Peru fortgesetzt


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South America » Peru
July 15th 2009
Published: July 15th 2009
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dunes @ Huancachina
Auch die Reise nach Ica brachte dieselbe Änderung der Umgebung, wie schon zuvor die Einreise nach Peru: Statt Bergen und Schnee gab es Wüste und Müll. Zumindest dauerte unsere Busfahrt nur wenige Stunden und eine kurze Taxifahrt später waren wir in Huancachina, knapp außerhalb von Ica, angekommen. Wir hatten zwar in unserem Reiseführer über diesen winzigen 200 Seelen Gemeinde gelesen, aber um diesen Ort richtig zu begreifen muss man schon selbst dort sein: Lediglich die Sprache erinnert an Peru, denn eine Oase, umringt von 200 Meter hohen Sanddünen, erinnert eher an Ali Baba.
Strahlender Sonnenschein und ein großer Pool im Hostel (natürlich mit Poolbar) rundeten die Sache dann noch zusätzlich ab. Der eigentliche Grund für unseren Abstecher nach Huancachina war aber dennoch ein Besuch der gigantischen Sanddünen bzw. was man auf ihnen machen kann. Wie wärs zum Beispiel mit einer wilden Fahrt im aufgemotzten Dunebuggy oder sich mit einem Sandboard die Dünen runterstürzen? Gesagt, getan: Zusammen mit zwei Koreanerinnen gings dann wenig später zum Boarden auf die riesigen Dünen und schon bald war klar, dass ein bisschen Snowboard-Erfahrung ganz hilfreich ist - Östereich: 1 - Korea: 0!

The journey to Ica reminded us about entering Peru: Instead of mountains and
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Chauchilla
snow there were deserts and garbage. At least the bus trip was fairly short (just a few hours) and after a short taxi ride out of Ica we reached Huancachina. Although our travel guide somehow gave us a clue what to expect from this tiny 200 people village but to fully experience it you have see it for yourself: Just the language tells you that you are still in Peru as Huancachina’s oasis with its surrounding dunes (which are up to 200 meters high) reminds you more of Ali Baba. Bright sunshine and a nice pool in the hostel (with adjacent pool bar of course) were also greatly appreciated. But it still was the dunes and what you can do here why we had come to Huancachina. What about a wild ride in a souped-up dune buggy or surfing down the dunes on a sandboard? Soon after we arrived we and two Korean girls were on the way for some serious sandboarding action. We proved that some snowboard experience is quite helpful - Austria: 1 - Korea: 0!

Die gemütlichen Biere am Abend hinderten uns aber nicht, bereits am nächsten Tag eine kurze Busfahrt nach Nazca zu unternehmen.
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train tracks
Leider war es am Nachmittag in Nazca dann schon zu windig um einen Rundflug über die weltbekannten Nazca-Linien (Linien, die vor hunderten Jahren von einem ansässigen Stamm in den Wüstensand gezeichnet wurden und nur aus der Luft zu erkennen sind) zu machen. Stattdessen schnappten wir uns ein Taxi und ein etwas schwindliger Tourguide brachte uns nach Chauchilla - zu einem Mumienfriedhof! Dank der extremen Dürre in der Gegend sind die Mumien relativ gut konserviert, obwohl sie teilweise seit Jahrhunderten im Freien saßen! Und nun wissen wir auch, dass die Rastakultur ihren Ursprung nicht in Jamaika hat (siehe Bild).

A few chilled beers in the evening didn’t hinder us from taking a bus to Nazca the next day. Unfortunately we couldn’t go on a flight to see the world famous Nazca lines (ancient lines that were drawn by a local tribe hundreds of years ago and that can only be seen from the air) as it was too windy. But instead a dodgy tour guide took us to Chauchilla - a mummy graveyard. Due to the extreme dryness in the area the mummies are well preserved although some of them were sitting in the open field for centuries. We now
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train to Aguas Calientes
know that the roots of the Rastafarian culture don’t lie in Jamaica.

Zurück in Nazca gönnten wir uns noch ein Abendessen bevor es mit dem Nachtbus nach Cusco gehen sollte. Da wussten wir noch nicht, dass die Fahrt erstmals mit 2 Stunden Verspätung losging und aus den versprochenen 11 Stunden Fahrtdauer am Ende 16 wurden. Das war zwar keine neue Lektion, aber die Bestätigung, dass in Südamerika alles relativ ist und Versprechungen nicht unbedingt ernst zu nehmen sind.

