Tres, dos, uno...salta!


Advertisement
Ecuador's flag
South America » Ecuador » Centre » Baños
May 28th 2007
Published: May 28th 2007
Edit Blog Post


Fahrt mit der Tarabita

tres, dos, uno...salta!
Das meiner Meinung nach schönste Wochenende liegt hinter uns und ich werde Schwierigkeiten haben mich an alles zu erinnern, aber ich werde es versuchen. Nein das liegt nicht an meinem gehobenen Alter, sondern daran dass soviel passiert ist. Nach einer irgendwie nicht so erfreulichen letzten Woche, war ich froh, dass sie nur vier Tage hatte und wir das Wochenende in Baños verbringen würden. Baños liegt in den Anden nahe dem Vulkan Tungurahua, der letztes Jahr erst richtig ausgebrochen ist, und immer noch täglich Asche und Gestein spuckt. Obwohl nur 10 km entfernt vom Vulkan, liegt Banos trotzdem relativ sicher. Es gilt weiterhin als das Tor zum Oriente (Dschungel) und man kann sich vor Aktivitäten kaum retten.
Deshalb haben wir uns am Donnerstag Abend mal wieder zum Terminal begeben, um die sieben Stunden Fahrt in der Nacht abzureissen und uns eine Übernachtung zu sparen. Allerdings hatten wir diesmal Pech und einen der weniger komfortablen Busse erwischt und man konnte kaum schlafen. Ausserdem wurde kurz vor dem Start der ganze Bus noch einmal komplett geräumt und jeder wurde durchsucht nach Waffen und Drogen. Man hat nichts gefunden, aber die sind echt nicht zimperlich was das abtasten betrifft…holla die Waldfee! Dann also mit ner halben Stunde Verspätung los und die ganze Zeit ohne Klimaanlage. Das hieß Fenster aufreissen, was wiederum beim schlafen stört…ein Teufelskreis. Als wir gegen halb sechs in Baños waren, fühlten sich alle ziemlich gerädert aber wir hatten ja schon einen groben Plan entworfen wie wir die ersten Stunden verbringen würden. Eigentlich wollten wir in eine Schwefeltherme, die schon um 4:30 Uhr aufmacht und direkt unter einem Wasserfall liegt. Auf dem Weg dorthin hat uns dann noch ein Hostalbesitzer angequatscht und wir hatten prompt unsere habitacion. Kurz die Sachen abgestellt und weiter zur Therme und das war genau das Richtige für die Uhrzeit (mittlerweile halb 7) und unseren Zustand. Dort gab es drei Becken: ein kaltes, ein angenehm warmes, und ein heisses in dem man als Normalsterblicher nicht länger als ne viertel Stunde aushält. Wie Sauna also! Die Stimmung war auch total schön: im Morgengrauen, direkt unterm Wasserfall liegend…zwar hat es zu dem Zeitpunkt geregnet aber im Wasser hat das nichts gemacht. Ich werd nicht mehr versuchen Stimmungen verbal wiederzugeben, da das eh nicht funktioniert, aber es war toll. Danach plagte uns allerdings Hunger und wir sind zur besten …und einzigen…dänischen Bar am Platz gewackelt, um uns ein Frühstück zu gönnen. Und es war super, denn es gab guten Kaffee und gutes selbstgemachtes Brot. Zur Erklärung: Wir sind zwar auf dem Kaffeekontinent schlechthin, das heisst aber nicht, dass man hier sehr guten Kaffee bekommt. Meist ist das ein Sud, den man sich mit Milch aufschütten kann. Und ich hätte nie gedacht das man gutes Brot so schätzen lernen kann, aber das hiesige Brot ist meist mit einer süssen Note versehen und sehr weich. Naja beim Dänen gabs eben Filterkaffee und Schwarzbrot!
Gut gestärkt haben sich die Mädels dann doch nochmal fürs Bett entschieden und Jana und ich sind einen einfachen aber anfangs ziemlich steilen Rundwanderweg gegangen über das Bellavista Kreuz nach Runtun und anschliessend zur Virgen. (für Kenner und Interessierte!) Gegen eins haben wir und dann alle im Hostal getroffen, um zum Rafting auf dem Rio Pastaza aufzubrechen. Das Wetter war nicht besonders einladend und es sollte sich noch verschlechtern. Mit einem Pickup ging es dann Richtung Rio Negro, der Einstiegsstelle, wo der Guide schon auf uns wartete. Es hatte mittlerweile richtig angefangen zu regnen und es war ziemlich kühl, was es nicht unbedingt erleichtert in einen schon nassen Neoprenanzug zu steigen und sich in die eh schon kalten Fluten zu stürzen, aber wir hatten unseren Spaß, denn die Anzüge saßen so schlecht, bei den Mädels sah es aus wie Baggystyle! Nach kurzer Instruktion ging es dann endlich los. Anfangs relativ ruhig, doch später auch durch echte Brecher und einmal hats drei von uns geschmissen. Ich werde heute noch als Verursacher dieses Reinfalls tituliert…natürlich totaler Quatsch… ich doch nicht! Am Ende wurde es dann ziemlich frisch und ich glaub auch der Guide war