trockenen an die sonne gelegt und anschließend wie bricketts (geruchsneutral!) zum heizen verwendet.
hier möchte ich mich nochmal bei allen bedanken, die an meinen wärmenden schichten mitgewirkt haben! DANKE mam, omi, dad, manu, kathi!
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