Back in Nazca we enjoyed a nice dinner before we were supposed to hop on a night bus to Cusco. We didn’t know yet that our bus would leave 2 hours late and that the whole journey would take 16 hours instead of the promised 11 hours. Well, it wasn’t a new lesson but just a reminder that promises in South America sometimes shouldn’t be taken too seriously.

Die Strapazen waren aber schnell vergessen, sobald wir in unserem Hostel in Cusco eingecheckt hatten - einer Dusche und warmen Cocatee sei Dank! 😊 Zusammen mit Mei aus Singapur, die mit uns am gleichen Bus war, machten wir uns daran, den Trip ins nahe Machu Picchu zu organisieren. Es
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Machu Picchu
gibt zwar einen direkten Zug dorthin, aber das wäre ja zu einfach (und vor allem zu teuer - 48$ one way für ne 2 Stunden Zugfahrt - da ist ja die ÖBB richtig billig). Nach etwas Recherche stand unser Plan für den nächsten Tag: Mit einem Bus auf die andere Seite von Machu Picchu nach Santa Teresa, danach ein Colectivo zum einem Kraftwerk und von dort dann 11 Kilometer die Bahngleise entlanglaufen.

The stress from traveling was soon forgotten after we had checked in at our hostel in Cusco - thanks to a shower and warm coca tea! 😊 Together with Mei from Singapore, who was on the same bus, we organised our trip to nearby Machu Picchu. There is a direct train service from Cusco but that would be way too easy (and too expensive - $48 one way for a 2 hour ride!). After some research we came up with a plan for the next day: a bus ride to Santa Teresa on the other side of Machu Picchu, then a colectivo ride to a hydropower plant and from there an easy 11 kilometer stroll along the train tracks

Natürlich kam unserem Plan die peruanische Mentalität
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Peruvian highlands
in die Quere: Die Info, dass es einen direkten Bus nach Santa Theresa gibt (die Info hatten wir aus der offiziellen Touristeninformation), erwies sich als falsch. Aber Glück im Unglück, denn ein Shuttlebus wollte in einer Viertelstunde zumindest nach Santa Marta fahren, was auf unserem Weg lag - aus 15 Minuten wurden dann 1 ½ Stunden, aber hierzulande ist es wichtiger jeden Sitzplatz zu (über)füllen, als sich mit Belanglosigkeiten wie Abfahrtszeiten abzugeben. Mit bereits gewohnter Verspätung verließen wir im Regen Cusco uns auf einer schier endlosen Kurvenstraße tuckerten wir nach Santa Marta. Zwischenzeitlich kamen wir sogar ins Schneetreiben, aber zu unserem Glück klarte das Wetter auf sobald wir Santa Marta erreichten. Zu unserem Erstaunen wartete dort ein Colectivo, das uns und einige andere Backpacker den ganzen Weg zum Kraftwerk bringen sollte. Die folgende Straße und die Fahrweise unseres Colectivos ließ uns allen den Mund offen stehen: Wie fährt man am besten auf einer einspurigen Straße, die über einem 300m hohen Abgrund in den Fels gehauen ist? Ja, richtig geraten, mit Vollgas und hupen statt bremsen vor den Kurven! Aber da es diese Zeilen irgendwie ins Netz geschafft haben, ist bewiesen, dass wir alle heil angekommen sind.

Of course our plan didn’t account for the Peruvian mentality: the information about the bus proved to be wrong (which was given to us by the official tourist information). But we were lucky enough to find a shuttle bus that wanted to leave for Santa Marta (which was a town on the way to Machu Picchu) in 15 minutes - but it wouldn’t be Peru if we would have left on time - 15 minutes became 1 ½ hours but here it is more important to (over)fill a bus than be on schedule. Finally we left rainy Cusco but we were lucky enough that it stopped raining as we arrived in Santa Marta. Surprisingly there was a colectivo waiting for us and some other backpackers to bring us all the way to the hydropower plant. The road that followed and the driving style of our driver left us all with our mouths open: what’s the best way to drive on a narrow mountain road that was carved out of a rock face 300 meters straight above a river? Yeah, you guessed right, full throttle and honking instead of braking when there is a turn. But the fact that these lines somehow made it online proves that we arrived safely.

