Advertisement
Published: January 6th 2009
Edit Blog Post
Phnom Penh
Top Banana Guesthouse Für all diejenigen, die sich auf einen Bericht aus Ko Tao gefreut haben: Ich muss euch leider enttäuschen. Das Wetter war gar nicht toll und auch das Tauchen nicht (die Sicht betrug zum Teil bloss 3m). Und somit habe ich dann auch nicht sehr viel unternommen oder erlebt dort. War einerseits irgendwie schade, aber andererseits hatte ich dadurch viel Zeit zum lesen und um einfach ein bisschen zu „sein“. Und weil ich in meinem Bungalow die Neujahrs Goa Party während 50 Stunden immer wieder hören und deshalb nicht sehr gut schlafen konnte (ist kein Witz, die hat 50 Stunden gedauert und war sehr laut), war ich dann auch ganz froh, dass ich die Insel früher als geplant verlassen musste, weil ab dem 2. Januar alle Speedboote schon voll ausgebucht waren. Somit hiess es dann für mich am 1. Januar schon bye bye Ko Tao. Passend zu meinen zehn mehr oder weniger trüben Tagen hats dann auch mit dem Verlassen der Insel nicht auf Anhieb richtig geklappt.... das Boot war nämlich total überbucht. Etwa 100 andere Leute und ich standen immernoch am Pier, als Boot den Hafen verlassen hat... Da ist grad mal leicht Panik ausgebrochen bei einigen, die ihren Heimflug am
Phnom Penh
Top Banana Guesthouse nächsten Tag von Bangkok aus hatten. Zum Glück konnte diese Speedbootfirma ein zweites Boot organisieren und wir haben Ko Tao mit einer Stunde Verspätung dann doch noch verlassen. Morgens um 4.00 Uhr war ich dann wieder in Bangkok und hab mich sehr auf mein Bett gefreut.
Ja und jetzt bin ich tatsächlich nicht mehr in Thailand! Bin am 3. Januar am Nachmittag in Phnom Penh angekommen. Mit Air Asia. Und diesmal musste ich nicht für Gepäck-Übergewicht bezahlen, denn ich war vorbereitet!
Phnom Penh ist ganz anders als jede andere Grossstadt in Thailand. Es hat vielmehr Verkehr, viel mehr Gerüche, es ist chaotisch und laut. Aber es gefällt mir hier super. Auch wenn man alle 5m gefragt wird, ob man ein Tuk Tuk oder ein Moto-Taxi will. An meinem ersten Tag bin ich zu Fuss losgegangen um die Stadt zu erkunden und um mir das S-21 Museum anzuschauen. Das Tuol Sleng Museum oder „Völkermords-Museum“ dient der Erinnerung an die Verbrechen im ehemaligen „Sicherheitsgefängnis 21“ (S-21) der Khmer Rouge. Es handelt sich dabei um ein ehemaliges Schulgebäude der Stadt, das Gymnasium Tuol Svay Prey, welches von der Khmer Rouge nach der Eroberung Phnom Penhs der systematischen Folterung der Insassen diente.
Phnom Penh
A walk through the city Dazu wurde das Gebäude mit elektrischem Stacheldraht eingefasst und die Klassenräume in Gefängniszellen und Folterkammern umgewandelt. Stacheldrahtgeflecht vor den Aussengängen der einzelnen Gebäudeteile sollte verzweifelte Gefangene daran hindern, Selbstmord zu begehen. Zwischen 1975 und 1979 waren um die 18'000 Menschen aus allen Teilen Kambodschas dort inhaftiert, unter anderem auch solche Mitglieder der Khmer Rouge, die in den Augen der Führung als Verräter galten. Ungefähr 1'720 Personen „arbeiteten“ für das Folterzentrum.