froh was trockenes zum Anziehen zu bekommen. Nach der einstündigen Rückfahrt war es dann auch schon dunkel und eh alle unter die Dusche gehüpft sind und fertig waren verging nochmal eine Stunde. Dann nochmal los um den Hunger zu stillen und anschliessend ins Bett, denn langsam hat man den Schlafentzug schon zu spüren bekommen. Der nächste Tag startete dann für alle mit einem übergroßen Frühstück im Hostal. Ich hatte einen „doble panqueke“ (viel Spass ihr Linguisten beim entschlüsseln der Herkunkt dieses Wortes) mit Obstsalat und ich hatte am Ende echt zu kämpfen. Aber lecker wars und so konnten wir gut gestärkt ins nächste Abenteuer starten. Wir liehen uns Mountainbikes aus, um damit die Wasserfälle am Rande des Tales nach Pujo abzufahren. Die Strecke ist wirklich leicht, da es meist nur bergab geht. Aber sehr weit sollten wir an diesem Tag auch mit Rädern nicht kommen. Erstes Highlight war eine Brücke von der aus man sich nach unten Richtung Fluss stürzen konnte…aber wie langweilig…natürlich am Seil gesichert. Ich will es nicht als Bungeespringen bezeichnen, da man an normalen Kletterseilen gesichert wurde, aber cool war es trotzdem. Jana, Christina und ich haben uns dann nach kurzer Überlegung dazu entschlossen auch zu springen. Was geil! Der Rest betätigte sich als Film und Dokumentarteam auf der Brücke gegenüber. Das ganze hat eine ganze Weile gedauert und nach zwei Stunden konnten wir erst weiter aber es hat sich gelohnt. Ein paar Kilometer weiter sind wir dann mit einer Tarrabita (kleine Lastenseilbahn und nicht besonders vertrauenserweckend) über die Schlucht des Rio Pastaza gefahren um auf der anderen Seite einen Wasserfall von oben zu sehen. Anschliessend wieder zurück und weiter auf dem Rad. Allerdings wiederum nur ein kleines Stück, denn dann kamen wir nach Rio Verde, eigentlich erst der Hälfte unserer geplanten Tour. Dort allerdings mussten wir anhalten, denn nach einem ein Kilometer langen Fussmarsch sürzt sich der Pailon del Diablo, in einer wie gemalten Kulisse, in die Tiefe. Nach kurzer Fotosession haben wir uns noch nen Kaffee und Fladenbrote bei ein paar amerikanischen Hippies gegönnt, die eine Bambushüttenbar mit Blick auf den Wasserfall betreiben aber wahrscheinlich alle zu viel Dope rauchen, denn irgendwie haben sie das mit der Bestellung nicht so auf die Reihe bekommen. Egal der Blick war es wert. Auf dem Rückweg zu den Rädern dämmerte es dann auch schon langsam und wir mussten die Tour abbrechen. Aber wir hatten „Glück“ denn ein Camionetafahrer, natürlich „der letzte der an diesem Tag fährt“, konnte uns mitnehmen. Räder abgeben und anschliessend nochmal in die Stadt. Die Mädels sind dann nochmal über nen Markt geschländert, aber das hab ich ihnen gegönnt, denn in der Hinsicht haben sie an den Wochenende wirklich nicht zu viel bekommen. Eigentlich wollte ich ja am Wochenende mal Cuy (Meerschwein) probieren, aber irgendwie hab ich es in der Stadt nirgends entdeckt. Vielleicht beim nächsten Mal. Der nächste Morgen begann wiederum mit großem Frühstück. Jana, Nerida und ich haben uns dann Richtung Machay begeben, denn da sollte es einen schönen Wanderweg geben der wiederum an wahnsinnig vielen Wasserfällen vorbeiführt, und was soll ich sagen, das tat er auch. Ausserdem hat man sich fast schon wie im Dschungel gefühlt, denn der dortige Nebelwald ist dermassen dicht bewachsen, dass man sich fast ständig wie in einer Höhle vorkommt. Ein sehr schöner Abschluss des Wochenendes bei traumhaftem Wetter. Gegen zwei waren wir dann zurück in Baños, haben noch was gegessen und uns langsam zum Busbahnhof begeben. Auf der Fahrt nach Ambato hatten wir dann noch einen tollen Blick auf den rauchenden Tungurahua. In Ambato mussten wir diesmal umsteigen, aber das hat sich gelohnt, denn bis Riobamba war der Bus super leer und wir haben einen fast freien Blick auf den Chimborazo, den höchsten Berg Ecuadors, gehabt. Er sah so friedlich aus und man mochte kaum glauben, dass es relativ schwierig ist hinaufzusteigen. Im weiteren Verlauf der Fahrt hat man dann auch noch den Altar (weiterer 5000er) sehen können. Nach einer doch nach Riobamba recht unruhigen Fahrt kamen wir gegen halb eins wieder zu Hause an. Ein großartiges Wochenende!
Baños muss unbedingt nochmal sein, denn wir haben trotzdem soviel verpasst, aber mehr ging wirklich nicht.
So das soll es erstmal gewesen sein, denn ich muss zur Schule!
Hasta luego!
El-Micha