Vom Kraftwerk aus starteten wir auf einen 11 Kilometer Marsch entlang der Zuggleise, aber dank des mittlerweile guten Wetters und der herrlichen Landschaft, war diese kleine Wanderung mehr Wohltat als Qual. Dennoch befanden wir, dass wir uns ein Bier in Aguas Calientes (der Ausgangspunkt für den Aufstieg nach Machu Picchu) redlich verdient hatten! Mittlerweile war unser Spanisch auch schon gut genug um über die Essens- und Bierpreise in einem Touristenort zu verhandeln 😉

From the hydropower plant we started the 11 kilometer walk to Aguas Calientes but due to the now good wetter and the impressive landscape the hike turned out to be more pleasant than torturing. Still we decided that we had earned ourselves a beer in Aguas Calientes, the starting point for a visit to Machu Picchu. By the time we arrived in Southern Peru our Spanish had improved in such a way that we were even able to bargain for beer and food prices in tourist traps such as Aguas Calientes 😉

Den ursprünglichen Plan, um 5 aufzustehen, um pünktlich für den Sonnenaufgang in Macchu Pichu zu sein, verwarfen wir wegen Nebels, aber als es um 7 aufklarte, standen wir schon in den Startlöchern für den Gipfelsturm. Da der Touristenbus in unseren Augen nur was für reiche Weicheier (8$ one way für 10 Minuten Busfahrt) ist, nahmen wir den Fußweg über eine steile Treppe zum Eingang vom Macchu Pichu. Ziemlich fertig kamen wir dann eine knappe Stunde später oben an, um gleich die Horden von Touristen zu erblicken, die unentwegt aus den Bussen ausgeladen wurden. Sobald wir aber durch die Eingangstore gelangt waren, konnten wir nachvollziehen, warum trotz heftiger Eintrittsgebühren (40$ pro Erwachsenem) sich täglich hunderte Touristen hier einfanden. Die enormen Ausmaße, die genialen Konstruktionen und die einmalige Lage der ehemaligen Hauptstadt des Inkareichs wissen durchaus zu beeindrucken. Wir verbrachten die nächsten Stunden damit, durch die kleinen Gassen zu wandern und den Auslöser unserer Kameras zu quälen, bis uns herannahender Regen am frühen Nachmittag zum Rückzug nach Aguas Calientes zwang.

We had planned to get up at 5 to get to Machu Picchu in time to watch the sunrise but the morning was foggy so we decided to delay our departure a bit. When the fog vanished at around 7 we were ready to tackle the steep ascent to Machu Picchu over an Inca built staircase. There is a bus that takes lazy people up to the entrance but 8$ for a 10 minutes bus ride? The climb was pretty exhausting but after we had passed the hordes of tourists that were unloaded from the buses and got through the entrance gates we got our reward. Yes, the entrance fee is quite hefty but the enormous size, the ingenious construction and the unique location of the former capital of the Inca Empire totally make up for it. We spent the next hours strolling through the narrow streets and to torture the shutter of our cameras till approaching rain forced us to retreat to Aguas Calientes in the early afternoon.

Schnell besorgten wir uns noch Tickets für den Zug nach Ollantaytambo (Richtung Cusco), denn für die interessante, aber langsame Strecke der Anreise hatten wir nicht genügend Zeit - schließlich wollten wir ja Weihnachten in La Paz verbringen und bis dahin waren es nur mehr 2 Tage. Zwar war die Abfahrtszeit des Zuges sehr unchristlich (5 Uhr in der Früh) und der Ticketpreis ziemlich gesalzen (1 Stunde Fahrt für 31$ = 96 soles. Im Vergleich dazu zahlen Einheimische lediglich 5 soles), aber wir kamen nach einer anschließenden Taxifahrt pünktlich (!) in Cusco an.

Back down we bought tickets for the train to Ollantaytambo (on the way to Cusco), because we didn’t have enough time for the interesting but slow route we had come - La Paz was the place where we wanted to be for Christmas which was just 2 days away. The departure of the train was way to early (5 a.m.) and the ticket price pretty high (1 hour train ride for some 31 dollars = 96 soles. For comparison locals pay for the same ride just 5 soles) but after s taxi ride from the train station at least we got back to Cusco on time.

