Lotus Pokus...


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Laos' flag
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April 23rd 2006
Published: April 23rd 2006
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That Luang in Vientiane...That Luang in Vientiane...That Luang in Vientiane...

Laos' religioeses Nationalsymbol
Nach Nord- und Zetrallaos bin ich nun in Vientiane, der Hauptstadt im "Land der Lotusbluete" oder auch im "Land der 1 Million Elephanten" angekommen.

Hier befindet sich das religioese Nationalsymbol von Laos: der That Luang. Der Tempel steht von einer Art “buddhistischem Kreuzgang” umgeben 3 Stockwerke hoch auf einer kleinen Anhoehe. Mit reichlich goldener Farbe verziert, blinken hier Lotusblueten ueber Lotusblueten (insgesamt circa 400) in der Sonne.

Der That ist eine der wenigen Attraktionen hier. Generell ist Vientiane wohl nur eher aufgrund seiner Funktion wichtig: denn dafuer dass Vientiane die Hauptstadt ist, macht es mit 250.000 Einwohnern einen angenehm ruhigen Eindruck - im krasser Gegensatz zu Bangkok! Dort sind Verkehrschaos, Hektik und Abgasgestank allgegenwaertig. Hier in Vientiane herrscht die Ruhe selbst: auf der Strasse sitzen die Leute im Schatten und vertreiben sich die Mittagshitze mit einer Partie “Dame”. Selbst der Mekong legt in der Regenzeit eine kleine Entspannungspause ein. Er fliesst zwar, aber eben sehr gemaechlich und nur auf circa einem Drittel oder Viertel des Flussbettes, das er zu Zeiten des Suedost-Monsuns einnimmt.
Neben der Ruhe faellt die koloniale Vergangenheit der Franzosen hier ausnahmsweise einmal positiv auf: nicht nur, dass ich dank vieler franzoesischer Beschriftungen in der Lage bin
Lotus, oh Lotus...Lotus, oh Lotus...Lotus, oh Lotus...

...Aufgang zum That Luang
ab und an mal ein Schild zu entziffern: nein, man bekommt auch in fast jedem Restaurant richtig leckeres Baguette! So gut, wie es kein Franzose besser backen kann! Das Baguette ist trotz des von mir sehr geschaetzten lokalen Essens der Laoten mal eine angenehme Abwechslung.
Daneben bringt die franzoesische Kolonialherrschaft natuerlich auch mit sich, dass ich hier in Vientiane so viele franzoesische Touristen wie nirgendwo sonst gesehen (v.a. gehoert) habe. Ihnen kommt sicher gelegen, dass sie hier in Vientiane trotz, bzw. gerade ihrer typisch fanzoesischen Affinitaet zu Fremdsprachen durchaus noch Verstaendnis bei der Lokalbevoelkerung finden - sprachlich jedenfalls.

Franzoesisch dominiert ist nicht nur die Brotsorte, es ist auch die Vielzahl der Gebaeude, die nach der Totalzerstoerung Vientianes im Jahre 1828 entstanden sind. So faellt der architektonische Einfluss kommunistischer Herrscher auf die Gestalt von Vientiane eher spaerlich aus. Jedenfalls spaerlicher als ich erwartet hatte. Die typischen Elemente des Sozialistischen Staedtebaus sind nur wenig anzutreffen und so fehlen massenhafte Arbeitersiedlungen wie sie in weiten Teilen Osteuropas (oder in Berlin-Marzahn) bestehen komplett; ebenso wie ein zentraler Aufmarschplatz, auf welchem eine "Sozialistische Arbeiterschaft" der verknoecherten Fuehrung der "Volksreublik Laos" zujubeln koennte.
Seit der Machtuebernahme der Kommunisten (1975) wurde lediglich die noerdliche Ausfallstrasse so
Wenn die grosse Hitze kommt...Wenn die grosse Hitze kommt...Wenn die grosse Hitze kommt...

...hilft nur noch 'ne Partie Dame.
angelegt, dass sie sich “typisch sozialistisch” ausnimmt - und sie aufgrund ihrer Dimension prima fuer Paraden und Aufmaersche taugen wuerde. Wuerde - waere da nicht das "Victory Gate", das am Ende ebendieser Ausfallstrasse steht (siehe Foto). Denn die Absicht des “Victory Gate” ist es, an alle Laoten zu erinnern, die auf Seiten der Koeniglichen, d.h. vor der Zeit der kommunistischen Machtuebernahme 1975 ums Leben gekommen sind. Warum es dann Siegestor heisst, kann ich nur vermueten: wegen der Aehnlichkeit zum Pariser Vorbild “Arc de triomphe” vielleicht? Wieviel sozialistische Paraden letztendlich vor solch historisch widerspruechlicher Kulisse tatsaechlich stattgefunden haben… wer will das schon sagen?

Ironischerweise besagen Geruechte zu dem Tor, dass der Beton fuer das “Victory Gate” von den USA in der Absicht zur Verfuegung gestellt wurde, Vientinae damit den Bau einer Rollbahn am Flughafen zu ermoeglichen. Vom “Missbrauch” des Betons ruehrt daher auch die inoffizielle Bezeichnung des Tores "Vertikale Landebahn".



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Mekong in Vientiane...Mekong in Vientiane...
Mekong in Vientiane...

...diesmal in der Trockenzeit.
Arc de triomphe...Arc de triomphe...
Arc de triomphe...

...hier in seiner laotischen Ausgabe alias "Victory Gate".
Blick vom "Victory Gate"...Blick vom "Victory Gate"...
Blick vom "Victory Gate"...

...tatsaechlich Paradestrecke oder doch nur ueberdimensionierte Verkehrsader?


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