Additional photos below
Photos: 25, Displayed: 25


Advertisement



29th May 2007

Mal wieder ein beeindruckender Reisebericht. Aber du hast nicht wirklich vor Meerschwein zu essen?! Diese kleinen süßen Haustierchen!!! Überleg dir das nochmal ;-) Viele Grüße und bis zum nächsten Mal. Warte gespannt auf neue Abenteuer.
30th May 2007

argh, bei überschriften kack ich immer total ab...
alter, schön zu hören das es dir gut geht. mach dir nen bunten! hab ich was überlesen oder wie kommt das loch in den schuh? und ist der fuss noch dran?
15th June 2007

du bist ja verrückt!!!
muss jetzt mal die mama spielen! du bist ja verrückt von da runter zu springen! ich glaube ich wäre schon gestorben, wenn ich nur dort gestanden hätte! freu mich aber dass es dir gut geht und scheinbar hast du den sprung ja überlebt! hätte da noch einige fragen: gibt das seil nach? staucht so´n sprung nicht den körper? kannst du drei adjektive finden welche beschreiben was in dir vorging beim springen oder hast du es einfach getan ohne nach zu denken? bin echt platt und beeindruckt zu gleich aber irgendwie passt es ja zu dir!!! liebe grüße auch an katrin!!!

Tot: 0.087s; Tpl: 0.013s; cc: 7; qc: 52; dbt: 0.051s; 1; m:domysql w:travelblog (10.17.0.13); sld: 1; ; mem: 1.1mb