Chengdu


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October 18th 2009
Published: October 19th 2009
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Ich bin in Sichuan, das für seine scharfe Küche berühmt ist. Wie ich festgestellt habe, ist meine Zunge wohl doch schon stärker an scharfes Essen angepasst als ich dachte. Jedenfalls empfand ich die kalten Sichuannudeln, Ma Po Dou Fu (es schmeckte fast genau so, wie ich es selber koche, ich kann also chinesisch kochen ;-) ) oder das in Chiliöl gebratene Schweinefleisch nicht als schärfer als diverse Thaigerichte. Zumindest bei Ma Po Dou Fu (Tofu in einer Hackfleisch-Soße mit Frühlingszwiebeln, Chiliöl, Chilis und Sichuanpfeffer) bin ich mir auch sicher, dass keine Ausnahme für mich als Ausländer gemacht wurde. Ich habe es nämlich in einem kleinen Straßenrestaurant gegessen (dort schmeckte bisher alles immer am besten) und erst nach der Zubereitung fragte der Koch, für wen es sei, woraufhin die Bedienung mit "Laowai" antwortete und auf mich deutete. Die Schärfe ist allerdings eine andere Art als die thailändische und fällt vor allem auch durch den Sichuanpfeffer auf, der auf den Lippen einleicht taubes Gefühl hinterlässt. Leider bin ich nicht dazu gekommen, hier den berühmten mit reichlich Chilis angereicherten Hotpot (chinesisches Fondue) zu essen, da den Leuten, die ich hier kennen gelernt habe, dieser zu scharf ist.

In Chengdu habe zum ersten Mal seit Shanghai wieder bei einem Couchsurfer übernachtet. Seine Name ist Dhane, er ist Lehrer, Mitte 50 und Amerikaner. Von den USA will er aber spätestens seit 9/11 nichts mehr wissen. Dhane kam bereits Anfang der 70er Jahre nach Asien, damals als US-Soldat auf die Philippinen (Er hatte Glück und musste nicht nach Vietnam). Seither ist er eine ruhelose Seele und hält es nie länger an einem Ort aus. Er ist unter anderem mit dem Wohnmobil durch Europa gereist, hat im Grenzgebiet von Myanmar/Burma und Thailand mit birmesischen Waisenkindern gearbeitet und ist jetzt Lehrer für Kindergartenkinder in Chengdu. Ursprünglich wollte er sich danach als Guru in Nepal zur Ruhe setzen, entschied sich aber dann doch dafür, in zwei Jahren in einem Waisenhaus in der Nähe der chinesisch-nordkoreanischen Grenze zu arbeiten. Aber vielleicht geht er auch nach Sibirien um nach Gold zu graben. Ein wenig verrückt ist er schon. Beispielsweise kaufte er spontan einem Straßenhändler zwei Vögel ab und hatte anschließend zwei Tage lang das Problem, dass es in der ganzen Stadt scheinbar kein Vogelfutter zu kaufen gab, weil sämtliche Zoohandlungen ausschließlich auf Katzen und Hunde ausgerichtet waren.

In der Nähe Chengdu war übrigens auch im Mai 2008 das Epizentrum des
SchiffrestaurantSchiffrestaurantSchiffrestaurant

Dieses Restaurant befindet sich an Land und hat nur die Form eines Schiffes.
großen Erdbebens in China. In Chengdu sieht man hiervon nicht viel. Laut Dhane wurde in der Region schneller wieder aufgebaut ls in New Orleans nach dem Hurrikan Kathrina. Als wir gemeinsam mit einer Freundin von Dhane, einer deutschen Lehrerin, die aber seit Jahren nicht mehr dort lebt (zuletzt arbeitete sie 2 Jahre in Peking, davor - bis 2004 - in verschiedenen Städten in den USA; zwischendurch war sie immer wieder auf Reisen), besuchten wir eine Kleinstadt in der Nähe Chengdus, in der vor über 2000 Jahren ein Fluss begradigt wurde, in der heute immer noch weiter ausgebauten Anlage gibt es einen Park mit Tempeln, von denen viele zerstört wurden und sich derzeit im Wiederaufbau befinden.

Ich habe mch übrigens entschieden, den nächsten Abschnitt der Reise in den Bergen im Weten Sichuans zu verbringen. Nach der smogdurchdrängten Luft in Chengdu benötige ich dringend einen Klimawechsel.


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