Und weiter gehts nach Suedafrika...


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Mali's flag
Africa » Mali
September 27th 2009
Published: September 27th 2009
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Inzwischen bin ich in Mali angekommen und bin nun wieder in Bamako, wo ich vor drei einhalb Monaten aus Suedafrika angekommen bin! Und von hier aus geht es auch schon sehr bald wieder zurueck dorthin, und zwar in ziemlich genau 7 Stunden. Da ich viel zu wenig Elan habe um mir noch eine Runde Bamako anzuschauen (was sowieso nicht super-spektakulaer ist, vor allem sonntags), kommt nun stattdessen nochmal ein Blog-Eintrag.
In Ouagadougou bin ich etwas laenger geblieben als geplant, und zwar nicht unbedingt freiwillig. Genau wie in Togo lag ich am Tag bevor ich los wollte mit Fieber im Bett, sodass die Abfahrt verschoben werden musste. Der Plan war dann, Sonntag loszufahren, was aber auch nicht funktioniert hat, da das Ramadan-Ende war, weshalb es den ganzen Tag sogut wie keine Ueberland-Busse gab. Montag morgen ging es dann endlich los, auch wenn der Bus in dem ich gesessen habe nicht bis nach Mopti Mali gefahren ist (wie mir gesagt wurde), sondern nur bis in eine Provinzstadt in Burkina Faso, was alles in allem dazu gefuert hat, dass ich einen weiteren kompletten Tag spaeter in Mopti angekommen bin. Die beiden Tage unterwegs waren mitunter auch die staubisten, die ich je in meinem Leben hatte. An den 2 Tagen habe ich alles in allem gut 200km auf Staubpisten zurueckgelegt, und nach kurzer Zeit unterwegs hatte jeder im Bus eine schoene Staubschicht. Gut dass ich meine Sonnenbrille hatte um meine Augen zu schuetzen; und mein Haar-Tuch wurde dann stattdessen als Mundschutz umfunktioniert. Wenn dann einem ein Tanklaster entgegengekommen ist hiess es dann trotz allem Luft anhalten. Die Gegend war das menschenfeindlichste was ich je gesehen habe. Waehrend es weiter suedlich aufgrund der Regenzeit noch alles gruen war, wurde die Vegetation weniger und weniger, und die Wasserloecher gewannen mehr und mehr an Bedeutung. Und auch die Haeuser waren auf einmal ganz unterschiedlich zu denen im Sueden. Statt den strohgedeckten Rundhuetten im Sueden gab es nun Sahel-Architektur; kleine viereckige Gebaeude aus 'Dreck', und anstatt herkoemmlichen Moscheen hatten die Doerfer die ziemlich spekatkulaer aussehenden Sudan-Stil Moscheen (Fotos folgen!). Alles in allem war es total anders als alles was ich bis dahin gesehen hatte, und faszinierend!
Nach zwei Tagen Fahrt durch die Sahel (naja obwohl ich laenger gewartet habe als gefahren bin) war ich Dienstag abend endlich in Mopti. Mopti ist eine groessere Stadt mitten in Mali direkt am Niger, und hat den geschaeftigsten Hafen im ganzen Land. Das mit dem Hafen spielt eine wichtige Rolle, da zwischen
Mopti und Timbuktu der Niger der Hauptverkehrsweg ist, da die Strassen in so einem schlechten Zustand sind. Dementsprechend wird Mopti auch als Sprungbrett fuer viele Touristen benutzt, um auf einem Boot in zwei Tagen auf dem Niger nach Timbuktu zu fahren. Die Zeit hatte ich leider nicht mehr, stattdessen bin in die entgegengesetzte Richtung auf dem Niger nach Segou gefahren, ca. 300km von Mopti in Richtung Bamako. Das Boot war eine groessere Faehre, so in etwa die Groesse wie die Touristenschiffe auf dem Rhein, die den kompleten Niger in Mali von der Grenze zum Niger (hier mal das Land; und nicht der Fluss) bis nach Bamako, alles in allem so um die 1000km, entlangfaehrt. Zum Glueck ist die Regenzeit gerade erst vorbei und der Niger hat sehr viel Wasser, was das Risiko angeblich erheblich verringert dass das Boot auf Grund laeuft und in einer laengeren Aktion freigeschleppt werden muss. Der Niger ist echt so wahnsinnig gross, das kann man sich kaum vortellen wenn man nur die Fluesse in Europa kennt, aber der Rhein wuerde da ohne Probleme mehrere Male reinpassen!
