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Published: April 11th 2011
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Im Flugzeug nach Vientiane sitze ich neben einem Herrn, mit dem ich gleich ins Gespräch komme. Er stellt sich mir als Mitarbeiter des Agrarministeriums vor. Er initiere und betreue Projekte in Laos, die den Bauern Alternativen zur hier allgemein üblichen Brandrodung nahe bringen soll. Bei dem Gespräch vergeht der Flug im Flug. Anschließend lädt er mich mit Sack und Pack in sein Auto und er und seine Tochter Vi machen eine ausgiebige Stadtrundfahrt durch Vientiane. Anschließend bringt er mich noch von einem Hotel zum nächsten, da die meisten (in meiner Preisklasse ;-) )ausgebucht sind. Wow, überglücklich dieser Erfahrung schlafe ich abends schnell ein.
Nach etwas Tempelbesichtigung mit einem amerikanischen Pärchen auf verspäteten Honeymoon (Hochzeitsreise) bei Regen (was auch sonst, ich fühle mich schon langsam verfolgt) genieße ich das träge vor sich hinplätschernde Leben hier. Alles ist total relaxed und die Leute sehr freundlich – es setzt sich fort, was ich schon in Luang Prabang erlebt habe.
Wenn man nach dem Dunkelwerden durch die Straßen läuft, rufen einem die Einheimischen „Hello“ hinterher. Kaum habe ich mit „Sabaai Di“ geantwortet, habe ich auch schon ein Glas Bier in der Hand und einen Stuhl unter dem Hintern. Unter fröhlichen „Damm“-Rufen (Prost) erfährt das Glas
vielfache Leer- und Füllung.
Laos hat nicht so viele Sehenswürdigkeiten, wie man sie anderswo erwartet. Die Lebensart hier vermittelt einem irgendwie ein schönes Gefühl, das sich durch mich nicht so richtig fassen und auch durch keinen Reiseführer rüberbringen läßt. Ich liebe es, hier meine Zeit zu verbringen, die dem Faulenzen näher kommt als dem Erlebnistourismus.
Noch gibt es hier verhältnismäßig wenig Touristen, doch die Branche befindet sich auf dem aufsteigenden Ast. Es wird wahrscheinlich nicht ewig dauern, bis auch hier die Neigung zum schnöden Mammon, den die Touristen ins Land bringen, stärker wird und die Leute Wege finden, daran zu kommen, wie ich es teilweise aus Vietnam, Thailand und Kambodscha kenne. Ich kann nur hoffen, dass Laos sich seine Lebensart erhält.
Dabei fällt mir ein, dass ich auf meinem Weg durch die Stadt auch des Öfteren auf ältere Herren treffe, welche sich darüber beschwerend unterhalten, dass sie ständig soviel für Frauen in Thailand und Laos bezahlen müssen, nicht nur für den Beischlaf, sondern auch noch für Kost und Logie. Und dabei tun sie auch noch so viel Gutes und helfen den Familien der Mädchen durch ihre Dollar. Jeden Tag ca. 30 $ für eine junge hübsche Frau zu bezahlen,
ist schon ganz schön teuer. Und Viagra für 25$ für 6 Tabletten kommt ja schließlich auch noch dazu. Während ich mir diese feisten Säcke so anschaue, denke ich nur bei mir, dass 1.000$ und ein Herzinfarkt für eine halbe Stunde noch viel zu billig wären. Natürlich lasse ich es mir nicht nehmen, ihnen zu erzählen, dass ich von Laotinnen zum Essen eingeladen wurde und sie sich auch nicht vom Bezahlen abbringen ließen. Da fiel ihnen nicht nur die Kinnlade runter, sondern sie auch vollends vom Glauben ab.
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