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Published: February 2nd 2007
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die Große Mauer
... ist im Vergleich zur Stadtmauer von Xi'An ziemlich scmal, doch lang ist sie, so lang wie der Radius der Erde.
(unrestauriert) Am nächsten Morgen starteten wir, ein Kleinbus mit drei Holländern, zwei Spaniern, einem Australier und mir, um 8:30 in Richtung Mutianyu - ach, und natürlich, nicht zu vergessen, der bis auf wenige englische Wörter sprechende chinesische Fahrer.
Die Autofahrt ging erstmal eine ganze Weile durch die Stadt, nach etwa knapp 20 Minuten standen wir auch bereits im ersten kleinen Stau. Doch zum Glück ging es bald schneller voran. Als wir dann endlich die Stadt nach etwa einer Stunde verließen wurde der Schnee an den Straßenrändern ein wenig mehr, freute ich mich doch so sehr auf einen Wintertag in frischer, kalter Luft.
Die Landschaft wurde hügeliger und gab erste Anzeichen darauf, was uns bei der Mauer erwarten würde.
Dann sah man endlich die ersten Anzeichen von sich einer windenden Mauer auf den Bergzügen. Nach 2,5 Stunden kamen wir dann endlich auf einem Parkplatz zwischen vielen kleinen Touristenständen an. Doch ich war vorgewarnt, dass es sogar Leute auf der Mauer gibt, die einem sogar hinterher rennen würden, um den ein oder anderen Souvenir loszuwerden.
Die Tourkosten beinhalteten schon den Eintritt, den man bereits in fast all restaurierten Teilstücken bezahlen muss. Und so mussten wir uns um nichts kümmern, und konnten uns gen Mauer
Schnee
der erste größere Schneeflecken auf dem Weg zur großen Mauer begeben. Wir hatten die Wahl: laufen oder mit Sessellift hoch. Ganz klare Entscheidung für den Sessellift, wenn auch nicht ganz umsonst.
Es fühlte sich ein wenig wie im Winterurlaub an, dafür nur etwas wenig Schnee und die Skier fehlten natürlich. Doch es war toll!
Oben marschierte ich gleich erstmal zum unrestaurierten Teil. Dank meines schon vielfach gelobten Reiseführers zog es mich nach links, wo es sehr schnell zu ende sein sollte mit der schönen heilen Welt, was sich erneut bewahrheitete.
Der restaurierte Teil der Mauer ist zwar heil und gut begehbar, doch die Stufen sind traditionell hergerichtet, so dass die ein oder andere Stufe mir fast bis ans Knie reichte.
Dazwischen gibt es wieder Bereiche, in denen der Knöchel bereits über die nächst höhere Stufe ragt, da ist Flexibilität gefragt.
So kam man trotz 0°C leicht ins Schwitzen. Aber der Ausblick war einfach überragend, unglaublich, das hat all meine Erwartungen übertroffen.
Es waren nur sehr vereinzelte Verkäufer anzutreffen, die meinten, die armen Touristen mit Getränken, Keksen und Postkarten zu versorgen. Doch bei diesem Wetter konnten die Postkarten kein schöneres Bild als die Wirklichkeit selbst wiedergeben.
Strahlender Sonneschein, klare Luft, traumhafte Landschaft, weit weg von jeglicher Straße und Luftverschmutzung: Erholung pur!
Wenn man diese Mauer entlang läuft, die als solches gar nicht wirklich spannend ist, packt einen unwillkürlich der Ehrgeiz, eben noch bis zum nächsten Wachturm zu laufen oder über den nächsten Hügel zu schauen. Es ist wirklich sehr beeindruckend, wenn man bedenkt, dass es so noch tausende von Kilometern weiter geht, genau genommen 6300km, so weit wie bis zum Erdmittelpunkt.
Nach drei Stunden sollten wir wieder zurück sein, und das war von der Kletterei gesehen ausreichend, und an dem Ausblick hätte ich mich eh nicht satt sehen können.
Runter zum Parkplatz ging es dann auf einem kleinen Schlitten, allerdings nicht im Schnee, sondern einer Rutschbahn. Doch das war bei dem Spaß völlig egal.
Es war super! Da fühlt man sich und beschwert in Erinnerung an seine Kinderzeit.
Ja, ja, haltet das jetzt für übertrieben, doch hatte mich schon lange nicht mehr so wohl gefühlt, das gab diesem wundervollen Tag noch das I-Tüpfelchen zur Vollkommenheit.
Unten habe ich dann noch schnell, war mal wieder die letzte, ein T-shirt erfeilscht zum Preis von 15RMB, anstelle von 2 für 280,-RMB. Handeln war eigentlich nie meine Stärke, doch das lernt man in China unglaublich schnell.
Auf dem Rückweg merkten dann alle die Erschöpfung, die
Große Mauer
restaurierter Teil einen schliefen, die anderen aßen ihr Great-Wall Sandwich (sehr leckeres echtes Baguette) oder man genoss die letzten Blicke auf die herrliche Landschaft fernab der Großstadt.
Dort ist es so ländlich, dass wir auf der Rückfahrt an Rindertreibern oder ganze Schafsherden vorbei fuhren.
So erreichten wir am späten Nachmittag wieder unsere Hostel.
Dort wärmte ich mich erstmal ein wenig auf, denn durch das Schwitzen und dann hinterher im Auto sitzen, was nicht so warm war, hatte ich doch ziemlich durchgefroren, aber das gehört zu einem Wintertag eben auch dazu.
Abends aß ich kurz in der Hostel, plante meine Sightseeing Trips durch die Stadt und lernte eine weitere Deutsche kennen, die gerade ihr Auslandssemester in Seoul beendet hatte, und mit zwei Freunden, die sie aus Seoul kannte (der eine Südafrikaner und der andere weiß ich nicht) gemeinsam unterwegs war.
Die Welt kommt einem bei so vielen internationalen Bekanntschaften so klein vor, das ist unglaublich.
Eigentlich wollte ich mit ihnen zu Abend essen, doch ich bin froh, dass ich das Essen in der Hostel vorgezogen hatte, sie probierten Snacks wie Grashüpfer, Schlange und Seepferdchen. Ach ne, ich muss auch nicht alles ausprobiert haben.
Ein schöner Tag ging dem Ende zu und morgen sollte
...
Die GROßE Mauer und ich! :-) endlich das städtische Sightseeing Programm in Angriff genommen werden.
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