Nach ihrer Ankunft im S-21 wurden die Gefangenen vom Wachpersonal fotografiert und gezwungen, alle persönlichen Informationen preiszugeben. Anschliessend mussten sie sich ausziehen und all ihr Hab und Gut wurde beschlagnahmt und sie wurden zu ihren Zellen gebracht. Gefangene, welche wichtige Mitglieder der Gesellschaft waren, wurden in Einzelzellen gefangengehalten und an die Wand gekettet. Angehörige der „normalen“ Bevölkerung hingegen wurden in den grossen Räumen untergebracht. Dabei kettete man viele Gefangene in Reihen zusammen an Eisenstangen. Jeder Gefangene hatte sich strengen Vorschriften zu unterwerfen. So war zum Beispiel lachen, weinen, reden und sonstige Kommunikation verboten. Zuwiderhandlungen wurden mit Prügelstrafe oder Elektroschocks geahndet, wobei die Opfer noch nicht einmal schreien durften. Jede Handlung, selbst der Gang zur Toilette, musste vom Wachpersonal gestattet werden. Die Folterer im Tuol Sleng brachten die Inhaftierten dazu,
Phnom Penh
A walk through the city alles zu gestehen und zu bekennen, was ihnen vorgeworfen wurde. Wer die Folter überlebte, wurde auf den Killing Fields von Choeung Ek vor den Toren der Stadt mit Schaufeln erschlagen, um Munition zu sparen. Lediglich 7 Gefangene haben überlebt.
Im Museum sieht man ausser den Einzel- und Grosszellen auch die Folterzimmer sowie die überaus primitiven Folterinstrumente und auch Stellwände mit Tausenden von Fotos der Opfer, die vom Personal des Gefängnisses angefertigt wurden.
Ich habe mich richtig erdrückt gefühlt von all diesen Bildern, den Eindrücken und dem unendlichen Leid, welches man vor Ort immernoch zu spüren scheint. Die Killing Fields von Choeung Ek habe ich deshalb nicht besucht.
Dafür war ich aber noch im Royal Palace, der Residenz Ihrer Majestät dem König und der Königin sowie der königlichen Familie. Das Gelände ist riesengross und Teile davon für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Es gibt jedoch auch so schon super viel zu sehen. Unter anderem die wunderschöne Silver Pagoda, welche so benannt wurde, weil der Boden aus 5'000 silbernen Rechtecken besteht. In der Mitte der Pagoda hat es neben einem Emerald-Buddha auch einen 90kg schweren goldenen Buddha, welcher mit über 2'000 Diamanten bestückt ist.
Phnom Penh hat mich aber
Phnom Penh
A walk through the city auch überrascht durch seine vielen hübschen Cafés und guten Restaurants, den leckeren, richtigen (!) französischen Baguettes und den wirklich netten Menschen.
Morgen werde ich Richtung Siem Reap wweiterziehen und freue mich schon riesig auf Angkor Wat! See you there.
P.S.: Ihr duerft uebrigens gerne mal einen Kommentar auf meiner Blogseite hinterlassen, ich bin naemlich sehr gespannt, wer von euch diesen Blog ueberhaupt liest 😊
Advertisement
Tot: 0.108s; Tpl: 0.013s; cc: 7; qc: 45; dbt: 0.0564s; 1; m:domysql w:travelblog (10.17.0.13); sld: 1;
; mem: 1.1mb
sabina
non-member comment
uuuunglaublich!
liebe céline - weisst du, immer wieder staune ich, zu was wir menschen fähig sind: zu ALLEM nämlich!!!! zum schrecklichsten, grauenhaftesten auf der einen seite (S21 gefängnis z.bsp.) und zum wunderbarsten, höchsten andererseits (buddha z.bsp.) das ist die dualität in der das menschliche leben eben statt findet. WIR haben die WAHL!!!!! dein letzter bericht berührte mich ungemein diesbezüglich: mein herz krampfte sich zusammen, mein magen drehte sich und dann weiter unten, das friedliche, gelassene buddha-gesicht rührte mich fast zu tränen... alles ist immer ganz nah - nein, sogar gleichzeitig! - da. vielen dank dass du mir (uns) immer so ausführlich schreibst!!! ich geniesse es extrem, so an deiner reise teilhaben zu dürfen! teik kär cara mia und geniesse diese reise auf der du JEDEN tag "einfach sein" kannst :-) das könn(t)en wir ja immer. aber so eine reise ist ein super übungsfeld, es sich anzugewöhnen! :-) lieber gruss und un bacione grande! ta marrään :-)