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Published: March 15th 2014
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kala pathar, 5.545m
heute werden wir früh aus den federn geworfen, um noch in völliger dunkelheit, unter den zilliarden sternen des himalaya, den kala pathar zu besteigen. man muss ehrlich zugeben, dass jener, umrundet von den wirklich großen, eher lächerlich aussieht - ich finde, der kala pathar wirkt wie der kackhaufen, der anderen berge. verzeiht meine ausdrucksweise, aber wenn ihr ihn googelt, dann wisst ihr, was ich meine.
na gut, er ist also nicht besonders imposant. die guten 400 höhenmeter, die er uns auf nüchternen magen bei -13grad C abverlangt, sind aber gedenkwürdig.
mindestens 20 mal habe ich ans aufgeben gedacht - bei zu dünner luft und einem ernüchternden blick an die spitze, welche sich nur weiter nach oben zu winden scheint, braucht es all unsere mentale stärke um weiter zu gehen. wir waren beide verzweifelt. war das machbar? dieser blöde kleine hügel soll uns unser nepal-gipfelerlebnis verleiden? der ausftieg scheint kein ende zu nehmen und ich konzentriere mich nur noch, tief und schnell atmend, auf den schritt von kumar, unserem guide, vor mir. auch in den verschnaufpausen meide ich den blick richtung spitze - es ist zu deprimierend.
und irgendwann… mit tauben zehen und schmerzend eisigen fingern (auch
unter omis handschuhen!) beginnt das letzte stück. eine wackelige kletterpartie über schieferartiges gestein, hinan zur gebetsfahnen geschmückten spitze. oben angekommen, kündigen sich tränen der erleichterung, aber auch purer erschöpfung an. wir haben es also geschafft! gut 5.500 höhenmeter - 5 kilometer höher als wien!!! die umliegenden bergspitzen erstrahlen in der morgensonne und ich muss mein voreiliges urteil zu diesem, im vergleich, kleinen berg revidieren - die aussicht ist den aufstieg (fast) wert!
der abstieg in der aufsteigenden morgensonne ist zwar kein vergnügen, die erleichterung, den kala pathar bezwungen zu haben, beflügelt uns aber…. und die aussicht auf ein großes warmes frühstück :-)
zeitgleich reist auch eine 8-köpfige amerikanische gruppe mit uns. mit anderen guides, aber von derselben firma. die sind alle bis auf die zähne mit fancy pansy sportausrüstung ausgestattet - jeder von denen steht jeden tag in gut 1.000 dollar teurem outfit dar… jedenfalls haben es lediglich zwei von denen auf den kala pathar geschafft! der hat uns fertig gemacht, der kleine kack-haufen!
gleich anschließend an das frühstück beginnt unser abstieg richtung lukla über lobuche nach pheriche.
danke an dieser stelle auch an all jene, die so fleißig daumen gedrückt haben für schönes wetter! jeden tag durften wir unter
ungetrübter himalaya sonne trekken! heute, während des abstiegs, zieht sich zum allerersten mal ein wölkchen über uns zusammen und zu mittag beginnt es dann auch zu hageln/schneien. das macht uns aber nichts aus, dank unserer feinen jacken!
am frühen nachmittag kehren wir ein und erhalten (wie zur belohnung) jeder eine heiße schale wasser - katzenwäsche dieser art ist hier oben schon purer luxus. falls jemand irgendwann auf die idee kommen sollte, mich “prinzessin” zu nennen, möge er sich folgendes bild ins gedächtnis rufen: das zimmer hat knapp über null grad, die tür lässt sich nicht vollkommen schließen, anna zieht sich unter lautem zähne-geklapper bis auf die flip-flops aus, um sich dann nach gesicht-wäsche in einen 25cm bottich zu stellen um alles andere zu waschen. nicht außer acht zu lassen ist hierbei der balanceakt auf nepalesischem wasserwaage-boden! ich musste selbst auch lachen, es war einfach zu verzweifelt komisch! jetzt liegen wir wieder in voller daunenjacken montur im schlafsack und warten darauf, dass im aufenthaltsraum eingeheizt wird…
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