Peru


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South America » Peru
October 5th 2012
Published: October 6th 2012
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Nach einer langen Nachtfahrt erreichen wir Piura, eine große Stadt an der Pazifikküste Perus. Wir wollen hier nur umsteigen, unser Ziel sind die Berge. Die hier umliegende Landschaft ist erstmal erstaunlich, aber nichts zum Verweilen. Entlang der Küste erstreckt sich ein riesiges Wüstengebiet, die öde Landschaft links und rechts neben der Panamericana wird entweder durch Müllhalden oder ärmlichen Bambushüttensiedlungen unterbrochen. Piura ist nach dem ruhigen Ecuador auch erstmal wieder gewöhnungsbedürftigt: tobender Verkehr, kleine Mototaxis, laut, dreckig und einfach nur chaotisch. So auch das Bussyytem. Hier gibt es keinen zentralen Busbahnhof mehr, sondern jeder Busverein hat seine eigene Hütte irgendwo in der Stadt verteilt. Die Frage nach dem Busterminal verwirrte die Passanten also genauso, wie uns deren Antworten. Aber alles gut, wir schaffen es weiter und in Hinblick auf unser Ziel sind wir relativ relaxt. Nur kommen wir dort erst den nächsten morgen um 11Uhr an.

WIr sind in Caraz, einen kleinem Ort im Herzen der Cordillera Blanca. Wie der Name schon vermuten lässt erwarten uns hier bei aufgehender Sonne bei unserer Ankunft schneebeckte Berge, viele wunderschöne 6000er umranden das Tal, darunter einige Vulkane. Das Gebiet ist bekannt für seine kristallblauen Seen. Dem größten, dem Lago Plato erstatten wir auch einen Besuch ab, der uns wirklich begeistert und uns aufgrund der Höhe (4100m) ganz schön schafft. Schön sind auch die Blumenfelder und Eukalyptuswälder anzusehen, die fleißig von den Einheimischen bewirtschaftet werden. Während wir durchs Land fahren sehen wir überall die Frauen mit ihren bunten Gewändern und ihren edlen Hüten auf den Feldern arbeiten oder ihr schweres Gut zum Markt bringen. Und was machen die Männer, fragen wir uns recht oft - sind wohl alles Taxi- oder Busfahrer ...

In Caraz kommen wir auch zum ersten mal in den Genuss der Peruanischen Küche, die uns sehr mundet. Erstmal zeichnet diese sich durch 3000 verschiedene Kartoffelarten und mindestens halb so viele Zubereitungsarten aus, aber auch viel Avocadospeisen. Es gibt leckerer Suppen, tolle Nusssoßen und zudem Cuy (großes Meerschweinchen) und Alpaca (eine Kamelart). Letzere beiden haben wir wirklich nur probiert und beides war nicht unbedingt wiederholungswert. Zu trinken gibt es hier natürlich immer den Coca-Tee und als alkoholisches ist der Pisco Sour hier das Nationalgetränk (Weinbrand mit Limo und Eischneedeko). Ah und nicht zu vergessen die Neongelbe Inka-Kola.

Nachdem wir uns ein paar Tage an der frischen Bergluft erholt haben und noch eine Charvinstätte und weitere Seen in unglaublicher Kulisse besucht haben, machen wir uns auf in die große Haupstadt Perus - Lima. Wir kommen nach einer Nachtfahrt mit dem Bus sonntags früh an und bereiten uns gleich auf unsere Fahrradtour vor, so wie es für uns üblich ist 😊 Die Tour geht wieder über den Velociclo (die sonntags autofreien Straßen) durch schöne Parks mit Olivenbäumen oder wunderbaren Wasserspielen bis in die imposante Kolonialstil-Altstadt. Hier befindet sich ein prunkvoller Palast, Regierungssitz oder Kirchenbau neben dem anderen, und alle sind mit dem für Peru berühmten Holzverkleideten Balkonen geschmückt. Zum Glück sind wir auf zwei Rädern unterwegs, sich das alles zu Fuss anzuschauen wäre sicher sehr ermüdend. Kurios in LIma ist, dass es nie regnet aber wirklich jeden Tag bedeckt ist. Ich meine keine grauen Wolken die am Himmel hängen, sondern eher eine glatte graue Schicht, tag und nacht. Das ist schon gewöhnungsbedürftigt und trotzdem gefällt uns die Millionenstadt sehr; mit seiner Übersichtlichkeit, Sauberkeit und zudem den tollen Kliffs am Strand konnte sie uns doch beeindrucken.

