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Published: February 3rd 2007
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Verbotene Stadt
Übersicht über die Haupthallen und die Stadt mit vielen, vielen Gebäuden - eben eine richtige Stadt! Am nächsten Morgen zog ich erneut mit einem Superriesenkäsesandwich los über den Tianmen Square zur Verbotenen Stadt.
Zuerst machte ich einen Abstecher in den Sun-Yatsen-Park. Dort blühte zur morgendlicher Stunde das volle Leben: viele Leute beim Fächertanz, Tai Chi oder Schwertübungen. Ich schlenderte zum Altar der Fruchtbarkeit und vorbei an der Konzerthalle der Verbotenen Stadt.
Schließlich erreichte ich den Eingang, wo die Eintrittskarten verkauft werden.
Das Mittagstor ist das größte und prächtigste aller Tore der Verbotenen Stadt und war allein dem Kaiser vorbehalten. Hinter dem Mittagstor öffnet sich ein weitläufiger, gepflasterter Hof, den der Goldwasserfluss durchzieht. Über ihn führen fünf Marmorbrücken mit eingearbeiteten, steinernen Fackeln.
Das nächste Tor, das Tor der Höchsten Harmonie, dessen Eingang von zwei majestätischen Löwen bewacht wird, wurde zu Kaiserzeiten für Zeremonien genutzt. Es wurde leider gerade restauriert.
Dahinter folgt ein noch größerer Hof, der Schauplatz der kaiserlichen Audienzen. Es war toll sich vorstellen, wie viele begeisterte Menschen den Platz füllten und in voller Vorfreude und absoluter Stille auf den Kaiser warteten
Es folgen drei zeremonielle Hallen. Die erste und prachtvollste Halle der Höchsten Harmonie erhebt sich auf einer dreistufigen Marmorterrasse, Schauplatz von z.B. Kaiserkrönung, Geburtstag des Kaisers oder Ernennung von Generälen. Leider war auch diese Halle
SunYatSen Park
Zu morgendlicher Stunde versammeln sich viele Chinesen im Park, um den Fächertanz, Bewegungen mit dem Schwert, Tai Chi oder Kungfu Lektionen darzustellen oder zu lernen. von oben bis unten in ein Gerüst eingepackt und mit grünem Vorhang verhängt. So war es auch nicht möglich, einen Blick ins Innere zu werfen. Doch viele Schautafeln ermöglichten den Besuchern eine gewisse Vorstellung von der Innenausstattung zu bekommen.
Die beiden anderen Hallen heißen Halle der mittleren Harmonie, Thronsaal, Ankleideraum oder Klassenzimmer der Nachkommenschaft, und Halle der Erhaltung der Harmonie, für Staatsbankette und kaiserliche Prüfungen.
Ein paar Reisegruppen waren unterwegs, die stets mit ihren Fähnchen schwenkten und sich ins Bild stellten. Da war ich froh, dass ich mir einfach das anschauen konnte, was mir gefiel, auch wenn manchmal die ein oder andere Information sicher sehr nett, anschaulich und interessant gewesen wäre.
Auf der gleichen Achse kommt man dann weiter nördlich in den Bereich der Inneren Gemächer. Es sind wieder drei auf einander folgende Hallen: Palast der Himmlischen Klarheit (früher kaiserliches Schlafgemach, später Empfangshalle), Halle der Kosmischen Vereinigung (Thronsaal der Kaiserin) und Palast der irdischen Ruhe (für die Hochzeitsnacht).
Neben diesen Hauptgebäuden gibt es noch unzählige Hallen und Gebäude westlich und östlich der Achse.
Ich entschied mich für die westliche Seite, denn die gesamte ‚Stadt’ zu erkunden, hätte mindestens den ganzen Tag in Anspruch genommen.
Im Westen befinden sich die Halle
Innenhof
Dies ist der Blick auf die Halle der Höchsten Harmonie mit dem Hof und den fünf Brücken über den Goldwasserfluss der Pflege des Herzens und der Palast des Immerwährenden Frühlings. Dort sind heute Ausstellungsräume eingerichtet mit u.a. Gemälden, Keramiken, Schmuck, Bronzen aus der Ming- und Qing-Zeit.
