Pimentel

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19.01.2010

Und es gibt ihn doch, den Ort, den ich gesucht habe und an dem ich mich fuer mehrere Tage niederlassen werde, um bei angenehmen Temperaturen am Strand zu entspannen sowie meine "Hausaufgaben" aus der Uni in Angriff zu nehmen, deren Erledigung ich bereits viel zu lang vor mir hergeschoben habe.
Ich bin in Pimentel gelandet, einem kleinen Fischer- und Urlaubsort, wenige Kilometer durch die Sechura-Wueste von Chiclayo entfernt. Hier geht es wesentlich ruhiger zu als in Máncora, und das Staedtchen hinter der belebten Strandpromenade kann man schon fast als verschlafen bezeichnen. Auch der Tourismus ist hier eher auf einheimische Sommerfrischler zugeschnitten als auf auslaendische Devisenbringer, und ich geniesse es, nicht auf Schritt und Tritt ueber andere Gringos zu stolpern.
Ich bin hier sofort auf viel Offenheit, Freundlichkeit und Neugierde gestossen. Bereits der Mototaxi-Fahrer blickte mehr nach hinten als nach vorn auf die Strasse, um mich mit den ueblichen Fragen abzuklopfen: ¿De dónde eres? ¿Cómo te llamas? ¿Eres soltera? ¿Por qué?
Im familiaer betriebenen Hostel wurde ich von der dreijaehrigen Tochter als Babysitter auserkoren, und abends auf der Suche nach etwas Essbarem wurde ich von einer Señora aufgegabelt, die mich sogleich per Taxi zum Restaurant neben ihrer Wohnung verfrachten liess und die Gelegenheit nutzte, mich dabei gleich ihrer Familie vorzustellen, woraufhin ich etwa eine Stunde lang mit knurrendem Magen in ihrem Wohnzimmer sass und mein ganzes verfuegbares Spanisch mobilisierte, um zur Konversation beizutragen.

Nach meiner mehrtaegigen Reisemuedigkeit, ausgeloest durch zu viele Stunden in Bussen, zu wenig Schlaf und einer gehoerigen Portion Abschiedsschmerz von Ecuador, verspuere ich jetzt und hier wieder eine fast unverschaemte Froehlichkeit und das gute Gefuehl, am richtigen Ort angekommen zu sein.

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