Ein Arztbesuch


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China's flag
Asia » China » Beijing
October 5th 2009
Published: October 7th 2009
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Heute Morgen war ich im Krankenhaus, um mein leichtes Ohrproblem lösen zu lassen. Nachdem ich zunächst versucht hatte, über andere Wege die Adresse eines HNO-Arztes herauszufinden, hatte ich mittlerweile die Geduld verloren und ging einfach in eines der beiden Krankenhäuser, die vom Lonely Planet empfohlen wurden.

Im Eingangsbereich herrschte große Hektik. Überall liefen Besucher, Patienten und Personal durcheinander. An der Info-Theke standen mehrere Leute und redeten gleichzeitig auf die mit Mundschutz ausgestattete Krankenschwester ein.

Als ich es endlich schaffte, sie zu fragen, ob sie englisch könne, schaute sie mich erschrocken an und wendete sich an einen Arzt. Dieser winkte mich beiseite und übergab mich dann einem jungen Mann in Uniform (Davon gibt es in China so viele, ich weiß nie, ob es sich jetzt um Soldaten, Polizisten oder einfach nur um Putzleute handelt). Dieser geleitete mich festen Schritts in einen hinteren Teil der Klinik, der ausschließlich Ausländern vorbehalten ist.

Auch hier trugen die Krankenschwestern Masken, sprachen aber immerhin englisch. Nachdem ich mein Anliegen geschildert hatte, musste ich erst einmal ein Formular ausfüllen und meine Adresse in China eintragen. Dummerweise wusste ich diese nicht auswendig. "Mei guanxi", meinte daraufhin die Schwester und deutete auf die Zeile mit der Telefonnummer. Diese würde Ihr genügen. Letztendlich begnügte sie sich mit meinem Achselzucken und schickte mich zur Registrierung. Dort wurden die Daten aus meinem Pass übernommen, mit dem Formular verglichen und ich musste 5 RMB (ca. 50 ct.) Gebühr entrichten.

Ausgestattet mit einer nagelneuen Mitgliedskarte und einer Quittung musste ich nun zur Kasse. Nachdem ich dort 100 RMB Behandlungskosten gezahlt hatte, durfte ich schließlich wieder zur Krankenschwester, die mir einen Warteplatz zuwies. Ich hatte nicht einmal die Zeit, in meinem Sprachführer zu blättern, da forderte sie mich schon auf, mitzukommen.

Sie begleitete ich einen Stock höher in die HNO-Abteilung, wo ein einsamer Arzt in einem Behandlungszimmer saß. Die Einrichtung sah alt aus, aber sauber und der Arzt verstand sein Fach. Ohne ins Detail gehen zu wollen, die Sache war nach einer Minute erledigt. Da ich keine Medizin bekam, kam zu den oben genannten Kosten nichts mehr hinzu. In Deutschland hätte ich aufgrund der Praxisgebühr auch nicht weniger bezahlt.

Als ich das Krankenhaus verließ, fiel mir auf einmal auf, wie laut China tatsächlich ist.

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