Nach dem Abstecher in die westlichen Gebäude führte mich mein Weg durch das Tor der Irdischen Ruhe in den Kaiserlichen Garten. Dort war es sehr erholsam und zwischen den klassischen Elementen chinesischer Gärten, Teiche, Pfade und Pavillons, wuchsen viele schon Jahrhunderte alte Zypressen. Idylle pur, mal abgesehen von den vielen Besuchern.
Doch ich hatte eh nicht mehr viel Zeit, denn ich war mit Michelle, eine Peking-Chinesin, die mit mir in Hongkong studiert, verabredet. Sie wollte mir die Umgebung zeigen, und außerdem hatte sie Jahreseintrittskarten für die Parks.
Am Ausgang rief ich sie an und nachdem wir gegenseitig unsere Kleidung beschrieben hatten, fand ich sie in knapp 3m Entfernung vor mir stehend.
Zuerst zogen wir in den nördlich an die Verbotene Stadt angrenzenden Jingshan-Park.
Von dem künstlich aufgeschütteten Hügel hat man einen schönen Überblick über das Labyrinth der Verbotenen Stadt, die aus etwa 800 Gebäuden besteht.
Dort oben gab es dann für mich erstmal eine kurze Rast, nach fast 4h herumlaufen, hatte ich eine kleine Stärkung wirklich nötig.
Der Park ist vor allem durch
Halle der Mittleren Hamonie
Thronssal, in dem ausländische Gäste formell begrüßt wurden und das Wort an die kaiserliche Nachkommenschaft gerichtet wurde, außerdem auch als ankleideraum genutzt den Selbstmord des letzten Ming-Kaisers berühmt. Doch der von ihm genutzte Baum ist mittlerweile durch einen neuen ersetzt worden, und deshalb hab ich mir ein Foto geschenkt.
Weiter schlenderten wir in den nächsten Park, den Beihai-Park. Seine Fläche wird fast zur Hälfte von einem See gebildet, der zu dieser Jahreszeit zu gefroren war. So war also nicht nur rund um den See, sondern auch auf dem See munteres Treiben z.B. beim Stuhlschlittschuh-Fahren.
Michelle zeigte mir noch die mit 27m Länge imposante Neun-Drachenwand und die leider ebenfalls 'under Construction' stehenden Fünf-Drachen-Pavillons, die den Rücken eines Drachen bilden sollen.
Gegen 4Uhr nachmittags machten wir uns auf zum Trommelturm, in dem halbstündlich (aber nur bis 17Uhr) noch life getrommelt wird. Schon allein die steile Treppe hinauf war sehenswert, die steilste Treppe, die ich je in meinem Leben gesehen habe. Hinterher verstand ich auch das Schild: „Wenn Sie unsicher sind, helfen wir Ihnen gern!“
Das Vorspiel war kurz, doch sehr eindrucksvoll.
Am Abend wollten wir uns mit Shem, einem Peking Studenten, der nur als Exchange Student für ein Semester in HK war, treffen.
Bei dem chinesischen Organisationstalent dauerte es etwas länger einen Ort- und Zeitpunkt auszumachen, doch nach etwa 10 Telefonaten war
Kopfschmuck
viele Ausstellungsstücke gaben einen Einblick in das Leben der kaiserlichen Familie es endlich geschafft.
In der Zwischenzeit (ca.1h war nötig) hatte ich immerhin viel von den Hutongs, den einfachen, ärmeren Stadtvierteln, die mit den vielen kleinen Gassen ein richtiges Labyrinth bilden, gesehen.
Abends trafen wir dann Shem, und ich wurde zum echten pekingschen Barbecue eingeladen, bestehend aus Lammfleisch am Schaschlikspieß, das draußen auf einem Grill gegart wird.
Es war ein wenig scharf, doch super lecker - und um den Darm konnte ich mich drücken.
Auf dem Rückweg gab es noch frisches Popcorn von einem Straßenverkäufer.
Nach einem anstrengenden Tag, an dem ich viel gesehen und erlebt habe, fuhr ich mit der U-Bahn zur Hostel.
Ein toller Tag: vom touristischen Sightseeing bis zum normalen Peking-Leben!
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Dagmar
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tolle Bilder u Berichte
Hallo Svenja! hab mir deinen ganzen Blog durchgelesen und alles angeschaut. Einzigartig. Irgendwann will ich auch mal da hin.einen schönen Vorgeschmack habe ich ja jetzt schon bekommen. Wünsche dir weiterhin alles Gute und noch eine schöne Zeit. Liebe Grüße Dagmar Albert.