Nächster Punkt sind die Nazca Lines, vielleicht hat schon mal einer von euch schon mal diesen Linien gehört, sie sind doch ziemlich bekannt. In der Sand- und Steinwüste an der südlichen Pazifikküste von Peru befinden sich kilometer große geometrische Formen und andere Gebilde auf dem Boden. Aus dem Flugzeug aus kann man ihre ganz Form erkennen und auf einmal sehen wir einen Affen, einen Baum, ein Männchen oder den bekannten Vogel dessen Flügelspanne 100 Meter misst. Ein wahnsinnig kurzes (30min) und teures Erlebins haben wir uns mit dem Flug in einer Cesna über die Linien geleistet, aber es hat sich gelohnt. Die Wissenschaftler haben verschiedene Theorien warum die Ureinwohner, die hier seit 900 v.Chr. lebten diese Linien geformt haben. Geschaffen haben sie diese, indem sie die dunklen Steine auf einem ca. 1m breiten Streifen zur Seite gelegt haben und nur noch der helle Boden zu sehen ist. DIe deutsche Expertin Maria Reiche, die hier auch bis zu ihrem Tod ihre letzten 40Jahre nurmit der Forschung an den Linien verbrachte, erkannte in den Gebilden astronomische Zusammenhänge. So weisen gewisse Linien auf den Punkt an dem die Sonne am längsten Tag des Jahres aufgeht oder die Tiere stellen Himmelskörpergebilde da. Aber auch das Wasser spielt eine wichtige Rolle. Die Figuren sollten einem Bewässerungssytem und und die großen Linien zu den Flüssen hinter den Bergen führen, meinen viele Wissenschaftler. Ein sehr interessantes und schönes Gebilde in dieser eigentlich öden Landschaft.
Nächsten Tag erholen wir uns von der Wissenschaft und gehen Sandboarden, ein totaler Spaß auch wenn man sich dabei ordentlich auf den Po setzen kann 😊

Eine Attraktion jagt die nächste und somit machen wir uns auf zum Colca Canyon, dieser ist zweimal so groß wie der Grand Canyon und somit der zweittiefste der Welt. Die Schlucht ragt von höchsten Punkt bis zum im Tal liegenden Fluss 3000m. Man sich dabei jetzt aber keine steile vertikale Wand vorstellen, das war das was wir dachten, aber es ist trotzdem imposant und wieder mal von wunderschönen scneebeckten Bergketten umrundet. Ein weiterer Anziehungspunkt sind die Condore, die 1000 Touristen täglich dort hinlocken. Die majästetischen Tiere drehten ihre Runden zwar ziemlich weit über uns, ihre Mächtigkeit war aber trotzdem zu erkennen.

Als letzten und wahrscheinlich wichtigsten Punkt auf unserer Perureise steht natürlich Machu Picchu - die imposante Inkastätte in heiligen Tal bei Cuzco. DOrt hinzukommen ist schon ein aufregendes Erlebnis - im bürokratischen Sinne. Man kommt nur mit der extrem teuren Bahn bis zum Fuße dieser Stadt, das Ticket muss rechtzeitig besorgt werden, zudem muss das ebenso teure Eintrittsticket schon in Cuzco an eienr offizielen Stelle gekauft werden und und und ... letzendlich haben wir es mit Studentenrabatt und Nachtfahrten, die günstiger waren dorthin geschafft und haben einen langen Tag in dem ganzen Park verbracht. Ich denke jeder von euch hat schonmal ein Bild von der alten Inka Stadt gesehen und genauso wirkt sich auch. ZUnächst sind wir auf die umliegenden Berge geklettert um einen tollen Überblick über die Stadt und die umliegende tolle Landschaft zu bestaunen und danach sind wir in den alten Ruinen rumgewandert. Auch wenn uns die alten Steine langsam ein wenig über werden, war das wirklich ein schönes Erlebnis und die Photos sprechen da wohl für sich.

Das waren dann auch schon (haha) alle Highlights in Peru. Die Landschaft hat uns wirklich umgehauen, die Attraktionen auch, genauso wie dessen Preise. Peru war bis jetzt das teuerste Land für uns. Dafür hat die Küche wirklich trumpfen können und soviele Schneeberge haben uns immer wieder ein Lächeln auf die Lippen gezaubert. Eines jedoch muss noch gesagt werden. Die Peruaner die sich nicht gerade bei uns eingeschleimt haben um Geld von uns zu bekommen, haben uns zu verstehen gegeben dass sie uns nicht willkommen heißen. Ein paar Diskussionen haben wir mitbekommen, z.B. warum wir uns denn in ein günstiges Einheimisches Restaurant setzen und nicht ín ein ums 20fache teurere Gringolokal. Wegen uns werden in vielen Regionen die Preise für Lebensmittel teurer, die die Anwohner genauso zu tragen haben und die wenigen die Geld mit dem Tourismus machen denken natürlich nicht daran der armen Bevölkerung von dieser Sahnetorte was abzugeben. Bürgerliche Unruhen entstehen, auch zu sehen an den vielen Plakaten mit den Dollarzeichen unter denen INKA steht.


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