Die ersten 2 Wochen Reise


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South America
November 8th 2009
Published: November 27th 2009
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Die ersten 2 Wochen Reise
La Paz, Salar de Uyuni und Isla del Sol in Bolivien + Puno und zwei Tage Cusco in Peru

Nachdem ich 5 Wochen in Arequipa Sprachunterricht genommen hatte, machte ich mich mit Carmen auf die Reise. Carmen kenne ich aus ebendieser Sprachschule. Sie ist 31 jàhrig und ist auch Schweizerin. Es ist super mit ihr zu reisen, weil sie bereits einige Reiseerfahrung hat und wir die etwa die selben Ideen haben, was wir sehen wollen. “Leider” sprechen wir nicht Spanisch sondern Schweizerdeutsch miteinander - ist ja klar ; ) Umso wichtiger sind fùr uns die Gelegenheiten mit einheimischen Leuten ins Gespràch zu kommen oder auch mit unseren Guides der gefùhreten Touren zu sprechen.

Carmen und ich haben unsere Reise gestartet mit der Busreise von Arequipa nach Puno am Titicacasee. Wir sind tagsùber ca. 6 Stunden durch die Hochebenen Perus gefahren. Eina angenehme Fahrt durch abwechslungsreiche Landschaft. Da haben wir erstmals frei weidende Lamas, Alpakas und Vigunyas gesehen. An den Wasserstellen hat es hier Flamingos! Leider haben wir die nicht so gut aufs Foto gebracht. Der Bus war zu schnell.

In Puno uebernachteten wir in einem kleinen Hotel bevor wir am naechsten Tag via
Death RoadDeath RoadDeath Road

auf 4'700 M.ü.M
Desaguadero nach La Paz gereist sind. Desaguadero ist die Stadt an der Landesgrenze und man geht zu Fuss über eine Bruecke von Peru nach Bolivien.... Natürlich nicht ohne vorher die Grenzformalitaeten erledigt zu haben. Mit einem Minibus ging es dann weiter bis nach La paz, eine unglaubliche Stadt, die auf 3600 m ue. M. in ein Tal gepflastert ist. Der Hoehenunterschied zwischen den untersten und den obersten Haeusern betraegt ca. 600 Hoehenmeter. Das Stadtzentrum liegt unten und die Haueser sind dann nach oben an die Haenge gezimmert. Wahnsinn.... Wahnsinn ist auch der Verkehr. Tausende von Autos , Minibussen und steinalten Bussen.

Wir logierten im antiken, zu 90% aus Holz bestehenden Hotel Torino, in einem kleinen Zimmer austestattet mit Betten , einigen wenigen Holzmoebeln und unglaublich knarrenden Holzboeden, der Hammer. Das Zimmer kostete 80 Bolivianos (ca. 15 chf) pro Nacht und das es billig war merkte man: Wir haben ganz einfach uebernachtet, das heisst, es gab kein Bad, fliessend Wasser, keine Steckdose, keine Badetuecher und auch das Klopapier muss man selber kaufen. Die Betten waren in Ordnung, genügend Wolldecken damit wir im ungeheizten Zimmer mit dem undichten Fenster nicht gefroren haben.

Von la paz sind wir dann auf 4700
Death RoadDeath RoadDeath Road

vor dem Start
m ue m. gefahren um dann mit mountain bikes die sogenannte death road hinunter zu fahren. Die ersten 28 km sind auf mittlerweile asphaltieter strasse… alles andere als spektakulaer und zudem sehr kalt. Danach ging es auf naturstrasse…. Worlds most dangerous road, naturstrasse. Zum fahren nicht schwierig, aber wunderschoen… denn wir waren mittlweile ca. 1000 m weiter unten und die Gegend hat von karg nach gruen und bewachsen gewechselt…. Wir kamen langsam in die Regenwaldzone, gruen mit Nebelschwaden. Auch wurde es waermer…. Nun ging es 38 km hinunter nach corinco, welches noch auf 1100 m ue m. liegt. Eine unvergessliche strecke durch den regenwald, die strasse schlaengelt sich durch taeler und den felswaenden entlang - der hammer. Kaum zu glauben, dass da vor einiger zeit noch der gesamte verkehr durchgerattert ist. Meistens ist die Strasse so schmal, dass sich Autos nicht kreuzen koennen. Und mancherorts geht es direkt neben der Strasse hunderte von Metern “s Loch ab”! Es sind auch immer wieder Autos abgestùrzt. Auch wir haben einen Wagen gesehen, der offenbar tags zuvor ausser Kontrolle geriet. Der lag dann 30 Meter unterhalb der Strasse im Gestrùpp.
Unten angekommen, war tropische Vegetation und es war richtig heiss! Wir konnten uns da duschen und bekamen ein feines Mittagessen. Nachdem wir uns noch ein wenig dort ausgeruht hatten ging es im Kleinbus wieder auf den Heimweg - die ganze Strecke wieder zurùck. Irgendwann hat es dann fùrchterlich begonnen zu regnen und wir waren sehr froh, dass unser Fahrer die Strecke gut kannte. Man sah nàmlich praktisch nichts mehr und wir hatten ja beim runterfahren gesehen wie steil und tief die Abhànge neben der Strasse sind ...

