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Published: October 25th 2008
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cenotaph
in hiroshima donnerstag, 23.10.08 heute gibt es nur einen kurzeintrag - hiroshima passt weder zur vor- noch zur nachgeschichte...
am mittwoch morgen fahre ich also mit dem limited express nach shin-osaka und weiter mit dem shinkansen nach hiroshima - spasseshalber habe ich schnell die durchschnittliche geschwindigkeit des shinkansen ausgerechnet: 342 km in 1.5 stunden macht 233 km/h, inkl. drei zwischenstopps von je ein paar minuten... das fühlt sich an wie flugzeug 'fahren' am boden :-)
mit dem tram rattere ich dann noch quer durch hiroshima zu meinem ryokan, bevor ich mich auf den weg in den peace memorial park mache... und ja, es fühlt sich komisch an, in hiroshima zu sein, wo am 6. august 1945 die erste atombombe detonierte - es ist eine sehr traurige, machtlose und melancholische stimmung in mir, als ich beim denkmal stehe, genau unter dem hypocenter der explosion mitten in der stadt, und bei nieselregen den kopf nach hinten kippe und mit meinen eigenen augen genau dort in den grauen himmel starre, wo nur wenige hundert meter über mir die 13-kilotonnen-bombe zündete und das leben von schätzungsweise 140'000 menschen auslöschte...! noch mulmiger wird mir zumute, wenn ich mir vorstelle, dass heutige a-bomben eine sprengkraft von
mehreren megatonnen haben - faktor tausend!
ja, es war krieg, und ja, flächendeckende bombardierungen von städten schien der einzige weg zu sein, um den krieg zu beenden und ja, jeder krieg ist ein verbrechen gegen die menschlichkeit, aber unmittelbar an diesem ort zu stehen ist erschütternd!
ich spaziere ein bisschen durch den park, vorbei an diversen memorials und der flame of peace, welche erst ausgelöscht werden soll, wenn die letzte atomwaffe auf dieser welt zerstört wurde, und besuche noch die hiroshima national peace memorial hall for the atomic bomb victims, welche vor sechs jahren eröffnet und von kenzo tange designt wurde - eindrücklich, ein mosaik aus 140'000 steinchen lässt das panorama um das hypocenter erahnen, wie es vor der ersten a-bombe aussah...
und dann, tapetenwechsel - hiroshima ist eine typische japanische stadt mit viel verkehr, leuchtenden reklamen und shoppingarkaden bis zum umkippen. so kriegen meine füsse endlich neue reifen und mein compi endlich eine kleine maus! beides stand schon lange auf der einkaufsliste... kurz vor dem erschöpfungstod erblicke ich ein starbucks - da werde ich langsam zum stammkunden. nicht dass der kaffee besonders gut wäre, aber er ist berechenbar und konstant. uuund es gibt cinnamon rolls... :-)
a-bomb domeq
in hiroshima zudem kann man gemütlich ein halbes stündchen sitzen und den neusten japanischen modetrends zuschauen, die vor dem 'schaufenster' meist von herzigen japanerinnen, leider oft mit grauenvollen x-beinen, hin und her getragen werden...
am donnerstag mache ich dann meinen pflichtbesuch in miyajima bei regen... well, es ist ein schrein. ok, er ist ein bisschen grösser als andere und steht im wasser. ähm, er steht nur bei flut im wasser, da aber ebbe ist, steht er im schlick! zudem geht da jeder japanbesucher hin, also auch die chinesen - ok, häkchen, der nächste tag...
...kommt wie gesagt im nächsten blog, da das thematisch nicht zusammenpasst - ich gehe nach kyushu, ganz im süden von japan (ausser okinawa natürlich...) und dort soll es wieder vulkanische nationalparks geben, die das attribut 'vulkanisch' verdienen! :-)
bis dann also, liebe grüsse
dominik
hiroshima bei flickr...!
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irene
non-member comment
"conitschiwa"
lieber dominik, so vieles sehe ich wieder eins zu eins vor meinen augen, wenn ich deine zeilen lese! hokkaido fand ich auch genial, nur hatte es bei mir überall ziemlich viel mehr schnee....toll wie du das machst! und hab kein schlechtes gewissen, auch ich war ein heimlicher sturbucks besucher, dort hat man leckere sachen und kann alleine verweilen so lang man will! machs gut und ich drück die daumen :-) irene