Das Schiff hatte Kabinen in fuenf verschiedenen Klassen, und ich war in der vierten, was ein Bett in einer 12-Bett Kabine hiess, die aber nicht voll war. Allerdings war es in der ersten Nacht schreckich heiss darin, sodass der Schlaf leider ein bisschen zu kurz gekommen ist..ich will gar nicht erst wissen wie heiss es in der Gegend um Timbuktu darin wird, wo es tagsueber so um die 45grad hat! Mit mir in der Kabine war eine Malierin mit ihren Kindern, eine wahnsinnig eindrucksvolle Frau. 30 Jahre alt, Saftverkaeuferin, grad zum sechsten Mal schwanger, mit 14 Jahren verheiratet worden, und so einen unglaublichen Spass am Leben! Die war die ganze Zeit nur am lachen; und hat mir alle moeglichen malischen Sagen erzaehlt, die ich allerdings nur so mittelmaessig verstanden habe. Die Tage auf dem Schiff waren sehr ruhig; viel lesen; viel Musik hoeren, und natuerlich ganz viel in die Gegend schauen. Aber es war ein wohltuender Kontrast, einfach mal ruhig irgendwo zu sitzen, und vor allem Platz zu haben. Das hat es schon ein bisschen einfacher gemacht die Gegend zu geniessen. Ganz im Gegensatz zu den beiden dreckigen Tagen vorher.
Mir wurde gesagt dass die Fahrt von Mittwoch abend entweder bis Donnerstag abend oder Freitag morgen dauern wuerde, aber wie das hier in Afrika so ist, hat es auch ohne sichtbare Verspaetungen alles ein bisschen laenger gedauert. Am Freitag hiess es dann den ganzen Tag 'Wir sind fast da', aber es hat dann doch noch ein bisschen laenger gedauert. Erst mussten wir durch eine Schleuse (was gedauert hat), dann mussten wir warten bis die Fischer die Netze eingeholt hatten die wohl direkt in der Fahrbahn waren, und als es dann gegen ein uhr nachts hiess 'jetzt sind wir WIRKLICH fast da' und man auch die Lichter der Stadt schon sehen konnte, war der Wind zu stark, sodass der Kapitaen vorsichtshalber ein bisschen auf Grund gefahren ist und wir ueber eine Stunde gewartet hat bis sich der Wind gelegt hat. Es wurde dann 3uhr nachts bis wir in Segou ankamen, und zu dieser Uhrzeit war mit Hotels natuerlich nix mehr zu machen. Mir wurde von einem der 'freundlichen' Touristenjaeger angeboten, dass ich zu einem 'Freundschaftspreis' bei ihm zu Hause uebernachten koennte, was ich dann auch gemacht habe. Der Preis war natuerlich nicht wirklich freundschaftlich, jedoch auch nicht so dass man sich total abgezockt vorkommen musste. AM naechtsen morgen hatte sich das schlechte Wetter immer noch nicht ganz verzogen, und da ist mir erstmal aufgefallen wie trostlos diese Gegend wirken kann wenn die Sonne nicht scheint und der Wind Sand und Plastiktueten umherwirbelt..
So, und nun noch ein paar Stunden bis das Taxi kommt und mich zum Flughafen faehrt. Schon schade dass der erste Teil meiner Afrika-Reise schon vorbei ist, das ging alles viel zu schnell! Aber auch wenn ich in den letzten Monaten in vielen verschiedenen Laendern unterwegs war, hatte ich nie wirklich das Gefuehl dass ich mich unterwegs gestresst haette, ganz im Gegenteil! Ich war eigentlich ueberall immer fuer mindestens eine Woche, ganz im Gegensatz z.b. zu letztem Jahr in Suedost-Asien, wo ich wirklich viel unterwegs war. Eigentlich war es sogar ganz entspannend hier mit meinem Reisetempo, weil ich ueberall so ziemlich lange bleiben konnte wie ich wollte, da ich wahnsinnig viel Zeit hatte. Der groesste Unterschied zu den drei Monaten Togo vor zwei Jahren war wahrscheinlich, dass ich dieses Mal waehrend der drei einhalb Monate fast nur mit Afrikanern zu tun hatte. 2007 gab es immer irgendwelche anderen Freiwilligen mit denen man was machen konnte; dieses Mal war ich in Liberia, Togo, Elfenbeinkueste und Burkina Faso eigentlich immer nur mit Afrikanern zusammen. Das war zwar manchmal ein bisschen antrengend, aber alles in allem schon unglaublich spannend, und hat einem nochmal eine ganz anderere Perspektive der Region gegeben. Insgesamt habe ich bis auf Krankheit und anderen Kleinigkeiten echt eine Super Zeit hier gehabt, und es ist echt schade dass ich schon weiterfliegen werde, vor allem weil grade Mali sehr faszinierend ist! Naja aber ich bin mir sicher dass ich eines Tages wieder hier nach Westafrika zurueckkommen werde. Das hatte ich mir letzes Mal vorgenommen und es hat funktioniert, deswegen bin ich fest davon ueberzeugt, dass es auch dieses Mal wieder klappen wird!!

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