Nach einem Tag ausruhen in La Paz sind wir dann von Donnertag auf Freitag mit dem Nacht-Bus von La Paz nach Uyuni gefahren, um den Salar de Uyuni zu besichtigen. Eine 12000 km2 grosse Salzpfanne, eigentlich ein See, der aber mit einer Salzschicht bedeckt ist - 30cm bis mehrere Meter. Auf dem Tourprogramm stand auch ein Besuch eines Salzhotels... Der Name sagt es schon, das Hotel ist ganz aus Salz gebaut! Mittagspause machten wir auf Isla des Pescados, eine Insel in mitten dem Salzsee, bewachsen von Kakteen. Sehr eindrücklich.
Am Abend haben wir uns dann wieder in den Bus gesetzt und sind wieder nach La Paz zurück gefahren. Irgendwie ein bisschen eine bescheuerte Angelegenheit: wir sassen 2 mal 12h lang im Bus um eine ca. 6 stuendige Tour zu machen! Die Strassen sind natürlich nicht so gut wie bei uns und deshalb war oft vor lauter Geholper nicht an Schlaf zu denken.
Leider hatte ich (Dorothe) tags zuvor in La Paz was verseuchtes gegessen und ich musste auf der Hinfahrt und wàhrend der Tour erbrechen und hatte furchtbaren Durchfall. Ich konnte diese Reise also nicht wirklich geniessen und bin wàhrend dem Besuch der Isla des Pescados im Auto geblieben.

Wieder zurück in La Paz ging es gleich weiter nach Copacabana, eine Halbinsel am Titicacasee, auf bolivianischer Seite. Weil man aber eine Faehre benutzen muss und die Angestellten da gestreikt haben, mussen wir via Desaguadero (Peru) nach Copacabana reisen. Das bedeutete 2 Stunden Mehraufwand mit Grenzformalitaeten: Bolivien raus, Peru rein, Peru raus und Bolivien wieder rein. Dazwischen immer wieder die Fussmaersche über die Grenze... Etwas mühsam, aber wir haben das in aller Seelenruhe gemeistert und sind dann in Copacabana angekommen. Ein kleiner, friedlicher Ort am Titicacasee. Wahrend ich mich im Hostal (wieder sehr billig und einfach, aber diesmal mit Bad) ausgeruht habe, ist Carmen etwas im Staetdchen umherspaziert und mit 1000 Treppenstufen auf einen Huegel raufgkraxelt um die Aussicht zu geniessen. Oben hatte es Kreuze gehabt und jenste Leute die alle moeglichen Souveniers verkauft haben... Es war also nicht sehr friedlich und ruhig auf dem heiligen Aussichtspunkt.

Am Tag danach besuchten wir Isla del Sol. Eine Insel die per Boot in ca. 1,5 h zu erreichen ist. Es gibt da ein paar Ruinen welche aus der prae-Inka- und Inkazeit stammen. Wir legten im Norden der Insel an und man konnte dann einen Spaziergang (dauerte ca. 2,5h) in den Suedlichen Teil der Insel machen, wo man auch uebernachten kann. Carmen ist in den Sùden gewandert und ich bin da mit dem Boot hingefahren - da ich immer noch krank war. Die Gegend ist sehr karg, hat aber ihren Reiz und die Aussicht ist sehr schoen. Frueher hatte es einmal Baeume, die wurden aber von den Bewohnern abgeholzt, denn man musste ja mit was kochen, weil man hatte ja noch kein Gas.

Danach Weiterreise nach Puno, der Ausgangsort fuer einen 2-tàgigen Ausflug auf die schwimmenden Inseln von Uros und 2 andere Inseln im Titicacasee.
- Islas de Uros, floatig Islands. Die Inseln bestehen aus Schichten von Schilf.... Ich fand die Bauweise der Inseln und der Haeuser sehr interessant, allerdings war mir das ganze zu touristisch. Pro Insel legte ein Touristenboot an und es wurde einem die geschichte und die Lebensweise der Leute erklärt... Schoen und gut, aber von der einstigen Lebensweise ist nicht mehr viel übrig geblieben, die Kultur hat sich völlig auf den Tourismus eingestellt. Weiter aussen im See soll es aber noch schwimmende Inseln geben, die nichts vom Tourismus wissen wollen und noch ursprùnglicher leben.
- Danach gings per Boot auf die Insel Amantani. Da wurden wir von Frauen in den traditionellen, sehr farbigen Kleidern empfangen. Wir haben bei einer Familie Zmittag gegessen und auch ùebernachtet. Das war eindrùcklich, weil man die einfache Lebensweise mitbekommt. Carmen ging am Nachmittag mit der Reisegruppe noch auf den Gipfel der Insel, wo es einen Tempel zu besichtigen gab. Ich hatte nach dem Mittagessen extreme Bauchkràmpfe und bin ins Haus zurùck zum ausruhen. Nachdem ich auch nach dem Nachtessen ebenfalls wieder solche Krámpfe hatte, habe ich zum ersten Mal Cocablàtter als Medizin kennen gelernt. Ich habe Blàtter gekaut, was die Schmerzen lindert und die Gastgeberin hat mir gekaute Blàtter auf den Bauch geschmiert ; ) Aber geholfen hats auf jeden Fall!
- Am nàchsten Tag gings dann auf die Insel Taquile. Auch hier tragen die Leute eine eigene, farbenfrohe Tracht. Die leuchtenden Farben werden in der ganzen Gegend alle aus Pflanzen und anderen natùrlichen Stoffen hergestellt. Die Kleider werden total von Hand hergestellt. Wie das gemacht wird haben wir spàter in einem Museum gesehen.
Das spezielle der Insel Taquile ist, dass die Mànner stricken! Alle Mànner tragen eine gestrickte Kappe, an deren Muster man ablesen kann, ob der Mann singel, verheiratet oder Autoritàt ist. Auf der Insel leben verschiedene “Volksgruppen” und jede hat ihr Oberhaupt. Die treffen sich jeden Sonntag auf der Plaza de Armas zum Gespràch/Verhandeln. Unser Guide hat uns interesante Dinge ùber die Kultur der hier lebenden Menschen erzàhlt, wir haben fein gegessen und dann gings 3 Stunden mit dem Boot wieder zurùck nach Puno.

