Lima


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February 14th 2010
Published: February 14th 2010
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14.02.2010
16:40



Letzte Meldung aus Suedamerika: Morgen abend geht mein Flieger nach New York, wo ich als Abschluss meiner Reise noch ein sechstaegiges Kontrastprogramm zu Ecuador und Peru erleben darf, bevor ich zurueck nach Berlin fliege.
Hier in Lima ist es so heiss und drueckend, dass ich mich im Hostel ermattet von Sofa zu Sofa schleppe und mich darauf freue, beide Arme tief in den Schnee zu stecken. Vermutlich werde ich bei meiner Ankunft auf der Nordhalbkugel einen Klima-, Kultur- und Preisschock erleben.

Kleiner Rueckblick: es ist ein guter Zeitpunkt, um nun wieder nach Hause zu fliegen. Ich hatte eine tolle Zeit hier, und nach viereinhalb Monaten bin ich randvoll mit neuen Eindruecken, die ich sacken lassen muss, und von denen ich noch lange zehren werde.

Seit meiner Abreise am 11.10. letzten Jahres habe ich in 46 verschiedenen Betten oder Bus-Sesseln uebernachtet und etwa 220 Stunden in Bussen verbracht, die unzaehligen Fahren mit Colectivos, Taxis und Pickups nicht mitgerechnet. Ich war im Regenwald und in der Wueste unterwegs, bin per Schiff ueber den Pazifik gereist und im Hochgebirge auf Vulkane geklettert. Ich habe mich mit der Machete durch den tropischen Sekundaerwald geschlagen und beim Schnorcheln auf Galapagos mit Seeloewen gespielt.
Ich habe gegrillte Kaeferlarven, selbstgeangelte PiraƱas, Guerteltier, Meerschweinchen und Agouti gegessen, und vermutlich auch ungewollt viele Insekten, die auf sich auf meinem Teller niedergelassen hatten.
Ich habe Menschen von allen Kontinenten kennengelernt, habe mein Spanisch verbessert, ein paar wenige Brocken Kichwa gelernt und dankbar festgestellt, wie offen und hilfsbereit die Menschen in Ecuador und Peru sind. Ich habe viel Armut und Umweltverschmutzung erlebt, mit Menschen gesprochen, die bei dem letzten grossen Erdbeben so gerade eben mit dem Leben davon gekommen sind, aber gleichzeitig die Froehlichkeit der Menschen bewundert und ihre Faehigkeit, bei Schwierigkeiten flexibel zu reagieren und sich selbst zu helfen, anstatt sich auf den Staat zu verlassen. Und ich habe erlebt, dass die gleichen Menschen, die mir gegenueber tolerant und offen auftreten, gegenueber eigenen Landsleuten anderer Hautfarbe misstrauisch bis rassistisch reagieren, und habe den Kampf anderer gegen diese Ungleichbehandlung ueber viele Zeitungsartikel zum Thema verfolgt.

In beiden Laendern gab es Ausnahmezustaende, was das Wetter angeht: Die Trockenheit in Ecuador und die Ueberschwemmungen in Peru, wobei letzteres mit Todesfaellen und beides mit erheblichen wirtschaftlichen Verlusten einherging. Vor allem durch die Duerre habe ich gelernt, mit Ressourcen wesentlich sparsamer umzugehen. Und wenn ich mir in Berlin nach 4,5 Monaten in zum Teil hygienisch eher bedenklichen Duschen ein Bad goennen werde, dann als Ausnahme und in dem Bewusstsein, welchen Luxus dies darstellt und wie gut ich in Deutschland lebe.

Nun bin ich dankbar fuer die Zeit, die hinter mir liegt, und ebenso dankbar, dass ich nach Hause zurueckkehren darf, zu meiner Familie und meinen Freunden, die ich mittlerweile sehr vermisse, in meine Wohnung, in meinen Alltag, in meine Stadt.
Berlin, ick freu mir!



Die letzten Peru-Fotos unter
http://www.facebook.com/album.php?aid=2034714&id=1461556997&l=caa5e7b26a

Die Ecuador-Fotos sind hier zu finden:
http://www.facebook.com/album.php?aid=2026010&id=1461556997&l=1c668a7e4e


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