In Cusco hieß es Abschied nehmen von Mei und schon ging es zum Busbahnhof, um einen Bus nach Puno zu erwischen. Wir hätten es ahnen müssen, dass der zweite Teil unserer Tagesetappe nicht so reibungslos ablaufen würde wie der erste (Murphy’s Law gepaart mit Südamerika allgemein). Die Stunde Verspätung des Busses war ja zu erwarten, aber dass unser Bus derart schrottreif war, um aus 6 Stunden Fahrtzeit 9 ½ zu machen überraschte nicht nur uns, sondern auch die Einheimischen die mit Getrampel und Geschreie ihren Unmut kundtaten. Aber wenigstens die mitfahrende Fahrkartenverkäuferin machte sich keine Sorgen: während bereits einige Passagiere aus dem rauchenden Bus ausstiegen und in andere vorbeikommende Busse umstiegen, verkaufte sie noch weitere Tickets. Auf die Frage, wie lang es wohl noch dauern würde, kam die überzeugte Antwort: „Maximal 5 Minuten!“…und hinter ihr hatte der Busfahrer gerade die Kraftstoffleitungen aus dem Motor ausgebaut…

In Cusco it was time to say goodbye to Mei and head to the bus terminal to catch a bus to Puno. We should have sensed it that the second part of today’s journey today wouldn’t go as smooth as the first (just take Murphy’s Law and South America in general into account). The 1 hour delay of the departure then was expectable but condition of our bus so bad that the trip didn’t last 6 but 9 ½ hours which even surprised all the locals - they expressed their anger with loud yelling and stomping. At least the lady who sold the tickets wasn’t upset - while some passengers got off the smoking bus and got on other buses she sold more tickets. She also answered the question how long it is gonna take to fix the bus with: “5 minutes max”…and behind her the driver just took all the fuel lines of the motor…

Aber irgendwann ging es zur Überraschung aller weiter! Hungrig waren alle im Bus, was eine mitfahrende Händlerin freute: Schnell mal ihren großen Sack aufgemacht, Beil ausgepackt und angefangen das darin enthaltene gebratene Lama mit wilden Schlägen zu zerteilen. Der Geruch schreckte wohl nur unsere Saumägen ab, denn der restliche Bus erfreute sich offensichtlich sehr der einheimischen Küche.

Surprisingly we could continue the trip in the same bus. A local woman was quite happy that everybody on the bus was hungry by now: she opened her huge bag, took a huge chopping knife and started to cut up the roasted lama which was inside. The smell (or better stench) only discouraged us from getting supper as the rest of the bus couldn’t get enough.

Mit großer Verspätung kamen wir endlich in Puno an und zu unserem Glück wartete auch schon ein Hostelbetreiber auf Kundschaft, der uns gleich ins Hostel chauffierte. Wir stellten nur schnell unsere Rucksäcke ab und machten uns auf die Suche nach einer Polleria (Händlbraterei) um unsere knurrenden Mägen ruhig zu stellen. Wenig später wurden wir auch fündig, aber irgendwie muss sich ein Atomkraftwerk in der Nähe von Puno befinden, denn die Monsterhühner die uns aufgetischt wurden, hätten einem Truthahn Konkurrenz machen können. Unser Kellner schaute uns beim Bestellen etwas fragend an: „Zwei halbe Hühner? Ihr meint wohl ein halbes Huhn für zwei.“ Wir: „Nein, nein. Zwei halbe Hühner!“ Mit etwas erstauntem Gesicht machte er sich dann an die Arbeit und tischte uns einen Berg von Huhn mit Pommes auf - lecker!

Much later than expected we finally made it to Puno. Luckily for us there was already a hostel owner waiting for guests. He took us to the hostel where we just dumped our backpacks and started to look around for a polleria (a chicken eatery) to fill our hungry stomachs. We soon found the right place but we concluded that there must be a nuclear power plant somewhere around Puno as the chickens we got were about the size of a small turkey. Our waiter thought we made a mistake when we ordered: “Two half-chickens? You mean you want one half-chicken for the two of you.” Us: “No, no. Two half-chicken!” He walked away with a puzzled expression on his face and came back soon after and put two gigantic portions of chicken with fries - yummy!

Am nächsten Morgen gings mit einem weiteren Bus entlang des Titicaca Sees zur bolivianischen Grenze und weiter nach La Paz. Endgültig verabschieden wollten wir uns von Peru jedoch noch nicht, denn wir planten bereits in wenigen Tagen nochmals kurz nach Peru zurückzukommen.

On the next morning we continued our journey and rode along the shores of Lake Titicaca to the border of Bolivia and from there to La Paz. It wasn’t time to say goodbye to Peru yet as we had planned to come back in a few days.


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