Nach dem Nachtessen gings dann gleich weiter mit dem Nachtbus nach Cuzco, eine elende Fahrt. Der Bus war zwar nicht unbequem, aber die Strasse wiedermal nicht immer in einem guten Zustand und der Chauffeur ist nicht gerast, aber durchaus zuegig gefahren. Das hatte zur Folge, dass man ab und zu kräftig durchgeschüttelt wurden... Totkaputt sind wird am Donnerstagmorgen 5.30 uhr morgens ins Hostal Conquista eingezogen. Wir durften netterweise unser Zimmer schon beziehen und konnten uns noch ein bisschen ausruhen bevor wir Cuzco zu Fuss einbisschen erkundeten. Eine friedlicher Ort mit vielen kleinen Gaesslein und Treppen.... Allerdings auch vielen Touristen. Doch neben Arequipa ist Cusco die schònste Stadt, die wir bisher gesehen haben.

Freitag und Samstag haben wir Ausflùge in der Nàhe von Cusco gemacht. Wir haben am Freitag die Inkaruinen in Pisac besucht. Das ist ein sehr weitlàufiges Gelànde auf einem Hùgel mit vielen verschiedenen Ruinen. Unter anderem befindet sich hier der gròsste bisher entdeckte Inkafriedhof. Da kommt man nicht nahe ran. Man kann einfach sehr viele Lòcher in einer Felswand sehen. Keine Ahnung wie die Inkas die Leute bzw. Mumien da beerdigen konnten. Das Gelánde scheint total unzulànglich. In der zweistùndigen Wanderung ùber den Hùgel haben wir Tempel, Bàder, Vorrats- und Wohnhàuser und haufenweise Terrassen gesehen. Das war sehr eindrùcklich weil gròsser und besser erhalten als die Ruinen, die wir vorher auf den Inseln im Titicacasee gesehen hatten.
Am Samstag waren wir in den Salinas de Maras. Dort wird Salz gewonnen. Es hat eine salzige Quelle, deren Wasser ùber viele kleine Kanàle in hunderte von terassenartig angeordnete Becken geleitet wird. In jedes Becken wird nur wenig Wasser gefùllt und dann der Wasserzulauf mit einem Stein geschlossen. Dann wird gewartet, bis das Wasser verdunstet. Mit Schaufeln kratzen die Arbeitenden dann das Salz zusammen und fùllen es in Sàcke ab, die sie dann den Berg herauf tragen mùssen bis an den Ausgang der Salzterassen. Das Salz wird in verschiedener Qualitát verkauft. Was wir aber leider nicht gefragt haben ist, wie und ob es ùberhaupt gereinigt wird. Denn die Arbeitdenden gehen da mit ihren Sandalen in den Terassen herum und mischen teilweise das Salz mit dem sandigen Boden ?!?



Additional photos below
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Death RoadDeath Road
Death Road

Toilettenhütte
Death RoadDeath Road
Death Road

am Ziel auf nur noch 1'100 M.ü.M
Death RoadDeath Road
Death Road

so übt sich das Springen, wenns kein Wasser im Becken hat ; )
Salar de UyuniSalar de Uyuni
Salar de Uyuni

Eisenbahnfriedhof
Salar de UyuniSalar de Uyuni
Salar de Uyuni

Eisenbahnfriedhof
Salar de UyuniSalar de Uyuni
Salar de Uyuni

ehemaliges Hotel ganz aus Salz!
Salar de UyuniSalar de Uyuni
Salar de Uyuni

Salzhaus von innen
Salar de UyuniSalar de Uyuni
Salar de Uyuni

isla de pescadores
Salar de UyuniSalar de Uyuni
Salar de Uyuni

auf der isla de pescadores


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