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Published: April 30th 2010
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Der Sonntagsmarkt in Chiang Mai ist einer der größten dieser Art, die ich bisher in Asien gesehen habe. Sowohl was Kleidung, Handarbeit und auch Essen betrifft. In Thailand ist die Auswahl an Streetfood wesentlich größer als in den umliegenden Ländern. In Vietnam beschränkt sich das beispielsweise häufig nur auf Nudelsuppen, einfache Reisgerichte und Baguette-Sandwiches. Auf dem Sonntagsmarkt in Chiang Mai hingegen gibt es die ganze Bandbreite der thailändischen Küche und darüber hinaus auch einige internationale Gerichte. Neben Pad Thai und diversen anderen Nudelgerichten, gibt es gebratenen Reis und jede Menge Pfannengerührtes, dazu Würste (unter anderem auch eine angeblich deutsche Wurst, die aber keine Ähnlichkeit hat mit irgendeiner mir bekannten deutschen Wurst), Fleischspieße aller Art, gebratene Wachteleier (Minispiegeleier), Frühlingsrollen, Suppen, aber auch Sushi und Süßes, wie Klebereis mit Mango oder die allgegenwärtigen Fruchtshakes. Das Essen schmeckt dabei unglaublich lecker und ist extrem billig, so billig und so lecker, dass ich letztendlich mehr Geld ausgebe, als wenn ich im Restaurant esse, da ich einfach so viel ausprobieren muss.
Ein weiterer Markt ist der täglich stattfindende Nachtmarkt, der überwiegend ein Souvenirmarkt für Touristen ist, aber auch hier gibt es gutes Essen. Um dorthin zu gelangen, muss man an einem Gebiet mit Girlie-Bars vorbei.
An den Tischen sitzen dutzende sexy gekleideter Bargirls und versuchen die (überwiegend männliche) Kundschaft im bei Laune zu halten. Zum Glück gibt es in Chiang Mai auch normale Bars.
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Der Nahverkehr in Chiang Mai ist praktisch. Neben den üblichen Tuktuks fahren die ganze Zeit sogenannte Songthaews (Songtaus) durch die Gegend, Minilaster oder Pickups, deren Ladefläche mit zwei längs angebrachten Sitzbänken und einem Dach ausgestattet sind. Sie fungieren als Sammeltaxi und neben jeden mit, der ungefähr in die gleiche Richtung will. Mit 20-30 Baht je nach Entfernung sind sie wesentlich billiger als Tuk Tuks und man kommt näher in Kontakt mit den Einheimischen.
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Manchmal macht es Spaß, wenn einem die Trickser auf der Straße ansprechen und man die Tricks schon kennt. Ich spaziere so die Straße entlang, da tönt der übliche Spruch: "Hallo! Wie geht's? Wo kommen Sie her?" Ein freundlich wirkender Thai in guter Kleidung lächelt mich an und reicht mir die Hand. "Deutschland", lächelte ich zurück. Nach dieser Antwort rattern die Einheimischen üblicherweise ein paar Großstädte von Berlin bis München runter bis sie bei einer angelangt sind, die einigermaßen in der Nähe des Angesprochenen liegt. In meinem Fall ist es Frankfurt. Er will
es noch genauer wissen, also sage ich ihm, das ich zwischen Frankfurt und Stuttgart wohne. Oohh! Er hat einen Onkel, der in Stuttgart wohnt! (Natürlich!)
Wir plaudern noch ein wenig über Thailand und Chiang Mai (er ist angeblich TV-Reporter in Bangkok; was zum Geier macht er dann in diesen Zeiten in Chiang Mai?) bis er endlich zur Sache kommt: "Wissen Sie, was sie unbedingt hier machen sollten?" Ich ziehe fragend die Augenbrauen hoch. "Sie sollten sich einen Kaschmir-Anzug machen lassen, ich kenne da zufällig eine Schneider..." Mein Lächeln wandelt sich zu einem lauten Lachen. Ich teile ihm mit, das ich keinen Anzug benötige und mache mich wieder auf den Weg. "Aber ich habe doch einen Onkel in Stuttgart" winselt er mir noch hinterher.
