Weihnachten in Kenia


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December 29th 2009
Published: December 29th 2009
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Dass Weihnachten dieses Jahr etwas anderes sein wird, war mir von vorne herein klar. Und so hatte ich auch wirklich ein paar schoene Tage, auch wenn es nicht besonders besinnlich und feierlich zuging.

Am 24. waren wir noch in der letzten Minute Weihnachtsgeschenke einkaufen. Das ist vielleicht gar nichts so besonderes. Den halben Nachmittag haben wir damit verbracht uns zu ueberlegen, welches Buch, welchem Kind wohl gefallen koennte. Denn die 12 Waisenkinder haben von uns Lesestoff und Suessigkeiten bekommen. Die andere Haelfte des Nachmittags waren wir damit beschaeftigt diese Geschenke einzupacken. Melli und ich hatten unseren Spass dabei...
Am Abend gab es dann fuer alle Reis und Fleisch. Dazu muss man sagen, dass die Kinder nur ganz selten Fleisch zu essen bekommen. So war fuer die 12 tatsaechlich Weihnachten und sie haben alle ziemlich reingehauen.

Der eigentliche Festtag ist in Kenia der 25. Am Morgen haben wir alle gemeinsam gefruehstueckt und die Kinder haben wieder ein besonderes Fruehstuck bekommen, naemlich Weissbrot mit Butter, Wurst und Mango. Normalerweise fruehstuecken die Kinder trockenes Brot und eine Tasse Tee. Statt Tee gab es zur Feier des Tages Saft.
Alle waren schon zu diesem Zeitpunkt aufgeregt, denn jeder hat auch einen Luftballon bekommen. Und dann war endlich Bescherung. Mit grossen Augen hat jeder ein kleines Geschenk bekommen. Zunaechst haben alle 12 ihre Suessies gefuttert. Nach und nach wurde die Buecher ausgepackt und jedes Kind war begeistert. Manch einer hat sofort angefangen zu lesen, ein anderer hat sein Buch ueberhaupt nicht mehr aus den Haneden gegeben und ein kleines Maedchen hat ihr Buch gleich an einen sicheren Ort gebracht.
Ich war total aufgeregt, weil ich nicht wusste, ob die Buecher ueberhaupt das Richtige sind. Aber anscheinend haben wir doch die richtige Wahl getroffen und ich fand es dann nur noch schoen zu sehen, wie sehr sich die Kinder gefreut haben.

Am zweiten Weihnachtsfeiertag sind wir dann mit allen Kindern an den Strand gefahren. Stundenlang haben die Jungs und Maedels im Wasser getobt, sich mit Sand eingeschmiert und Wasserschlachten veranstaltet. Alle hatten total viel Spass und auch ich habe mich anstecken lassen und war mitten im Gewuehl. Der Strandtag war fuer alle das Highlight der Feiertage.

So war mein Weihnachten zwar anders als ueblich, aber so waren die Feiertage auch einzigartig. Fuer mich war es gleichzeitig das Ende meiner Zeit im Kinderheim. Ich habe viel von den Kindern gelernt:
Es gibt kaum Streiterein unter den 12. Jedes Einzelne hilft mit, sei es beim kochen, waschen oder putzen. Keines der 12 beschwert sich und die meiste Zeit des Tages hoert man die Kinder lachen. Es faellt einem schwer zu glauben, dass sie ohne Eltern aufwachsen, teilweise nicht mal mehr Familie haben und trotzdem lachen koennen. Die Kinder Kenias sind hart im nehmen und verlieren dabei nicht den Glauben an die Zukunft. Ich hoffe, dass wenigstens eines davon das mitnehmen kann und etwas daraus macht.



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