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Published: August 5th 2012
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Hola amgios,
nach meiner ersten Nacht in Peru, wurde ich vom Inca-Tour-Operator aus meinem Hotel abgeholt. Nachdem die Abholtour zu Ende war fuhren wir zum Hafen in Puno. Bevor wir die Faehre bestiegen, kaufte ich noch ein paar Malstifte von den in Suedamerika ueblichen Strassenverkauefern. Der Tourguide wirkte sehr professionel und erzaehlte alles zunaechst auf Spanisch und dann auf Englisch, immerhin waren wir doch knapp ueber 20 internationale, meist Mitfuenfziger auf dem Tourboot.
Nach einer halben Stunde Bootsfahrt auf dem Titikakasee dockten wir auf einer der "schwimmenden Inseln der Uros". Die Uros sind Ureinwohner Perus, welche sich ihre Kultur sehr stark erhalten haben. Das besondere an den Uros ist, dass sie auf "dem Wasser" leben. Hintergruende: Vor einem halben Jahrhundert waren die Inkas ein kriegerisches Volk und sehr stark. Da die Uros das Kaempfen verweigerten, hatten diese den Plan, schwimmende Inseln zu bauen und haben gelernt auf diese Weise zu leben. Immer wenn die Inkas ihre Waffen erhoben, sprangen die Uros auf ihre Inseln und fuhren den Inkas auf dem Seeweg davon. Den Inkas blieb damals nichts anderes uebrig als an den Ufern des Titikakasees zu fluchen!
Wir blieben eine gute Stunde auf der Uroinsel, welche zwar klein,
aber touristisch organisiert war. Natuerlich wollen die Uros auch am Interesse der Auslaender profitieren. Einem der herumlaufenden Kindern schenkte ich die Buntstifte, welcher diese dankend annahm. Bevor es mit der Fahere weiterging gab es noch eine Rundfahrt auf einem der Handgeflochtenen Uroboote. Da die Uros auch verschiedene Bootsklassen hatte, konnte man unser Boot mit einem "Mercedes" vergleichen, wie es der Tourguide lustigerweise verglich.
Wahrend der 3 stuendigen Weiterfahrt nach Isla Amantani freundete ich mich mit 2 Spanierinnen an. Zu meiner Ueberraschung konnte ich mich mit ihnen tatsachlich auf spanisch unterhalten, solange diese deutlich und langsam sprachen. Bei Sprachdifferenzen konnten wir uns meist auch Erkláerungen auf Englisch weiterhelfen. Scheinbar haben mich die Tage mit den Chilenen in meinem Sprachverstaendnis nach vorne katapultiert. Auf Isla Amantani wurden wir unseren Gastfamilien zugeteilt. Ich durfte mit einem franzoesischem Paar ein Gaestehaus beziehen. Unsere Gastgeberin war die "Inselmutter" namens "Precentacion". Die Ureinwohner der Insel Amantani sind deutlich einem zivilisatorischem Einfluss ergeben. Dennoch haben diese nach wie vor ihr eigenes starkes politisches System der Dorfgemeinschaft. Investoren, welche nicht von dieser Insel stammen, haben hier kein Recht zu investieren. Eine gute Sache meine ich, da die Investoren doch meist auf Profit aus sind. Hier jedoch kommt
jeder Taler direkt oder indirekt der Dorfgemeinschaft zu gute. In Summe leben hier 4000 Ureinwohner. Nach dem Mittagessen ging es wieder zu einer Wanderung auf die Berghoehen der Insel. Da wir doch auf fast 4000m angelangten, machte sich bei jedem der Einfluss der Hoehe bemerkbar. Der Titikakasee ist angemerkt der groesste und hoechstgelegenste schiffbare See der Erde! Nach der Wanderung ging es in der Dunkelheit zurueck zum Hauptplatz wo uns die Inselmutter zu unserem Quartier zurueckbegleitete. Da die Inselbewohner die alte Inkasprache Quechua (sekundaer spanisch) sprachen, versuchten wir einige Phrasen auf Quechua zu kommunizieren was fuer einige Lacher auf beiden Seiten sorgte.
Lustig wurde es nach dem Abendessen, da es um 8 Uhr in den Festsaal der Insel ging. Doch nicht in unserer herkommlichen Bekleidung. Die Inselmutter, sowie alle anderen Gastfamilien hatten traditionelle Trachten fuer alle Inselgaeste vorbereitet. In einem Ureinwohnerponcho und einer Ureinwohnerhaube - die Frauen mussten sich in komplexere Trachten werfen - bewegten wir uns zum Festsaal. Hier wurde getanzt und musiziert, gnadellos. Meist wurde in der Gruppe getanzt. Es war ein Spass und ein tolles Erlebnis. Jedoch war der ganze Spass schon um 9 Uhr abends vorbei. Unter einer klaren Sternennacht wanderten wir zurueck zur Gastfamilie.
Am naechsten Tag ging es Morgens weiter nach Isla Tequila. Eine aehnliche Inselkultur wie auf Isla Amantani, jedoch weit mehr dem touristischen Einfluss unterworfen. Dennoch ist die Handschrift der Kultur noch stark lesbar. Wahrend die Ureinwohner Amantanis sich auf Steinmetzgerei spezialiert haben, sind die Taquillianer (ich habe immer Tequila gesagt) auf die Webkunst spezialisiert. Da die Maenner auf dieser Insel traditionell stricken, ist diese Kultur auch im Weltkulturerbe der UNESCO eingetragen. Wahrend des 3 stuendigen Aufenhalts auf der Insel wurde viel gewandert, geschaut, aber auch gespeisst.
Nach der schlafenden Rueckfahrt kamen wir wieder in Puno an. Mein Nachtbus nach Cusco verliess Puno gegen 21.30 Abends. Seitdem bin ich in Cusco. Noch heute Abend steht eine 13 stuendige Nachtfahrt nach Puerto Maldonando an. Dort werde ich mich dann nach einem Boot in die "Selva" umschauen!
Hasta luego,
Mario Zapatero
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