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Published: July 15th 2008
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Schon vor zwei Jahren war ich in Luang Prabang und bin nun zum zweiten mal hier (erster Eintrag:
atemberaubende Busfahrt,Kolonialstaedtchen und Kater am Wasserfall). Da Luang Prabang seit 1995 unter dem UNESCO Weltkulturerbe steht, hat sich auf den ersten Blick in der Altstadt nicht viel geaendert. Luang Prabang bleibt wohl auch weiterhin von grossen Hotelanlagen verschont. Doch sehr bemerkenswert ist der Zuwachs an Touristen. Inzwischen ist Luang Prabang wohl kein aussergewoehnliches Ziel mehr. Sehr viele "Flashpacker" am Start. Die Maedels total aufgetakelt, mit Handtasche, die Jungs im Mallorca-Look, mit Billabong-Badehose. Viele Rentnerehepaare oder Gruppen, viele auf Pauschaltouren in Luang Prabang. Mehr als einmal habe ich Touris gesehen, die sich an laotischen Massstaeben gemessen, sehr daneben benehmen. Ohne T-Shirt auf dem Nachtmarkt, mit dem Foto aus einem Meter Entfernung auf einen Moench draufhalten, in Tempeln mit Flipflops und Spaghetti-Shirt. Noch ein Phaenomen, dass es vor zwei Jahren noch nicht gab sind Grossgruppen. Backpacker sind entweder schon von zuhause an zu fuenft bis acht unterwegs, oder finden sich unterwegs in diesen grossen Gruppen zusammen. Mir ist nicht ganz klar, wie man sich jeden Abend auf ein Guesthouse und ein Restaurant einigt. Manche dieser Gruppen waren sehr jung, fast als waere es die Abifahrt.
Die Stadt selber strahlt
Der Nightmarket
vornehmlich gibt es Stoffe, Tuecher, Bettbezuege, Lampenschirme, Schmuck, Holzschnitzereien und Kleider zu kaufen. Alles handgenaeht, aus der Umgebung. jedoch nach wie vor noch eine grosse Ruhe und Entspanntheit aus. Sehr schoene alte Bauten, zum grossen Teil im franzoesischen Kolonialstil wechseln sich mit Tempelanlagen ab. In Luang Prabang gibt es ueber 60 Tempelanlagen. Und in jedem findet man die meist jugendlichen Moenche, die hier einen gewissen Abschnitt ihres Lebens verbringen. Nur die wenigsten bleiben ein Leben lang Moench, ist das Leben doch sehr asketisch. Aufstehen um fuenf Uhr, zweimal am Tag beten, zwischendrin meditieren und lernen und Frauen sind tabu. Was jedoch nicht heisst, dass die Moenche keinen Besitz haben. Sehr ueberrascht habe ich festgestellt, dass sich im kleinen Zimmer von Monk Sombath ein Computer, eine Digitalkamera, Handy und Ghettoblaster verbergen. Ich habe Sombath im Bus von Luang Nam Tha nach Udomxai kennengelernt und er hat mich eingeladen, ihn in seinem Tempel in Luang Prabang zu besuchen. Zweimal war ich in seinem Tempel beim Abendgebet um sechs Uhr. Ich verstehe zwar nichts von den Gebeten, aber die Stimmung ist sehr einlullend und entspannend. Wie ein Sing-Sang ziehen sich die Gebete ohne Unterbrechung ueber eine halbe Stunde. Nach zwei Tagen hat mir Sombath zum Abschied zwei Gebetsbaendchen um die Handgelenke gebunden und bei jedem "I wish you good luck, good
Wat Xieng Thong
der bekannteste Tempel in Luang Prabang health, success in your work and beautiful, wise dreams" gemurmelt. Very nice.
Der Morgen jedes Moenchs beginnt mit dem traditionellen Almosen-sammeln in der Stadt. Um sechs Uhr begeben sich alle Moenche aller Tempel mit umgebundenen Reisschuesseln auf die Strasse und laufen in ihrem Viertel einen Kurs ab. Unterwegs knien Einheimische und werfen jedem Moench einen kleinen Batzen Sticky Rice in die Schuessel. So ernaehren sich die Moenche. Was uebrig bleibt, wird den Armen gegeben. Die Zeremonie, die sehr still ablaeuft ist sehr beeindruckend zu sehen, waeren da nicht die absolut penetranten Touristen mit Mega-Spiegelreflexkameras, die sehr offensiv zu ihren Bildern kommen und oft keinen Respekt vor den Moenchen zeigen.
Nun ja, was habe ich die vier Tage in Luang Prabang noch so gemacht? In erster Linie mal im Gegensatz zu den zwei Wochen davor viel und regelmaessig gegessen. Es gibt wirklich wunderbare Restaurants in Luang Prabang, in der Stadt oder direkt am Mekong, wo man fuer ein ausgiebiges Essen mit Fruit Shake, Wasser, Spring Rolls und einem Green Curry vielleicht 5 Dollar bezahlt.
Nachdem ich mit einigen Jugendlichen ins Gespraech kam, haben sie mich gefragt, ob mir Fischen Spass macht. Sie konnten auf meine Antwort hin kaum glauben, dass
wir zuhause nicht Fischen und dass ich somit keine Erfahrung damit habe. Also gings auf zum Fischen. Auf ihrem Boot sind wir zu fuenft auf den Mekong gefahren und mit Fischernetz bewaffnet am matschigen Ufer entlang gewatet. Sie haben mir gezeigt, wie man mit einem elleganten Armschwung das Netz so wirft, dass es sich maximal ausbreitet. Sehr nette Erfahrung.
Unterwegs war ich hier meistens allein, doch abend gegessen habe ich immer mit einer Gruppe Franzosen, die ich schon in Nong Khiaw getroffen habe, und denen ich hier wieder ueber den Weg gelaufen bin. Soviel aus Luang Prabang, der Stadt der Moenche.
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Katha
non-member comment
Die Fotos und deine Erzählungen sind traumhaft. Da wird man sogar hier im Lernstress in eine andere Welt versetzt! :) Wünsch dir weiterhin eine gute Zeit und viele spannende Erlebnisse -hoffentlich ohne irgendwelche Krankheiten!