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Andererseits habe ich hier einen Haufen Geld ausgegeben, beinahe mein halbes Monatsbudget gingen für neue Sandalen, eine neue Brille und eine neue Sonnenbrille drauf. Leider war alles notwendig. Meine alten Sandalen waren eigentlich schon bei der Abreise entsorgungsreif. Als sie mir dann in Laos ganz kaputt gingen, war ich gezwungen, sie durch Gummisandalen zu ersetzen, da es dort nirgends vernünftige Ledersandalen zu kaufen gab. Die angeblich qualitativ hochwertigen Gummisandalen verloren nach zwei Tagen
die Sohle, was bei feuchtem Untergrund nicht gerade ungefährlich war. In Chiang Mai hatte ich mir dann für ca. 10 Euro bessere Gummisandalen gekauft, die dann aber eine allergische Rektion hervorriefen. Also bin ich zum Einkaufszentrum am Flughafen und habe mir dort teure, aber sehr gute Ledersandalen gekauft.
Was die Brillen betrifft, die Hauptbrille hatte ich mir vor fast 5 Jahren in Bangkok gekauft. Die Gläser hatten aber mittlerweile Schlieren, da die Entspiegelung sich langsam ablöste. Meine alte Sonnenbrille hatte sich hingegen auf Ko Tha Kiev in Kambodscha Schäden am Rahmen zugezogen, die nicht mehr zu beheben waren.
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Kochkurse sind seit Jahren der Renner in Chiang Mai und nachdem ich in Laos auf eine Teilnahme verzichtet hatte, meldete ich mich hier wieder für einen an. Obwohl ich einige der Gerichte schon aus Kochbüchern kannte, war dies bei weitem der beste von meinen bisher vier Kochkursen unterwegs. Geleitet wurde der Kurs von zwei Kochlehrern, Joe ("Eeeeeasy!"), einem leicht tuntig wirkendem gut gelaunten Thai und Mai, der nicht minder gut gelaunten Köchin. Beide wechselten sich in der Präsentation der Gericht ab. Neben mir nahmen noch zwei chinesische Amerikanerinnen, Mutter und Tochter, an dem Kurs teil. Die Anzahl der
Gerichte überstieg bei weitem die sonst übliche Zahl von etwa fünf Gerichten und nach dem Mittagessen bereiteten wir noch drei Gerichte zu, die wir dann fürs Abendessen verpackt bekamen.
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Am Thapae Gate, dem Haupttor zur Altstadt von Chiang Mai findet anlässlich des Hochhzeitstages des königlichen Paars eine kleine Veranstaltung statt. Zahlreiche Thais bekunden ihre Hingebung zum Königshaus. Sie tragen alle Pink. Seit der König am Tage seiner Entlassung nach einem längerem Krankenhausaufenthalt pink trug, hat diese Farbe symbolische Bedeutung für die Königstreue der Thailänder. Im Gegensatz zu Gelb, das früher diese Rolle übernahm, ist Pink politisch unverfänglich. Neben den "Pink-Shirts" befinden sich auf dem Platz auch eine große Zahl bewaffneter Sicherheitskräfte, Polizei und Armee. Etwa eine halbe Stunde später sitze ich in einem Internetcafé etwa 5 Minuten vom Thapae Gate entfernt als plötzlich Schüsse ertönen. Im ersten Augenblick efürchte ich das Schlimmste, jedoch sind keine Panikreaktionen zu sehen. Alle Passanten, Thais und Ausländer, gehen weiter ihres Weges und wenn ich es recht bedenke, waren die Schüsse auch zu gleichmäßig für eine bewaffnete Auseinandersetzung. Im Gespräch mit einer Thai stellt sich dann auch heraus, dass es es sich lediglich u Salutschüsse zu Ehren des Königs und der Königin
handelte.
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Mein Gästehaus macht dicht, und zwar für immer. Anscheinend wurde das Gebäude verkauft und jetzt wird aus allen Zimmern die Einrichtung entfernt. Da ich morgen sowieso gehen möchte, konnte ich den neuen Besitzer überzeugen, dass ich noch eine Ncht bleiben darf. Es ist aber schon ein komisches Gefühl in einem weitgehend leeren Haus zu übernachten.
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Clairchen
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Viele schöne Fotos *wub* Fuchur, sieht fast genauso aus *g* Das von euch zubereitete Essen aus dem Kochkurs sieht sehr lecker aus, yammi.